Graffiti in Falkensee: Hannes Höhlig
Falkensee, so gewinnt man den Eindruck während einer Autofahrt durch den Ort immer wieder aufs Neue, hat ein Herz für eine moderne und bunte Graffiti-Kultur. An vielen Hausfassaden und Mauern sind sehr großflächige Bilder zu sehen, die mit der Spraydose entstanden sind.
Viele von diesen Graffiti-Bildern stammen von Hannes Höhlig (34, www.facebook.com/hannes.hohlig). Der Künstler ist im Ort groß geworden, sein Vater war hier bis zu seinem überraschenden Tod sogar Baudezernent. Höhlig: „Ich bin in Falkensee zur Schule gegangen und habe im Lise-Meitner-Gymnasium mein Abitur gemacht. Von 2005 bis 2011 bin ich dann nach Düsseldorf gezogen, um Kommunikations-Design zu studieren. Inzwischen lebe ich in Berlin-Moabit. Ich habe aber noch immer meine Wurzeln und Freunde in Falkensee und bin oft vor Ort. Dabei geht es nicht nur um Kunst, Musik und Party: Ich bin auch Mitglied im lokalen Angelverein.“
Zu den Kunstwerken, die Hannes Höhlig in Falkensee auf die Mauern gesprayt hat, gehören die Wandbilder vor der „Entdeckerland“-Kita, am „Saftladen“-Gebäude oder in der Bahnhofstraße. Dort ist das Bild „Damals wie heute … Falkensee“ an der Seite der neuen Kaffeerösterei zu sehen. Auch die Graffiti an der Kant-Schule und am ASB stammen von Hannes Höhlig, ebenso wie viele Motive auf dem Skaterplatz am Rosentunnel: „Schlimm war das Projekt am Saftladen. Da haben wir bereits anderthalb Wochen lang gearbeitet, als ein Brand die ganze Fassade in Mitleidenschaft gezogen hat. Die Hälfte vom Graffito war kaputt, eine Firma musste zum Teil den Putz neu auftragen. Erst ein halbes Jahr später konnten wir die Außenbemalung vollenden.“
Zurzeit hat Hannes Höhlig kein neues Projekt in Falkensee, dafür umso mehr Arbeit in Berlin. Hier hat er etwa gerade erst im Auftrag die Firmenzentrale von real,- verschönert: „Ich war auch sehr viel auf Reisen und habe in anderen Ländern gesprayt. In den letzten beiden Jahren war ich in Argentinien, Paraguay, Japan, Russland, Polen, England und Italien.“
Wichtig ist ihm heute, nur mit einem Gesichtschutz zu arbeiten: „Mit 20 Jahren habe ich meine ersten Aufträge als Sprayer bekommen, mit 15 oder 16 habe ich mit dem Sprayen angefangen. Damals hatte ich noch keinen Atem- oder Augenschutz. Man merkt die Chemikalien in den Farbdosen schon. Abends hat man Kopfschmerzen und ist völlig erledigt.“
Hannes Höhlig zeichnet auf Papier schon länger als mit der Sprühdose. Aus diesem Grund hat er sich auch für das Studium des Kommunikations-Designs begeistert: „Ich bin Illustrator und gestalte auch Plakate, Skateboards, Visitenkarten und Plattencover. Ich bin also nicht nur auf Graffiti fixiert.“ (Text/Fotos: CS)
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