Kino-Filmkritik: X-Men – Apocalypse
Batman und Superman hatten in diesem Jahr bereits ihren großen Auftritt im Kino. Die Avengers haben sich auch schon im neuen Captain-America-Film zum Bösewichter-Verprügeln getroffen. Und nun sind auch die X-Men wieder da. Wir einnern uns: Im verwirrenden Zeitreise-Abenteuer „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ sorgte Bryan Singer dafür, dass sich ein ganzes Universum auf den Kopf stellt.
Der Tod von Jean Grey hat nun eigentlich niemals wirklich stattgefunden. Das X-Men-Universum kann also neu durchstarten, auch wenn Zuschauer, die keine perfekt informierten Groupies der Marcel-Comics sind, langsam nur noch Bahnhof verstehen.
Im neuen Film „Apocalypse“, wieder von Singer als Regisseur inszeniert, dürfen die Mutanten ganze zwei Stunden und 27 Minuten lang die Welt retten. Und das ist auch bitter nötig. In den Tiefen der ägyptischen Pyramiden wacht in den Achtzigern der Mutant Apocalypse (Oscar Isaac) auf – ein sehr mächtiges und humorbefreites Wesen, das nicht unbedingt von der Entwicklung begeistert ist, die unsere Erde genommen hat. Apocalypse möchte tabula rasa machen und erst einmal alles vernichten, um anschließend den gottgleich geführten Neuanfang zu wagen. Die vier Reiter der Apocalypse sollen dem Megamutanten dabei zur Seite stehen – das sind Magneto (Michael Fassbender), Psylocke (Olivia Munn), Storm (Alexandra Shipp) und Angel (Ben Hardy). Professor X (James McAvoy), der zusammen mit dem Beast (Nicholas Hoult) weiterhin seine Schule für Mutanten führt, wird von Mystique (Jennifer Lawrence) bedrängt, Magneto wieder auf den richtigen Pfad zurückzuholen und Apocalypse zu vernichten. Mit einer Reihe junger Mutanten nehmen die neuformierten X-Men den Kampf auf.
Keine Frage: „X-Men: Apocalypse“ lässt es ordentlich und dann auch noch in 3D krachen. Trotz aller Kampfsequenzen bleiben einem aber vor allem die leisen Szenen im Gedächtnis kleben. So verfolgt der Film sehr plastisch den Werdegang von Cyclops (Tye Sheridan), der lernen muss, mit seinen Kräften zu leben. Und der im Film zum ersten Mal seine spätere, große Liebe Jean Grey (neu gespielt von „Game Of Thrones“-Star Sophie Turner) trifft. Das Highlight ist einmal mehr eine großartige Soloszene von Quicksilver (Evan Peters), der abermals in der besten Zeitlupen-Szene dieses Universums zeigt, das auch Coolsein eine echte Mutantenkraft ist.
„X-Men: Apocalypse“ ist abermals ein famoses Mutanten-Märchen aus der bewährten Marvel-Schmiede, das einzig und allein unter den vielen Verwirrungen der Zeitparadoxien leidet. Wer sich aber nicht fragt, warum Storm und Jean Grey plötzlich ganz neu besetzt werden, der wird im Kino richtig viel Spaß haben. Und das fast drei Stunden lang. (CS / Bild: 20th Century Fox)
Bewertung: 4 von 5 Sternen
FSK: an 12 Jahren
Hier geht es zum deutschen Trailer.
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