Kino-Filmkritik: bullyparade der Film
Die Fans haben über die Jahre einfach nicht lockergelassen – und Michael Bully Herbig hat geliefert. Nach „Der Schuh des Manitu“ und „(T)raumschiff Surprise“ trommelt er noch einmal seine Mannschaft zusammen und bittet Christian Tramitz und Rick Kavanian zum gemeinsamen Spaßmachen auf die Bühne.
„bullyparade – der Film“ ist satte 100 Minuten lang und macht aus der beliebten Sketch-TV-Sendung ein abendfüllendes Kino-Ereignis.
Die Kino-bullyparade besteht dabei aus mehreren kurzen Epsioden, die leider miteinander nicht mehr als die Überleitung gemeinsam haben. Und das passiert: Die Brüder Kasirske reisen in der Zeit zurück, um die Grenzöffnung der DDR zu verhindern – und zugleich den Auftritt von David Hasselhoff vor der gefallenen Mauer. Sissi und ihr Gatte Franz übernachten aus Versehen in einem Geisterhaus. Winnetou sucht im Bachelor-Stil nach einer Frau fürs Leben und Old Shatterhand hat Ärger, die aus einer dummen Verwechslung heraus resultiert – er soll Abraham Lincoln erschossen haben. Lutz macht einen auf „Wolf of Wall Street“. Und die Science-Fiction-Crew der USS Hasselhoff muss den Planeten der Frauen beschützen.
Drei Dinge fallen einem sofort auf, wenn man sich den bullyparaden-Film anschaut.
1. Die drei bekannten Darsteller schlüpfen in ihre alten Rollen, als hätten sie niemals eine Pause gemacht. Man sieht ihnen die Spielfreude in jeder Sekunde an. Der Film funktioniert auch perfekt, wenn es um den gelebten Sprachwitz, um launige Dialoge und um kleine Scherze geht. Sky Du Mont als General Motors zu bezeichnen – wer denkt sich so etwas Irres nur aus?
2. Gibt es Ärger mit dem eigenen Copyright? Die Blutsbrüder Abahachi und Ranger treten im Film gar nicht auf. Stattdessen mimen Herbig und Tramitz hier den vermeintlich echten Winnetou und Old Shatterhand.
3. Leider haben die Drehbuchautoren alle guten Ideen auf die kleinen Scherze am Rande vergeudet. Für die großen Rahmengeschichten bleibt da nichts mehr übrig – sie sind totlangweilig und bringen keinen Yota Spannung auf die Leinwand. Da fiebert man als Zuschauer nicht mit und schläft fast ein. Man merkt deutlich, dass das große Ganze vergessen wurde, um lieber am Detail zu schleifen.So verlässt man das Kino latent amüsiert, hat aber den Eindruck, nur eine XXL-Folge der alten TV-Serie gesehen zu haben.
Amazon Prime ist übrigens auch mit an Bord – und darf den Film schon lange vor der DVD-Auswertung im eigenen Online-Portal zeigen. (CS / Bild: Warner Brothers Pictures)
Tipp: 2 von 5 Sternen
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