Elstal: 2. Eiswelt bei Karls – Helden der Kindheit
Karls in Elstal kleckert nicht, sondern klotzt. Längst haben die vielen tausend Gäste aus Berlin und Brandenburg begriffen, dass das Erlebnis-Dorf direkt an der B5 für das ganz große Entertainment zu haben ist. Und auch in diesem Jahr lassen sich die Verantwortlichen nicht lumpen: Nach langer Vorbereitung ist die „2. Berliner Eiswelt“ für die staunende Öffentlichkeit freigegeben worden. (ANZEIGE)
In der großen Halle, die konstant auf minus zehn Grad gekühlt wird, haben sich erneut 22 renommierte Eiskünstler aus 12 Ländern mit der Kettensäge, der Fräse, dem Speitel und dem Pinsel ausgetobt, um aus gewaltigen Eisquadern sehenswerte Kunstwerke zu erschaffen, die bei den Minusgraden perfekt konserviert werden.
Auf den Sand hat Cheforganisator Othmar Schiffer-Belz bei der Neuauflage seiner Eiswelt dieses Mal verzichtet. Dafür gibt es aber ein neues Motto. Das lautet dieses Mal „Helden der Kindheit“. Die Künstler haben tief in sich hineingehorcht und Skizzen ihrer Ideen eingereicht. Aus ihnen wurde dann das Programm für die neue Eis-Ausstellung zusammengesetzt.
Wer die zweite Eiswelt betritt, landet in einem gewaltigen Kinderzimmer, in dem ein riesiger russischer Teddybär steht, den sich Ivan Loktiukhin ausgedacht hat. Er bildet das Zentrum einer großen Rutsche, was vor allem die Kinder begeistert, die auf Teppichen als Unterlage immer wieder durch die lange Eisrinne sausen. Vom zentralen Hauptraum zweigen viele weitere Zimmer ab, die jeweils durch einen eisigen Torbogen zu betreten sind. Othmar Schiffer-Belz: „Wir wollten dieses Mal einen Rundgang verhindern, der ja immer einen Anfang und ein Ende hat. Stattdessen wollten wir erreichen, dass die Besucher mehr Zeit in der Eiswelt verbringen und die Eiskunstwerke frei von jeder festgelegten Reihenfolge erkunden.“
„Helden der Kindheit“: Dieses Motto haben die Künstler der 2. Karls Eiswelt ganz wörtlich genommen. Wer sich fröstelnd durch die 200 Quadratmeter große Halle auf dem Gelände von Karls Erlebnis-Dorf bewegt, wird schnell in die eigene Vergangenheit zurückgebeamt.
Der Sandmann steht plötzlich aus Eis geformt in einem Raum. Batman und andere Superhelden schauen den Besucher grimmig aus eisigen Augen an. Die Teletubbies klettern vergnügt auf einem großen Fernseher herum. Ein Märchenbuch ist aufgeschlagen und zeigt die ersten Zeilen der Geschichte von der Schneekönigin. Eine Lego-Welt in XXL-Ausmaßen wurde in einem Raum aufgebaut. Es gibt gruselige Geister, Helden aus alten Fernsehserien und Figuren, die aus sehr fernen Kulturen stammen.
Es fällt dieses Mal extrem auf, dass jeder Künstler wirklich seinen ganz eigenen Stil umgesetzt hat, wenn es um die Gestaltung der Eiskunstwerke geht. Was bei dem einen fast realistisch und unfassbar detailreich aussieht, mutet bei dem anderen an wie naive Kunst. Vortrefflich lässt sich da in der Familie streiten, welches Motiv am Ende wohl das schönste war. Dabei dürfte es selten zwei gleiche Meinungen geben. Sehr spannend ist dabei zu sehen, welche Figuren bei einem Besucher eigene Kindheitserinnerungen wachrufen und welche nicht.
Die Experten bei Karls haben sich dieses Mal sehr viel Mühe gegeben, um die Eiswelt auch zu einer echten Erlebnis-Welt zu machen. Neben der riesigen Rutsche gibt es so auch ein Labyrinth, das komplett aus aufrecht stehenden Eiswänden besteht. Als Mutprobe offenbart sich das begehbare Kaleidoskop. Wer die Plattform in der sich drehenden Röhre betritt, hat sofort das Gefühl, selbst in Bewegung zu sein – und dementsprechend auch Probleme damit, sich auf den eigenen Beinen zu halten. Ein einfacher optischer Trick, der aber eine starke Wirkung hat. Viele Kunstwerke lassen sich sogar betreten, damit Freunde, Bekannte und Verwandte ganz persönliche Erinnerungsfotos schießen können. So können die Kinder etwa in der frostigen Kutsche der Schneekönigin Platz nehmen.
Für die Erwachsenen ist die Eisbar das echte Highlight im Ewigen Eis. Hier werden leckere Schnäpse mit Vodka, Jägermeister und Erdbeerlimes serviert. Natürlich passend im kleinen Shot-Glas, das selbst komplett aus Eis besteht.
Übrigens: Alles wird genutzt und recycelt. Die Wärme, die beim Herunterkühlen der Halle entsteht, wird gleich wieder verwendet, um den Markt vom Erlebnis-Dorf zu heizen. Und die Eisquader von der 1. Eis-Welt hat man zum Teil durch die Fräse gejagt, um daraus den Schnee im großen Kinderzimmer mit dem Bären und der Rutsche zu erzeugen.
Wie schon im letzten Winter, so hat Karls auch dieses Mal wieder vor der Eiswelt eine Schlittschuhbahn aufgebaut. Schlittschuhe lassen sich vor Ort ausleihen, sodass ein paar spontanen Runden auf Kufen nichts im Wege steht.
Die 2. Eiswelt ist übrigens täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet – und das bis zum 29. Oktober 2017. Wer die Eiswelt betreten möchte, muss allerdings bezahlen. Erwachsene zahlen für eine Dauerkarte 8,50, Kinder bis 13 Jahren nur 6,50 Euro. Kinder unter 90 Zentimeter Körpergröße haben freien Eintritt. Die Karten gelten auch für die 14. Eiswelt in Rövershagen. (Text/Fotos: CS)
Info: Karls Erlebnis-Dorf, Zur Döberitzer Heide 1, 14641 Elstal, www.karls.de
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