Freizeit-Fussball in Falkensee
Das mit dem Fußball ist so eine Sache. Viele Fans kicken für ihr Leben gern, möchten den Sport aber nicht so ernst betreiben, wie das mitunter zum Vereinsalltag gehört. Felix Weiss (27) aus Falkensee spielt Fußball, seit er sechs Jahre alt ist. Erst beim SV Dallgow, dann beim Sportverein Falkensee-Finkenkrug. Inzwischen ist er aber in keinem Verein mehr organisiert: „Ich spiele Fußball in der Freizeit-Liga. Das ist ein Konzept, das nicht so viel Druck ausübt und mehr auf den Spaß setzt. Mit meinen Freunden spielen wir in der lokalen Mannschaft Sunday FC.“
Wer in einer solchen Freizeit-Mannschaft mitspielen möchte, darf in keinem Fußballverein gemeldet sein. Aus versicherungstechnischen Gründen läuft die Freizeit-Mannschaft aber selbst bei einem Verein mit. So gehört der Sunday FC zur Eintracht Falkensee. Mit einem kleinen Jahresbeitrag lässt sich diese kleine bürokratische Zuordnung leicht finanzieren.
Felix Weiss: „In der Freizeit-Liga sind zurzeit elf regionale Spielgruppen organisiert. Im nächsten Jahr kommt noch eine weitere Mannschaft hinzu. In Berlin ist man schon weiter, da gibt es bereits mehrere Ligen und man kann auf- und absteigen mit seiner Mannschaft.“
Wer sich auf das organisierte Freizeit-Kicken einlassen möchte, liebt den Fußball, möchte sich aber nicht dem Zwang aussetzen, regelmäßig zum Training erscheinen zu müssen: Es gibt keine Anwesenheitspflicht. So schaffen es einzelne Spieler unter der Woche nicht zum Training, mischen aber trotzdem bei den Punktspielen mit, die in der Regel am Sonntag und damit am Wochenende stattfinden.
In der Freizeit-Fußball-Liga ist einiges anders wie gewohnt. So spielen die Kicker auf dem kleinen Fußballfeld – und eine Halbzeit dauert nur 30 statt 45 Minuten. Felix Weiss: „So können auch nicht so trainierte Spieler ein Match rein konditionell bewältigen, ohne umzukippen.“
Beim Freizeit-Kick gibt es auch keine Beschränkung bei der Anzahl der einzuwechselnden Spieler. Der Schiedsrichter wird vom Heimteam gestellt – er braucht keine Lizenz. Felix Weiss: „Eine gelbe oder rote Karte habe ich bei unseren Punktspielen auch noch nie gesehen. Stattdessen werden bei einem Foul 2- oder 5-Minuten-Zeitstrafen ausgesprochen.“
Dass die Freizeit-Sportler durchaus den Ehrgeiz haben, im Spiel alles zu geben, zeigen die Ergebnisse. So konnte sich der Sunday FC mit 50 Punkten auf Platz 1 in der Staffel A der Freizeitliga Havelland festsetzen und die Teams Derby 06, Team Dallgow und Inter fulk‘nSey (www.fulknsey.de) auf die Plätze 2 bis 4 verweisen.
Felix Weiss: „Zum Endrundenturnier sind wir aber nicht angetreten. Dabei wurde der Gesamtsieger aus Staffel A und B ermittelt. Hier konnte sich Inter fulk‘nSey durchsetzen, sodass diese Mannschaft nun Kreismeister ist. Wir gratulieren den Spielern zum Titel. Dafür haben wir in der Winterpause das Hallenmaster der gesamten Freizeit-Liga gewonnen.“
Auch die Firmen haben die Freizeit-Liga schon für sich entdeckt. Stephan Schacher hat den Schriftzug für „Schacher Immobilien“ auf die Trikots gedruckt. Und Sponsor Peter Weiss wirbt auf den Trainingsanzügen für sein Küchenstudio in Dallgow.
Frauen sind in der Freizeit-Liga übrigens noch in der Unterzahl. Felix Weiss kratzt sich am Kopf: „Ich kann mich nicht erinnern, in irgendeiner der Mannschaften einmal ein Mädel gesehen zu haben.“
Neue Mitglieder erhält eine Freizeit-Mannschaft oft aus der eigenen Clique. Weiss: „Oft fragt dann ein Kumpel, ob er mitspielen darf. Zurzeit sind wir etwa 15 Leute zwischen 21 und 35 Jahren.“ (Fotos:privat/Text: CS)
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