Adventshaus Falkensee: Geschichten vorlesen
Weihnachten ist die Zeit der Besinnung. Aber soll man sie vor dem Fernseher verbringen, um hier abends Ho-Ho-Ho-Filme und Christmas-Shows zu sehen? Lieber nicht: Die spannendsten Geschichten sind doch eh die, die allein im Kopf entstehen. Und so plädiert eine neue Initiative Falkenseer Bürger dafür, vom 1. bis zum 23. Dezember ins „Adventshaus Falkensee“ zu kommen.
Hier in der Scharenbergstr. 1 gleich gegenüber vom Falkenseer Busbahnhof in den Räumen der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde wird an jedem Abend eine weihnachtliche Geschichte zu hören sein, vorgetragen von bekannten und weniger bekannten Bürgern der Stadt.
Die Idee hat Mary Boy (70, Foto Mitte) nach Falkensee mitgebracht. Die Amerikanerin lebt inzwischen in Falkensee und liebt die deutsche Art, Weihnachten zu feiern: „Im letzten Jahr habe ich die ‚Adventshaus‘ Idee in Salzwedel in einem wunderbar gemütlichen Fachwerkhaus zum ersten Mal miterlebt. Es ist einfach schön, wenn in der Weihnachtszeit in der großen Runde Geschichten vorgelesen werden und gesungen wird. Diese Idee habe ich nach Falkensee getragen – und einen Initiativkreis gegründet, der sich um die Planung und Vorbereitung kümmert.“
Am 1. Dezember wird die große Glasfront vom „Adventshaus“ mit Zahlen geschmückt sein. Jeden Tag wird die passende Zahl nach draußen gehängt und am Abend geöffnet. Sichtbar wird nun ein Bild, das zu der Geschichte passt, die gleich vorgetragen wird. Um 18 Uhr geht es los. Dann können Kinder und Erwachsene in das „Adventshaus“ strömen und sich einen Platz suchen. Eine halbe Stunde lang werden gemeinsam Weihnachtslieder gesungen – Musiker begleiten die Lieder auf dem Klavier oder auf der Gitarre. Dann kommt der Vorleser oder die Vorleserin des Abends und liest seine Lieblingsgeschichte vor. Die Initiative hat einige bekannte Gesichter davon überzeugen können, einen Abend zu gestalten und eine Geschichte vorzulesen. Am 1. Dezember wird Bürgermeister Heiko Müller die allererste Geschichte vortragen. Am 2. Dezember folgt Gisela Dittmer, die Pfarrerin aus der Seegefelder Kirche. Am 3. Dezember ist Ursula Nonnemacher zu hören und am 8. Dezember Barbara Richstein. Udo Appenzeller liest am 14. Dezember und Ingo Wellmann am 15. Dezember. Ines Jesse wird am 16. Dezember vorlesen. Jeder Vorlesegast ist völlig frei in der Auswahl seiner Texte. Gern haben die Veranstalter aber auch etwas Passendes vorgeschlagen, wenn aus eigenem Antrieb nichts zu finden war.
Matthias Ebeling (50), der seit über zehn Jahren als Gemeindepastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Falkensee vorsteht: „Ich bin überwältigt, wie gut diese neue Idee angenommen wurde, und wir sind gerne Gastgeber für das ‚Adventshaus‘.“
Mary Boy: „Nach der Lesung bieten wir Kekse und Weihnachtstee an – für alle, die noch Lust darauf haben, im Gespräch über das Gehörte zu verweilen. Wir rechnen mit etwa 50 Zuhörern pro Abend. Da es aber unser erster Advents-Lese-Marathon ist, wissen wir noch nicht, wie die Akzeptanz ist. Es wäre aber schön, wenn unser ‚Adventshaus‘ zu einer Tradition im Ort werden könnte.“ Am 24. Dezember (Heiligabend) selbst wird keine Geschichte zu hören sein. An diesem Tag öffnet das „Adventshaus Falkensee“ seine Pforten schon um 15 Uhr und um 17 Uhr – für zwei Weihnachtsgottesdienste.
Warum wird die Lesung im Foyer des Gemeindehauses stattfinden? Mary Boy: „Wir werden viele Kerzen aufstellen und eine weihnachtliche Atmosphäre schaffen. Wenn wir das im Foyer tun, dann kann man das auch draußen noch sehen, auch vom Bahnhof aus. Wir hoffen, dass wir auf diese Weise noch den einen oder anderen Zuhörer auf uns aufmerksam machen können, der dann ganz spontan zu uns stößt.“
Immer an den Dienstagen, also am 1., 8. und 15. Dezember, wird vom Pastor Ebeling um 19:30 Uhr eine Andacht angeboten, um so noch intensiver auf die christliche Bedeutung des Advents einzugehen. (Text / Foto: CS)
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