Kino-Filmkritik: Bibi & Tina 4: Tohuwabohu total
Fast genau ein Jahr nach dem dritten „Bibi&Tina“-Film „Mädchen gegen Jungs“ bringt Detlev Buck den vierten und wohl letzten Streifen der beiden Pferdenärrinnen ins Kino. Der neue Kinofilm für Fans der beliebten Bücher und Hörspiele heißt „Tohuwabohu total“. Und macht seinem Titel sogleich alle Ehre.
Die zaubernde Hexe Bibi (Lina Larissa Strahl) und ihre reitende Freundin Tina (Lisa-Marie Koroll) treffen dieses Mal auf einen mürrischen Ausreißer, den sie unter ihre Fittiche nehmen.
Der Ausreißer entpuppt sich schnell als Mädchen (Lea van Acken), das aus Albanien geflohen ist, weil ihr rückständiger Vater sie dort mit einem alten Nachbarn zwangsverheiraten möchte. Gegen den Papa und seine beiden prolligen Söhne, die dem Mädchen auf den Fersen sind, helfen dann selbst Bibis Zaubersprüche nichts.
Ging es im dritten Teil der knallebunten und alle paar Minuten in Gesang ausbrechenden Filmreihe noch um das nie langweilige Thema Teenager-Liebe, so werden nun richtig schwere Geschütze aufgefahren. Zwangshochzeit, syrische Flüchtlinge und dann auch noch afrikanische Musiker, die in Schloss Falkenstein ein Multikulti-Festival veranstalten möchte – das ist nicht nur dem Graf (Michael Maertens) etwas zu viel. Auch für die kindliche Zielgruppe ist das ein wenig zu viel der tiefschürfenden Thematik, auch wenn Detlev Buck sichtlich bemüht ist, den Spaß trotz der Ernsthaftigkeit nicht zu kurz kommen zu lassen. Auch die Anspielungen auf Trump in Form eines polterigen Bauunternehmers werden die Kinder kaum erreichen. Hier war Buck ein wenig zu übereifrig.
Drum herum gibt es aber wieder genau das, was die Fans erwarten: „Das sind Bibi und Tina – auf Amadeus und Sabrina“. Die beiden Mädchen sind weiterhin beste Freundinnen, die untereinander tausend mal vertrauter sind als mit ihren festen Freunden. Und auf dem Rücken ihrer Pferde gibt es sowieso kein Problem mehr, das nicht gelöst werden kann. An die Songs von Peter Plate hat man sich auch gewöhnt, zumal sie stets an emotionaler Stelle in die Handlung integriert werden. Im Kinderzimmer werden die Songs jedenfalls rauf- und runtergehört.
Das Problem der Bibi&Tina-Reihe: Lina Larissa Strahl und Lisa-Marie Koroll sind inzwischen erwachsen, sie können die Kinderrollen nicht mehr länger spielen. Das ist sicherlich auch ein Grund dafür, warum Teil 4 so schnell erschienen ist. Und im Abspann winken Bibi und Tina noch einmal ins Publikum: Für uns sieht das aus wie ein Abschied für immer.
Ein Grund mehr für alle Fans der Reihe, auch den vierten Teil im Kino zu sehen. Im Kino startet er am 23. Februar 2017. (Text: CS / Bilder: Andreas Schlieter/DCM)
Tipp: 3 von 5 Sternen
FSK: ab 0 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=MUAX17wOGZU
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