Tier in Falkensee: Kleiner Abendsegler
Wer abends bei einsetzender Dämmerung spazieren geht, sieht oft einen großen Schatten um die Lichtkegel der Straßenlaternen sausen. Das sind Fledermäuse, die mit ihrem Ultraschall-Sonar auf der Jagd nach Insekten sind, die vom Licht der Laternen angelockt werden.
Mitunter verirrt sich eine solche Fledermaus aber auch einmal ins eigene Haus. Dann ist in der Regel das Geschrei der Bewohner groß. Oft handelt es sich bei diesen Tieren um den Kleinen Abendsegler, der mit seinem hellbraunen Fell, den noch recht zierlichen Ohren und einer Flügelspannweite von etwa 25 bis 30 Zentimetern recht leicht zu erkennen ist.
Übrigens gibt es in Deutschland nur knapp 25 Fledermausarten, von denen die kleinste Art in eine Streichholzschachtel passt und die größte beachtliche Maße annehmen kann. In Europa sind es 30 und weltweit so um die 950 Arten.
Der Kleine Abendsegler ist übrigens die kleine Schwester vom „Großen Abendsegler“, der noch deutlich größer werden kann.
Der Kleine Abendsegler jagt in Wäldern, ist aber auch außerhalb anzutreffen. So jagt er besonders gern an linearen Gehölzformationen, also etwa an Straßenalleen. Und er gehört zu den Fledermäusen, die eben auch um unsere Straßenlaternen sausen. Dabei legen die Tiere ein beachtliches Tempo an den Tag. So kann man sie kaum mit dem Auge verfolgen, sondern sieht sie nur ganz kurz, wenn sie durch den Lichtkegel fliegen.
Sie vertilgen dabei große Mengen an Mücken, Faltern, Käfern und anderen kleinen Insekten. So gesehen sollte sich jeder Gartenbesitzer über einen reichen Fledermausbestand in der Nachbarschaft freuen. Denn wenn die Fledermäuse unterwegs sind, kann man sich mitunter länger abends im Garten aufhalten, ohne von den Insekten belästigt zu werden.
Interessant: Die Männchen des Kleinen Abendseglers bleiben lange allein, während die Weibchen schön früh im Sommer sogenannte Wochenstuben gründen. Sie leben dann in alten Baumhöhlen oder verlassenen Spechthöhlen zusammen. Dabei teilen sich manchmal sogar mehrere Fledermausarten eine Höhle. Zur Paarungszeiten bilden die Männchen einen Harem mit bis zu zehn Weibchen aus.
Die Weibchen können die Einnistung einer befruchteten Eizelle gezielt verzögern, sodass ein bis zwei Jungen erst im Folgejahr nach der Paarung zur Welt kommen – meist im Juni. Die Tiere werden gleich im ersten Jahr geschlechtsreif, insgesamt können sie neun bis zehn Jahre alt werden.
Von Oktober bis in den April hinein halten die Fledermäuse Winterschlaf, wobei der Kleine Abendsegler gern im Herbst in wärmere Gefilde fliegt und dabei bis zu tausend Kilometer zurücklegen kann.
Der natürliche Feind der Fledermäuse sind Käuze, Eulen, spät am Abend jagende Raubvögel und – Katzen. (Text: CS/Fotos: Katja Klostermann)
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