Schönwalde/Brieselang: Flauschige Teddys – die Gurkenmonsterschweine
Anne-Marie Boll (27) hat ein Herz für Meerschweinchen. Das braucht sie auch, denn sie hat nicht nur zwei oder drei, wie dies in vielen Kinderzimmern der Region üblich ist, sondern gleich an die 50. Das ist kein Wunder, denn Anne-Marie Boll züchtet Meerschweinchen.
Ihre Zucht nennt sie „Gurkenmonsterschweine“ – das ist doch einmal ein origineller Name.
Die Schönwalderin aus Pausin, die 2011 ihre Züchterprüfung abgelegt hat und Mitglied in den beiden Vereinen „Meerschweinchenfreunde Deutschland Bundesverband Deutschland e.V.“ und „US-TEDDY Spezialclub und Freunde e.V.“ ist, hat ihre Meerschweinchen im Garten der Eltern im nahen Brieselang untergebracht. Hier haben die Schweinchen eine eigene Gartenlaube, in der die Stallungen stehen. Wer sie betritt, wird von einem freudigen Quieken begrüßt.
Anne-Marie Boll: „Ich züchte US-Teddys, die wie kleine Teddybären aussehen. Dabei versuche ich dreifarbige Tiere im Farbschlag Schwarz-creme-weiß zu züchten, was eine echte Herausforderung ist, weil sich nicht jede der drei Farben zwingend im Fell zeigt, auch wenn sie genetisch durchaus angelegt ist. Die Züchtung ist auch in Deutschland noch nicht sehr weit verbreitet.“
Anne-Marie Boll züchtet für sich selbst. Mit ihren „Gurkenmonsterschweinen“ (www.gurkenmonsterschweine.de) besucht sie etwa ein bis zwei Ausstellungen im Jahr und lässt ihre Tiere von den kritischen Augen der Experten begutachten: „Die Juroren bewerten die Stellung der Ohren, die Augen, das Fell und die Farben. Bei den Ausstellungen konnte ich schon einige Pokale gewinnen.“
Die junge Züchterin hat etwa 150 Euro Ausgaben im Monat – für Futter, Heu und Tierarztbesuche. Einen Teil der Ausgaben kann sie über den Verkauf einzelner Meerschweinchen refinanzieren. Dabei verkauft sie Meerschweine, die nicht in die Zucht passen: „Diese Tiere sind natürlich absolut gesund, freundlich im Wesen und tolle Haustiere. Sie weisen dann aber vielleicht nicht die genetischen Merkmale auf, die ich für die Zucht benötige. Da die Meerschweinchen im Familienverbund aufwachsen, sind sie bereits bestens sozialisiert. Mein Tipp an die Familien: Am besten hält man ein kastriertes Böckchen mit einem oder mehreren Weibchen zusammen. Dann gibt es keine Streitigkeiten. Meerschweine sollten nie alleine gehalten werden, das ist nicht artgerecht. Stirbt ein Meerschweinchen und es bleibt eines alleine zurück, so vergebe ich auch gern Leihmeerschweinchen.“
Seit 2013 versucht Anne-Marie Boll auch Teddys mit dem Farbenschlag Creme-California-Schwarz zu züchten. Das ging nur über genetische Umwege: Jetzt erst – 2017 – ist es ihr gelungen, einen solchen US-Teddy zu züchten. (Text/Fotos: CS)
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