Mögliche Standorte: Hallenbad Falkensee
„Ein Hallenbad für Falkensee“ – das fordert der Seniorenbeirat Falkensee. Und „Sag Ja zum Hallenbad“, das meint auch Heiko Müller als Bürgermeister des Ortes und als Bürgermeisterkandidat der SPD Falkensee.
Na klar, so ein Hallenbad, das möchten alle sehr gern haben. Das sagen die Kinder, die Familien, die Singles und die Alten nicht nur aus der Stadt, sondern auch aus der gesamten Umgebung. Der Seniorenbeirat hat, um diesen Anspruch zu unterstützen, eine Unterschriftenaktion für das Projekt Hallenbad gestartet. So möchten sie der Stadtverordnetenversammlung zeigen, dass es der Bevölkerung wirklich ernst ist mit dem Wunsch.
Dr. Margot Kleinert, Vorsitzende des Seniorenbeirats: „Wir haben bereits 7.000 Unterschriften gesammelt. Das reicht längst aus, wir möchten aber noch bis Anfang September weiter Unterschriften sammeln. So möchten wir die Stadtverordneten überzeugen. Jede Unterschrift macht es für sie schwieriger, unser Anliegen abzulehnen.“
Der Seniorenbeirat hatte sich bereits 2007 für ein Hallenbad in Falkensee eingesetzt und schon damals 7.000 Unterschriften zusammengebracht. Bürgermeister Heiko Müller: „Damals waren aber die Voraussetzungen ganz andere. Die Schulen in Falkensee brachen zu der Zeit aus allen Nähten und wir mussten Prioritäten setzen. Wir alle wissen ja, wie umfassend wir unsere Schulen in den letzten Jahren ausgebaut und modernisiert haben. In dieser Zeit war einfach kein Geld für ein Hallenbad vorhanden. Jetzt sieht das aber ganz anders aus. Alle großen Bauprojekte der Stadt sind so gut wie abgeschlossen und wir könnten uns nun sehr gut auf ein Hallenbad konzentrieren. Aber den Entschluss, ein Hallenbad zu bauen, den trifft nicht der Bürgermeister allein. Das muss kreuz und quer durch alle Parteien von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden.“
Um die Bürger über erste Gedanken und Pläne zum Hallenbad zu in informieren, lud die SPD Falkensee alle interessierten Falkenseer am 7. Juli zu einem Bürgerabend in den Falkenseer Katharinenhof ein.
Professor Peter L. Arnke stellt Geibeltbad in Pirna vor!
Professor Peter L. Arnke von der AHM Architekten GmbH aus Berlin hat sich auf die Planung von Hallenbädern spezialisiert – und in Pirna das Geibeltbad mit realisiert.
Eben dieses Bad stellte er den Zuhörern ausführlich vor – als Musterbeispiel für ein Hallenbad, das mit verschiedenen Innenbecken für Kleinkinder, Nichtschwimmer, Badegäste und Sportler alle nur erdenklichen Interessen abdeckt. Das aber auch mit Fun-Rutsche, Gastrobereich, lukrativem Sauna-Areal und einem beheizten Außenbad alle Wünsche der Besucher abdeckt. Ein Bad wie das in Pirna kostet laut Professor Arnke um die 16 Millionen Euro im Bau – und im Jahr noch etwa eine Million Euro an Zuschüssen.
Bürgermeister Heiko Müller hingegen hat Kontakt aufgenommen zu Schönefeld. Hier wurde vor vier Jahren ein kommunal betriebenes Hallenbad für 7,2 Millionen Euro errichtet, das jährlich mit 500.000 Euro bezuschusst wird, so Müller.
Heiko Müller: „Wir stehen im engen Kontakt mit den Hallenbad-Betreibern in Schönefeld – und können sehr gut von ihnen lernen. So raten sie uns jetzt schon, den Saunabereich größer zu bauen – angesichts der starken Nachfrage und der hohen Wirtschaftlichkeit. Auch ein Bistro-Bereich fehlt in Schönefeld. Die Schönefelder raten uns, diese Option noch zusätzlich zu prüfen. Ich denke, dass ein entsprechend angepasstes Hallenbad in Falkensee um die 10 Millionen Euro kosten wird. An dieser Zahl wird man nicht vorbeikommen. Und ohne einen Zuschuss wird so ein Hallenbad nicht bestehen können, das ist auch ganz klar. Das gilt aber für alle Sportstätten in der Stadt. Das ist also normal.“
Mögliche Standorte für das Hallenbad in Falkensee
Hallenbäder gibt es bereits einige im Umkreis, so etwa in Hennigsdorf, in Potsdam, in Neuruppin, in Brandenburg an der Havel, in Oranienburg, in Ludwigsfelde und in Spandau.
Trotzdem macht ein weiteres Hallenbad in Falkensee Sinn. Denn der Bedarf ist schon jetzt gewaltig. Und die Bevölkerung wächst weiter. Professor Arnke geht davon aus, dass Falkensee bis 2030 um 11,7 Prozent wachsen wird – auf dann 45.251 Einwohner. Im Speckgürtel ist auch die Finanzkraft hoch; die Bürger können sich den Besuch im Hallenbad leisten. Es geht dabei ja nicht nur um den Fun-Aspekt der Besucher. Schüler könnten hier das Schwimmen lernen, Vereine neue Sportarten anbieten, Gesundheitsunternehmen aller Art Wasserkurse inszenieren. Für eine Auslastung wäre also auf verschiedenste Weise gesorgt.
Professor Arnke: „Oft werde ich gefragt, warum denn Bäder etwa in Berlin schließen müssen. Diese Bäder sind oft 20 bis 30 Jahre alt. Sie sind noch nicht so konzipiert, dass sie Energie sparen können. Und die Energiekosten sind explodiert. Da die alten Bäder viel zu viel Energie aufwenden müssen, um das Wasser warm zu halten, sind sie nicht mehr wirtschaftlich. Moderne Bäder werden gleich so geplant, dass die Energie möglichst erhalten bleibt. In Pirna hat man sich zum Beispiel für ein beheiztes Außenbecken als Alleinstellungsmerkmal und als Abhebung zur Konkurrenz entschieden. Dieses Außenbecken verbraucht allein ein Viertel des Energiebedarfs des Bades.“
Sollte die SVV für ein modernes, energieeffizientes Hallenbad votieren, so könnte es 2016 geplant und ab 2017 gebaut werden. Nur wo? Heiko Müller: „Es gibt mehrere mögliche Standorte, so etwa neben der Shell-Tankstelle an der Spandauer Straße, am Kreisverkehr am Spandauer Platz, auf dem Hartplatz in der Ringpromenade, direkt neben dem Waldbad oder im Gewerbegebiet in der Nähe zu Selgros. Den Standort an der alten Stadthalle hatten wir im Sinn, aber hier reicht die vorhandene Fläche nicht aus.“
Die Frage ist natürlich, was mit dem Waldbad passiert, wenn das Hallenbad kommt? Heiko Müller: „Es ist für die Stadt nicht finanzierbar, zwei Bäder im Ort zu betreiben. Meiner Meinung nach wird das Waldbad nur weiterbestehen können, wenn das Hallenbad direkt daneben gebaut wird und beide Bäder alle sich daraus ergebenden Synergien nutzen. Entsteht das Hallenbad an einer anderen Stelle, so wird das wohl das Ende des Waldbades sein.“
Zurzeit ist es so, dass es an jedem Standort Vor- und Nachteile gibt, die für oder gegen den Betrieb eines Hallenbades an diesem Ort sprechen. Beim Standort am Waldbad ist natürlich das größte Problem, mit dem höheren Verkehrsaufkommen zurecht zu kommen und ausreichend Parkplätze zur Verfügung zu stellen. Auch müsste das Projekt mit dem gerade erst neben dem Waldbad in Betrieb genommenen Bewegungsbad „Aquafit Falkensee“ (Betreiber: Detlef Klaar) abgestimmt werden.
Professor Peter L. Arnke: „Als Architekt empfehle ich ganz klar den Standort neben dem Waldbad. Er ist bekannt, er ist etabliert und er hat das passende Image. Hier kann ich auch eher die richtige Atmosphäre für ein Hallenbad schaffen als im Industriegebiet. Und den Namen ‚Waldbad‘ würde ich mir gleich schützen lassen.“ (Text/Fotos: CS)
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