Coole Jungs aus Falkensee: Am Angelhaken
Wer weiß schon, was im Falkenhagener See unter der Oberfläche schwimmt? Zwei wissen es ganz genau: Sebastian Reuhl (28) und Benjamin Göpel (25) aus Falkensee. In ihrer Freizeit vergeht kaum eine Minute, in der sie nicht gemeinsam am See sitzen, den Blinker auswerfen und gespannt auf einen Biss lauern.
Sie gehen auf Zander, Hecht und Aal, jagen aber auch gern dem Karpfen nach.
Sebastian Reuhl: „Die Spaziergänger, Jogger und Griller wären sehr überrascht, wenn sie sehen könnten, wie groß die Fische im See werden können. Wir holen immer wieder die dicksten Fische aus dem Wasser. Unser größter Hecht war 92 Zentimeter lang und wog satte sechs Kilo. Der fetteste Fisch, den wir geangelt haben, war ein Karpfen mit 20 Kilo und 96 Zentimetern Länge. Der war sicherlich über 20 Jahre alt.“
Die Angler freuen sich über jeden Zander. Der Edelraubfisch schmeckt gut und lässt sich in der Pfanne wunderbar leicht zubereiten – direkt auf der Haut. Aal und Barsch kommen in den Räucherofen.
Viele Fische werden nach dem Fang aber gleich wieder freigelassen. Benjamin Göpel: „Der Hecht ist gar nicht so lecker, wie man immer meint. Vor allem die ganz großen und alten Fische sind eigentlich nicht mehr genießbar. Meist handelt es sich dabei um Weibchen. Wir lassen diese Fische in der Regel wieder frei, weil sie oft voller Eier sind und zur Arterhaltung im See beitragen. Denn leider wird der Falkenhagener See ganz schön überfischt. Hier sind viele Berliner vor Ort, die wirklich jeden Fisch mitnehmen und denen die Fischpflege nicht wirklich wichtig ist.“
Sebastian Reuhl: „Wir achten sehr auf Nachhaltigkeit, nehmen jedes Mal unseren kompletten Müll wieder mit und lassen alle Fische wieder frei, die wir nicht selbst essen können.“
Die meisten Angler bekommen nicht so große Fische an den Haken, wie es den beiden Jungs vom „Team Instinct“ gelingt. Benjamin Göpel: „Vor uns ist kein Gewässer sicher, wir angeln jeden unter den Tisch. Im Falkenhagener See kennen wir jeden Meter. Wir wissen, wo die Kanten sind und welcher Köder am besten passt. Die ganz großen Fische kriegt man nicht so leicht, die sind schlau und haben nicht umsonst so viele Jahre überlebt. Da muss man schon ein Gefühl dafür haben, wie diese Seeriesen ticken.“
Die beiden Angler haben den Haken schon in vielen Gewässern ins Wasser getunkt. Sie waren in Holland unterwegs, haben in Schweden den Hechten nachgestellt und so manchen deutschen Kanal beangelt. Am schönsten ist es für sie aber am Falkenhagener See.
Benjamin Göpel: „Da kann es schon einmal sein, dass wir nicht nur Stunden, sondern gleich ganze Tage am See zubringen. Dann bauen wir ein Zelt auf, bringen den Fernseher mit und stellen den Grill oder den Gaskocher auf. Wenn der Hunger kommt, brutzeln wir uns einfach ein paar Maronen aus dem Wald.“
Sebastian Reuhl: „Ich kann mich noch gut an die Fußball-Weltmeisterschaft erinnern. Mitten in einem Deutschlandspiel, das wir mit Freunden beim Angeln am See verfolgt haben, gingen uns doch glatt vier Karpfen an den Haken.“
Schön wäre es, wenn sich das Angeln auch beruflich umsetzen ließe. Sebastian Reuhl: „Wenigstens nebenberuflich würde ich gern etwas mit Angeln machen. Mal schauen, ob sich da einmal etwas ergibt.“ (Text: CS / Fotos: privat)
Seitenabrufe seit 1.12.2021:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige