Kino-Filmkritik: Sisters
Maura (Amy Poehler) und Kate (Tina Fey) sind Schwestern. Beide sind längst erwachsen, haben aber die Kurve noch nicht so richtig bekommen. Kate kann keinen Job behalten, ist in der Wohnung ihrer Kammerjägerin untergeschlüpft und sorgt sich um ihre heranwachsende Tochter, die nicht bei ihrer Loser-Mom wohnen möchte. Maura hat eine Scheidung hinter sich und ein echtes Helfer-Syndrom. Leider bleibt dabei ihr eigenes Leben komplett auf der Strecke.
Für die beiden Schwestern ändert sich alles, als die Eltern sie nach Florida zitieren. Das alte Familienhaus ist verkauft worden und die beiden Mädels sollen endlich ihre vollgestopften Kinderzimmer räumen. Die denken aber gar nicht dran und laden stattdessen alle ihre mittlerweile auf die 50 zugehenden Jugendfreunde zur letzten großen Party ein.
„Pitch Perfect“ Regisseur Jason Moore ist der Meinung, dass die Kinozuschauer sich das Recht auf eine ordentliche Sause verdient haben. „Sisters“ ist ein schneller, alberner, verdorbener, frivoler Film, der die sonst so ernsten Mitt-Vierziger einmal von der Leine lässt, sodass sie aufwachen und richtig krass feiern können.
Bei dieser Party, die von den beiden Mädels veranstaltet wird, bleibt kein Auge offen, kein Cocktail ungeschlürft, keine Verdorbenheit unausprobiert und kein derber Scherz unausgesprochen. Kurzum: Da wäre man zu gern in echt mit dabei, wenn die Hardcorde-Lesben Musik auflegen, der Drogenkurier nur das Safe-Wort „Mach weiter“ kennt, der scharfe Gärtner von nebenan plötzlich Probleme mit einer Ballerina bekommt und blaue Farbe aus der Sprenkler-Anlage spritzt.
„Sisters“ verbreitet vom Anfang bis zum Ende gute Laune, macht Stimmung und lädt den Zuschauer zu einer hemmungslosen Party ein, wie man sie schon lange nicht mehr erlebt hat. Die Gags zünden, das Tempo ist genau richtig und der Grad an frivolen Perversionen wird Minderjährige giggelnd erröten lassen. Amy Poehler („Parks and Recreation“) und Tina Fey („30 Rock“) harmonieren perfekt und spielen sich munter die Bälle zu.
„Sisters“ ist aber auch bis in die Nebenrollen perfekt besetzt. Man trifft viele alte Bekannte aus dem Comedy-Fach wieder, hat aber auch sehr viel Spaß an den frischen Gesichtern. Und James Brolin als Papa der beiden Mädels wiederzusehen, war auch mal wieder nett.
„Sisters“ ist kein großes Kino, bringt den Zuschauer (wenn er kein völliger Spießer ist) aber 118 Minuten lang kräftig zum Lachen. Die Botschaft geht gar nicht so sehr in die Schwestern-Ecke, sondern eher dahin: „Auch mit Mitte 40 hast du das Recht dazu, es noch einmal so richtig krachen zu lassen.“ (Text: CS / Bild: Universal Pictures International Germany)
Videotrailer: https://youtu.be/9c1BuW_HYRU
Seitenabrufe seit 1.12.2021:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige