Neues Buskonzept in Falkensee & Umgebung
Falkensee hat ein großes Problem: Der stetige Zuzug von immer mehr Menschen sorgt für eine Überlastung der Straßen – zu viel Verkehr. Besser wäre es, wenn so viele Havelländer wie nur möglich auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen würden.
Klar ist: Dies gelingt nur mit einer Verbesserung und Erweiterung des bestehenden Angebots. Im Nauener Büro des Landrates wurde deswegen am 27. Juni ein neues „Buskonzept für Falkensee und das Umland“ vorgestellt.
Landrat Roger Lewandowski: „Wir möchten gern die Menschen dazu bewegen, das Auto stehenzulassen und verstärkt den ÖPNV zu nutzen, um etwas gegen den Verkehr auf den Straßen und für die Umwelt zu unternehmen. Bereits im Juli 2016 haben wir zusammen mit dem Planungsbüro PROVIZ aus Berlin ein neues Buskonzept für Falkensee und Umgebung erstellt. Der erste Entwurf wurde drei Monate lang der Öffentlichkeit präsentiert. In dieser Zeit haben wir 150 Anregungen aus der Bevölkerung erhalten, wie sich das Konzept noch weiter verbessern lässt. Ein daraus resultierendes zweites Konzept wurde intensiv gemeinsam mit Havelbus und der Verwaltung bearbeitet. Am 26. Juni konnten wir auch die Kreistagsmitglieder überzeugen und sie mit ins Boot holen.“
Das neue Buskonzept optimiert die Versorgung von Falkensee, Brieselang, Schönwalde und Dallgow-Döberitz erheblich. Es werden 35,3 Prozent mehr Fahrtkilometer in den Busplan mit aufgenommen, das sind über 689.000 Kilometer mehr im Jahr.
Roger Lewandowski: “Das neue Buskonzept startet mit dem 4. September, also passend zum Beginn des neuen Schuljahres. Wir rechnen damit, dass es ein bis zwei Jahre dauert, bis alle Bürger die Änderungen im Fahrplan für sich realisiert haben. Anschließend werden wir Feinjustierungen vornehmen. So oder so wird Geld aus der Landkreiskasse fließen müssen, um die Mehrleistungen von Havelbus zu finanzieren. In den ersten zwei bis drei Jahren rechnen wir mit rund 700.000 Euro, die wir zusätzlich aufbringen müssen. Mit steigender Auslastung der neuen Busangebote wird die Zuschusssumme voraussichtlich auf rund 450.000 Euro sinken. Als nächstes werden wir ein zweites Buskonzept erstellen, das dann das verbliebene Havelland mit einschließt. So wollen wir dafür sorgen, dass die Menschen gern in ihren Dörfern bleiben. Das geht aber nur über eine gute Mobilität, das wissen wir. Mit der Fertigstellung dieses zweiten Konzepts rechnen wir aber erst Ende 2018.“
Elke Nermerich, Erste Beigeordnete des Landkreises: „Das neue Buskonzept setzt viele Bürgerwünsche um. Wir verbessern in den Stoßzeiten den Takt von 30 auf 20 Minuten, wir fahren abends bis 23 Uhr und wir kümmern uns um bessere Busverbindungen am Wochenende. Gerade in den Morgenstunden wird die Anbindung der Busse an die Schulen optimiert. Es werden zum 15. August hin vier größere Gelenkbusse angeschafft, die Busse fahren häufiger und die Geschwister-Scholl-Grundschule in Falkensee kann nun endlich auch wie alle anderen Schulen um 8 Uhr den Unterricht starten – und muss die Schüler nicht schon früher unterrichten, wie das bislang der Fall war. Im südlichen Bereich von Falkensee gibt es ab September die neu geschaffene Buslinie 648, die u.a. die Straße der Einheit und das Gewerbegebiet mit bedient. Auch die Busanbindung an Seeburg und Falkensee-Waldheim wird optimiert.“
Mathias Köhler, Geschäftsführer von Havelbus: „Natürlich brauchen wir für die Umsetzung mehr Personal, aber hier haben wir langfristig vorgesorgt, sodass wir in diesem Bereich sehr gut aufgestellt sind. Neu von uns ist außerdem die elektronische Chipkarte, die die Monatskarte aus Papier ersetzt. Sie wird ebenfalls ab September eingeführt werden. (Fotos / Text: CS)
Foto oben v.l.n.r.: Mathias Köhler (Geschäftsführer der Havelbus Verkehrsgesellschaft mbH), Roger Lewandowski (Landrat Havelland), Elke Nermerich (Erste Beigeordnete des Landkreises) und Thomas Fröhlich (Verkehrsplanung Havelbus).
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