Der Würfel-König aus Spandau
Die Sammellust treibt viele von uns um. Der eine sammelt Eulen in jeder Form, ein anderer vielleicht Bierdeckel, Marvel-Comics oder seltene Whisky-Sorten. Matthias Hoschek (49) aus Spandau hat ein Faible für – Würfel. In seiner Wohnung hortet er bereits über 5.000 von ihnen und zwar in Setzkästen, in Schubläden, in Vitrinen, in Schalen und in Vasen.
Sie sind einfach überall. Im Keller kommen noch einmal über 800 Würfelbecher dazu. Das ist eine respektable Sammlung, aus der man bestimmt ein Museum machen könnte.
Matthias Hoschek: „Angefangen hat es bei mir mit Würfeln, die einen Werbeaufdruck haben. Würfel werben schon seit Jahrzehnten für Fußballvereine, für Parteien, für Schnaps und für viele Dinge mehr. Später kamen Würfel mit Logo hinzu, dann sind alle Dämme gebrochen. Inzwischen sammle ich alle Würfel, die ein gewisses Alter und eine interessante Historie haben.“
Zur Sammlung gehören Würfel, die inzwischen viele hundert Euro wert sind. Etwa, weil sie älter sind als die christliche Zeitrechnung. Oder weil sie aus einem Edelstein gefräst wurden. Eine ganze Schale mit Würfeln präsentiert der Spandauer Würfelkönig, die alle aus Nussholz geschnitzt wurden und die Ende des 19. Jahrhunderts sehr in Mode waren. Aufgrund ihrer Vergänglichkeit sind sie aber heute nur schwer zu finden.
Hoschek ist ständig auf der Suche nach neuen Exponaten: „Online bin ich bei zahllosen Auktionen und Versteigerungen mit dabei. Antiquitätenhändler, die eine Wohnung auflösen, rufen mich an, wenn sie auf antike Würfel stoßen. Und auf meinen Reisen in der ganzen Welt schaue ich bei den lokalen Flohmärkten vorbei, um hier nach neuen Schätzen zu suchen.“
Der Würfelsammler hat zu jedem Würfel eine Geschichte parat und kann aus dem Stehgreif ganze Referate über „das älteste Spielinstrument der Welt“ halten: „Man sagt, dass die römischen Imperatoren Würfel eingesetzt haben, um zu ermitteln, wie viele Löwen zu einem Gladiator in die Arena geschickt wurden.“ Hoschek erklärt als selbsternannter „Duke of Dice“ auch, dass Würfel die Menschen schon immer zum Schummeln angeregt haben und dass der Würfelbecher nur erfunden wurde, um eben das zu verhindern: „Natürlich habe ich auch eine große Sammlung gezinkter Würfel. Manche zeigen zwei Mal die Sechs, manche haben einen verlagerten Schwerpunkt, sodass immer die Sechs stehen bleibt.“ (Text/Fotos: CS)
Info: Matthias Hoschek, Dice Maniacs Club, www.facebook.com/dice.cup.museum, www.dukeofdice.blogspot.de
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