Werbegemeinschaft Falkensee: Der SeeCarré-Verein
Am 13. Oktober lud die S&G Development GmbH aus Leipzig die Falkenseer Unternehmer aus dem Zentrum zu einer Gründungsveranstaltung ins „schrääg rüber“ ein. Wer es verpasst hat: Das SeeCarré soll ein großes neues Einkaufszentrum werden, das mit drei Stockwerken Höhe direkt auf die Freifläche zwischen real.- und neuem Gesundheitszentrum erbaut werden soll.
Der Baubeginn soll gleich nach dem Winter erfolgen, eine Fertigstellung wird zwei Jahre später anvisiert.
Im städtebaulichen Vertrag ist festgelegt, dass sich die für das SeeCarré verantwortliche S&G Development GmbH um eine Stärkung des Zentrums um das SeeCarré herum kümmern muss, damit die hier ansässigen Gewerbetreibenden nicht allzu große Umsatzeinbußen durch das EKZ haben und die unmittelbare Nähe zur neuen Einkaufsmeile so vielleicht doch überleben.
Die Idee, die nun am 13. Oktober in Form gegossen wurde, nennt sich „Werbegemeinschaft Falkensee“. SeeCarré und lokale Gewerbetreibende sollen sich in dieser Gemeinschaft zusammenschließen, um aus dem „Zentrum Falkensee“ eine Marke zu machen, die Strahlkraft hat und die sich für verschiedene Marketingprojekte heranziehen lässt.
Knapp 40 Gewerbetreibende fanden sich denn auch neugierig im schrääg rüber ein. Auffallend war allerdings, dass doch viele Ladenbesitzer fehlten, dafür aber auch viele Selbstständige aus der Umgebung gekommen waren, die gar kein physikalisch betretbares Geschäft besitzen.
Bevor es um die Gründung der Werbegemeinschaft ging, stellten sich Georg Wurm von der S&G Development GmbH und Michael Rücker von der W&R IMMOCOM den ersten Fragen der Anwesenden. Dabei kam schnell heraus:
– Die Baugenehmigung für das SeeCarré liegt nun endlich vor.
– Die ersten Ankermieter sind bekannt, sie werden aber noch nicht namentlich bekannt gegeben.
– 15.000 Euro gibt das Unternehmen jährlich für die Werbegemeinschaft hinzu. Außerdem zahlt sie die Personalkosten, um eine
Geschäftsstelle zu besetzen. Auch die Kosten für einen Facebook-Auftritt, eine Homepage und eine Logoentwicklung werden separat gestellt. Die S&G Development GmbH geht davon aus, dass diese Kosten ab sofort zwei Jahre lang bereitgestellt werden. Bürgermeister Heiko Müller intervenierte und sagte, dass der städtebauliche Vertrag eine Kooperation mit den Gewerbetreibenden vor Ort bis zu zwei Jahre NACH der Eröffnung des EKZ vorsieht, man also von vier Jahren sprechen muss.
Klar wurde auch, dass die neue Werbegemeinschaft keine Einbahnstraße ist. Gelder müssten später auch von den Falkenseer Unternehmen fließen. Insofern sich die Firmen dies leisten können, wird man sehen. Probleme treten sicherlich dann auf, wenn einige Ladenbesitzer für gemeinsame Promoaktionen zahlen, andere aber nur partizipieren und sich heraushalten.
Anwesende Firmen äußerten sich enttäuscht darüber, dass man eine gemeinsame Werbegemeinschaft gründet, aber nicht erfährt, wer denn nun Mieter im SeeCarré wird – zwecks Konkurrenzvermeidung.
Die S&G Development GmbH gab klar vor, dass die einzig für sie denkbare rechtliche Form einer Werbegemeinschaft ein Verein ist. Heike Eppelmann von augenwelten, Andreas Kohn von Foto Kohn, Gerd Spengler von der Fahrschule GS und Thomas Lenkitsch von der IG Zentrum stellten sich als Gründungsmitglieder zur Verfügung. Auch Babett Ullrich von der Wirtschaftsförderung Falkensee wird sich beteiligen.
Erste Ziele: Man könnte das von der Stadt gekaufte und bald leer stehende Haus der „biofreunde“ doch als Geschäftsstelle oder Hotspot nutzen. Angedacht ist auch ein gemeinsamer „Falkenseer Weihnachtskalender“ in den Schaufenstern, ein großer Weihnachtsmarkt in der Bahnhofstraße oder ein Laufsteg im Frühjahr, auf dem sich Mode und Frisuren präsentieren lassen.
Skeptiker monieren allerdings, dass man auch mit der teuersten und kreativsten Werbung kein Zentrum dort schaffen kann, wo es einfach keins gibt. (Artikel vom Oktober 2015) (Foto/Text: CS)
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