Großes Stadtfest in Falkensee 2017
Falkensee verändert sich – und das einmal im Jahr stattfindende Stadtfest passt sich an. Auch in diesem Jahr hieß die Devise: Weg von der Bahnhofstraße und dem lauten Verkehr. Das Stadtfest fand nun schon zum zweiten Mal auf dem gemütlichen Campus-Gelände zwischen der neuen Stadthalle und der Europa-Schule am Gutspark statt.
Hier liefen die Stände im Rund um die Stadtbibliothek herum, sodass die Besucher ihre Kreise drehen konnten.
Heiko Richter von der Interessengemeinschaft Falkensee (IGF), die das Stadtfest organisiert: „In diesem Jahr haben wir das Stadtfest bereits um 10 Uhr eröffnet, zusammen mit dem TSV Falkensee, der zeitgleich auf dem Campus-Gelände seinen Saisonstart feierte. Letztes Jahr haben wir uns erst um 16 Uhr dazugeschaltet – das sorgte für Verwirrung. Nun konnten die ersten Besucher bereits am Vormittag auf dem Stadtfest begrüßt werden.“
Das Wetter meinte es in diesem Jahr nicht so gut mit dem Stadtfest. Während im letzten Jahr noch die Sonne vom Himmel brannte, fielen in diesem Jahr punkt zehn Uhr die ersten Regentropfen. Bewölkter Himmel, niedrige Temperaturen, Nieselregen: Manchmal muss man die Feste eben so nehmen, wie sie kommen.
Heiko Richter: „Knapp 50 Marktstände wurden beim aktuellen Stadtfest aufgebaut. Wir sind sehr zufrieden.“
So kurz vor der Bundestagswahl ließ sich keine Partei die Chance nehmen, mit einem eigenen Stand auf dem Stadtfest vertreten zu sein. „Zu viel Politik“, schimpfte Uwe Lachmann. „Auf einem Stadtfest würde ich mir mehr familienfreundliche Angebote wünschen. Ich fand aber gut, dass es gleich am Eingang ein Bungee-Trampolin gab. Und an einem Stand konnten sich die Kinder die Gesichter bunt anmalen lassen. Mehr davon, das wäre schön.“
Einen bunten Budenzauber gab es in diesem Jahr wieder passend zum traditionellen Stadtfest in Falkensee.
An den einzelnen Ständen konnte man sich noch ein letztes Mal vor den anstehenden Wahlen mit der Politik der einzelnen Parteien vertraut machen und die verschiedenen Spitzenkandidaten wie Uwe Feiler (CDU) oder Benjamin Grimm (SPD) persönlich treffen.
Das Stadtfest wurde aber auch von vielen Vereinen und Organisationen genutzt, um sich der breiten Masse vorzustellen. So präsentierte sich der Tierschutzverein vom Tierheim Falkensee an einen Stand. Unicef war vor Ort, das Deutsche Rote Kreuz machte auf sich aufmerksam, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeine Falkensee stellte sich vor und die lokale Baumgruppe kämpfte einmal mehr für ihr Ziel „100 Linden retten!“ Das Bündnis gegen Rechts erhob seine Stimme gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit – und beäugte misstrauisch den nahen AFD-Stand, der so groß ausgefallen war, dass es den Anschein erweckte, als wolle man bei den letzten unentschlossenen Wählern allein durch brachiale Präsenz noch Eindruck schinden. Wer wollte, konnte auch der verbraucherzentrale Brandenburg Fragen stellen, sich bei der AOK informieren oder bei der Werbegemeinschaft Falkensee-Starke-Mitte vorbeischauen, um darüber zu diskutieren, ob das Falkenseer SeeCarré denn nun wohl noch gebaut wird – oder eher doch nicht.
Noch viel zu wenig vertreten auf dem Stadtfest waren die gewerblichen Anbieter aus der Region. Zum wiederholten Mal machten immerhin Hanns Segelcke und Lucas Engel mit ihrer TWEKK-Modelinie auf sich aufmerksam – richtig so! Die Absolventen des Lise-Meitner-Gymnasiums zeigen seit Jahren Beharrlichkeit und Einfallsreichtum, wenn es darum geht, ihre ganz eigenen Visionen von T-Shirts und Hoodies an den Mann zu bringen. Auch die Naturheilpraxis Katharina Stoye und Vodafone Falkensee waren mit vor Ort. Das galt auch für den Schlemmerhansel mit seinem Pferdeschinken.
Viele Besucher drehten gleich mehrere Runden, um sich die Buden anzuschauen und dabei immer wieder auf den einen oder anderen Bekannten zu treffen – samt Small-Talk-Schwätzchen. So wurden wirklich einige Runden über den Platz nötig, bis man dann doch alle Stände gesehen hatte.
Wer anschließend ein leichtes Knurren in der Magengrube verspürte, konnte sich über die „Freßmeile“ in Richtung Neue Stadthalle vorarbeiten. Es gab eiskaltes Softeis, Original Elsässer Flammkuchen, Burger von frischjegrillt.de (Gädecke), süße Crêpes und an einem Stand auch noch Zuckerwatte und Mandeln. Ganz ungewöhnlich, aber eine sehr schöne Ergänzung zum Stadtfest: Gegenüber vom Bierwagen vom Schrääg hatten Francesco und Donato Bellomo von der Falkenseer Trattoria Lucania einen Stand aufgemacht, an dem sie vor allem den durstigen Damen das eine oder andere Glas Wein aus der italienischen Heimat kredenzten. Passend dazu gab es leckere italienische Antipasti von höchster Qualität. Davon durften auch die Makler von der EMA Immobilien profitieren, die ihren Stand gleich nebenan platziert hatten.
Bereits im Vorfeld hatte die Stadt Falkensee die Warnung ausgegeben, dass man in diesem Jahr eine Absperrung um das Stadtfest herum errichten und Taschenkontrollen durchführen würde. Nicht, um einer Terrorgefahr zu begegnen, sondern allein, um der trinkwütigen Jugend das Hereinschmuggeln hochprozentiger Alkoholika zu versagen. Von dieser Kontrolle konnte den ganzen Tag über nichts gemerkt werden. Heiko Richter: „Die Kontrollen setzten erst am Abend ein – und das auch ganz dezent. Aber es hat geholfen. Als wir am nächsten Tag das Campus-Gelände aufgeräumt haben, konnten wir keine fremden Flaschen oder Büchsen finden.“
Böse Zungen behaupten, dass sich die Jugendlichen die hochprozentige Ware stattdessen gleich gegenüber auf der anderen Seite der Bahnhofstraße auf Ex in den Rachen laufen ließ – bei ALDI und REWE waren die leeren Flaschen fein säuberlich am Parkplatzrand gestapelt. Merke: So ganz verhindern kann man die Alkoholexzesse der Jugend leider doch nicht. Aber – es blieb friedlich und die starken Jungs von German Security hatten einen ruhigen Abend.
Mit zunehmender Dunkelheit verlagerte sich das bestens besuchte Stadtfest von den Buden weg hin zur Bühne. Nach 18 Uhr kamen auch die Havelländer dazu, die vorher noch die Kunstmeile am Seegefelder Anger oder die Aktionsmeile der Jugendfeuerwehr im Gutspark besucht hatten.
Während die Bühne tagsüber vom TSV Falkensee für die verschiedenen Aufführungen der Sport- und Tanzgruppen benutzt wurde, übernahm das Stadtfest am Abend die Kontrolle. Gegen 19 Uhr spielte das Rock`n Roll-Duo „Valentino 66“ aus Braunschweig, gefolgt von der „TEST-Band“ aus Norddeutschland, die Partymusik im Portfolio hatte. Ein spektakuläres Höhenfeuerwerk gegen 22 Uhr bildete wie in jedem Jahr den Abschluss des Stadtfestes.
Fazit: Das Falkenseer Stadtfest ist ein echtes Muss-man-dabei-sein-Event im Ort. Das Come-together von Jung und Alt wurde einmal mehr durch die kreative Kunstmeile perfekt ergänzt. Es wäre schön, wenn beide Ereignisse miteinander verschmelzen würden. Bei den eigenen Ständen wären noch mehr Mitmach- und Aktionsangebote wünschenswert. (Text/Fotos: CS)
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