Kino-Filmkritik: Eddie the Eagle
Eine ganz kleine Geschichte erzählt der Film „Eddie the Eagle“ – und sorgt doch für soooo große Emotionen im Kino. Die Geschichte von Michael Edwards ist schließlich eine wahre – und was für eine. Der Autor dieser Zeilen hat als Kind selbst mit offenem Mund am Röhrenfernseher gehangen, als „Eddie the Eagle“ die Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary aufmischte …
… und als erster britischer Skispringer Rekorde für seine Nation aufstellte – und trotzdem talentbefreit Letzter wurde.
Dexter Fletcher lässt die Geschichte vom unsportlichen, fehlsichtigen, unbeholfenen, aber unfassbar motivierten Eddie auf der großen Leinwand neu auferstehen. Eddie möchte nur eins werden – Olympionike.
Und nachdem er bereits in vielen anderen Sportarten gescheitert ist, entdeckt er endlich seine Nische: Das Skispringen bringt er sich selbst bei. Aber das Springen ist ja gar nicht so schwer, das Landen ist es, was Eddie Probleme bereitet.
Wie gut, dass Eddie ausgerechnet in Deutschland einen amerikanischen Trainer (Hugh Jackman) findet. Der ist zwar mehr am Alkohol und am Selbstmitleid interessiert. Aber als Eddie sich ein ums andere Mal mit Todesverachtung die Schanze hinunterstürzt, kann auch der Experte nicht umhin, diesem durchgeknallten Engländer Respekt zu zollen.
105 Minuten dauert „Eddie the Eagle“. Es ist kein Film, der die Welt verändert. Er ist kein permanenter Schenkelklopfer. Er ist kein Oscar-Material. Aber er nimmt den Zuschauer sofort emotional gefangen.
Man drückt diesem Verrückten die Daumen, der sich gegen alle Widrigkeiten durchsetzt und seinen Traum lebt. Und am Ende verdrückt man ein paar stille Tränchen der Rührung und jubelt dem Adler zu, der flügellahm die Schanze hinuntergurkt und trotzdem die stehenden Ovationen der begeisterten Menge zu spüren bekommt.
Hugh Jackman ist es hoch anzurechnen, dass er in einem so kleinen Feel-Good-Movie mitmacht. Sensationell gut spielt allerdings Taron Egerton. Er mimt seinen Eddie so, dass er dem Original unfassbar ähnlich kommt. So ähnlich, dass man den originalen Schauspieler gar nicht mehr erkennt. Dabei hat dieser Taron Egerton doch auch die Hauptrolle in „Kingsman: The Secret Service“ gespielt.
Wie dem auch sei: „Eddie the Eagle“ ist ein toller Film, der uns allen wieder einmal zeigt, dass man alles schaffen kann, wenn man es nur möchte. Gerade die Generation, die mit dem wahren „Eddie the Eagle“ aufgewachsen ist, sollte ins Kino eilen, um dem Helden der Olympischen Winterspiele von 1988 noch einmal zu huldigen. Er hat es verdient. (CS / Bild: 2015 20th Century Fox)
Website zum Film: www.EddieTheEagle-Film.de
Kinotrailer: https://www.youtube.com/watch?v=WGGOManHhtg
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