20. Backofenfest in Paaren-Glien
Feiern – und dabei auch noch etwas lernen. Möglich war genau das am 20. August im kleinen Ort Paaren, gleich um die Ecke vom Erlebnispark Paaren, dem MAFZ. Dort steht das Stägehaus, inzwischen ein Museum mit Cafébetrieb, das aus dem Jahr 1678 stammt und nach dem Tod der Familie Stäge von der Gemeinde übernommen wurde.
Verantwortlich für das Stägehaus ist der Förderverein Freunde des MAFZ Paaren / Glien e.V. Er bietet hier jeden Freitag morgen ein rustikales Frühstück mit Brot aus dem eigenen Holzbackofen und mit Butter aus dem Stampfbutterfass an.
Am 20. August luden die Betreiber zum 20. Backofenfest ein – das zugleich das 15-jährige Bestehen des Fördervereins markierte.
Knapp 500 Besucher waren laut Schätzung von Vorstandsmitglied Ute Lagodka gekommen, zum Teil sogar aus Spandau. Bei schönem Wetter nutzten sie das umfangreiche Angebot vor Ort. Es gab knuspriges Brot aus dem historischen Holzofen. Selbstgebackenen Kirsch- und Mohnkuchen von den Landfrauen. Leckeres Gemüse, Kräuter und Kartoffeln seltener Sorten aus dem Schaugarten des nahen MAFZ. Und natürlich Würstchen vom Grill. Wer Durst hatte, konnte eine Melonen-Bowle probieren. Oder das neue Bier „501“ kosten, das erst seit diesem Jahr in der neu eingerichteten Historischen Bierbrauerei im Erlebnispark Paaren gebraut wird.
Die Besucher konnten gemütlich in der Sonne oder unter dem aufgespannten Zelt sitzen und der Musik der Combo „Original Märkische Blasmusik“ lauschen. Sie hatten aber auch die Möglichkeit, sich vor Ort schlau zu machen. Eine Ausstellung zeigte historische Ackergerätschaften, darunter etwa einen Kartoffelanhäufelpflug von 1900. Das Stägehaus war auch zum Teil aufgeschlossen, sodass man sich eine originale Bauernstube „von früher“ anschauen konnte.
Zur Verstärkung waren auch die Experten aus dem Freilichtmuseum Großderschau angereist. Sie zeigten vor dem Stägehaus, wie man früher einen Besen gebunden, ein Seil hergestellt oder Wolle gesponnen hat. Vor allem die Kinder staunten nicht schlecht, wenn die Fachleute wieder einmal eine historische Technik anwandten, die heute eigentlich keiner mehr kennt.
Der Höhepunkt der Veranstaltung – das Schaubuttern. Erwin Bathe, ehemaliger Vorsitzender des Fördervereins, holte sich den Bundestagskandidaten Benjamin Grimm (SPD) an seine Seite. Im Vorfeld hatte man bereits 20 Liter Vollmich auf 2,5 Liter Sahne reduziert. Die wurde im Stampfbutterfass zu Butter verarbeitet. Was normalerweise in einer Viertelstunde abgeschlossen sein sollte, dauerte trotz der unermüdlichen Arbeit der Männer über eine halbe Stunde. Die fertige Butter wurde an einzelne Besucher verschenkt. Erwin Bathe: „Am Ende bekommen wir etwa sieben Stück Butter aus dem Fass. Die Butter hält sich im Kühlschrank etwa acht Tage. Früher haben das die Mägde mit 14 Jahren gemacht.“ (Text/Fotos: CS)
Seitenabrufe seit 1.12.2021:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige