Kino-Filmkritik: Bastille Day
James Watkins ist der Regisseur, der es sich traut, einen Film sehr hart an der Wirklichkeit entlang schrammen zu lassen. Im Action-Streifen „Bastille Day“ bereitet sich ganz Paris auf den französischen Nationalfeiertag am 14. Juli vor. Kurz vorher explodiert eine Bombe mitten in der französischen Hauptstadt und reißt mehrere Menschen mit in den Tod.
Sind religiöse Terroristen am Werk? Ganz scheint es so, als Anrufe bei der Polizei eingehen und ankündigen, dass dies erst der Anfang einer Bombenserie sei. Schnell überschlagen sich die Ereignisse und die Emotionen kochen hoch.
Sean Briar (Idris Elba) ist CIA-Agent. Er wurde gerade erst nach Paris strafversetzt, weil seine letzten Einsätze fürchterlich schiefgegangen sind. Er gilt als aufbrausend, einzelgängerisch, gewalttätig und unbelehrbar. Er erwischt den jungen Amerikaner Michael Mason (Richard Madden, der „Rob Stark“ aus „Game of Thrones“) als denjenigen, der den Rucksack mit der Bombe abgelegt hat. Schnell zeigt sich, dass Mason unschuldig ist. Als Taschendieb hat er einer jungen Frau den Rucksack mit der Bombe gestohlen.
Mason und Briar müssen wider Willen zusammenarbeiten, damit der „Bastille Day“, der im Juli 1789 den Sturm auf die Bastille und damit die Französische Revolution eingeläutet hat, nicht erneut zu einem denkwürdigen Datum für die Geschichtsbücher wird. James Watkins nutzt sehr geschickt Paris als brodelnde Kulisse für seinen schnell geschnittenen Streifen. Immer wieder zeigt der Regisseur die engen Gassen, die Menschemassen, das Häusermeer, den Blick über endlose Bezirke, die nur aus Beton zu bestehen scheinen.
„Bastille Day“ ist ein schnörkelloser 92-Minuten-Actionfilm mit einigen gelungenen Plot-Wendungen, schnellen Fights und erfreulich unverbrauchten Schauspielern. Idris Elba empfiehlt sich hier sehr eindrucksvoll als Actionstar der kommenden Jahre (und vielleicht auch als James-Bond-Darsteller, wie es die Buchmacher glauben) – er hat Charisma und eine große physische Präsenz. Und alle „Game of Throns“ Fans werden sich freuen, ihren „Rob Stark“ einmal in einer anderen Rolle zu sehen. Richard Madden überzeugt als einfallsreicher Taschendieb, der in eine politische Verschwörung hineingerät, der seinen Horizont bei weitem übersteigt.
„Bastille Day“ überzeugt mit einem soliden Drehbuch, erfindet das Rad aber trotzdem nicht neu. Erfahrene Action-Freunde werden sich sicherlich die eine oder andere Wendung schon gedacht haben. Trotzdem: Ein schöner, in sich runder Film, den man sich im Kino ebenso wie später im Heimkino sehr gut anschauen kann. (CS / Bild: Studiocanal)
Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: ab 16 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=U5R0bI8EJCQ
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