Who is Who in der Region (34) – Wilhelm Garn (Brieselang)
Wer ist eigentlich …? Unser „Who is Who“ möchte die besonderen Personen in unserer Stadt kurz vorstellen und sie so der Bevölkerung noch näher bringen. Wilhelm Garn (62) ist der Bürgermeister von Brieselang. Nach der aktuellen Amtszeit wird er in den Ruhestand gehen.
Wilhelm Garn wurde am 10. November 1954 in Berlin-Reinickendorf geboren. Von hier aus zog die Familie erst in den Wedding und dann `58 ins Hansaviertel. Garn: „Hier hatte sich meine Familie ein Haus gekauft und hier bin ich auch aufgewachsen. Mit 30 Jahren bin ich aber zusammen mit meiner späteren Frau, die ich `87 geheiratet habe, in den Wedding zurückgezogen. 1990 haben wir uns dann ein Grundstück in Brieselang gekauft und selbst ein Haus gebaut. Seit dem 6. November 1994 wohnen wir in Brieselang.“
Wilhelm Garn hat ein Humanistisches Gymnasium in Berlin besucht: „Bei den Jesuiten habe ich das kritische Hinterfragen gelernt.“
Nach dem Abitur besuchte Wilhelm Garn die TU Berlin, um Chemie zu studieren: „Nach vier Semestern habe ich das Studium aber abgebrochen, das war mir zu viel Theorie. Ich bin dann in den Fachbereich 12 gewechselt – zur ‚Luft- und Raumfahrttechnik‘. Das war aber eher ein Maschinenbaustudium. Ich habe es dann ohne Diplom abgeschlossen.“
Bereits zur Studentenzeit hatte Wilhelm Garn immer wieder versucht, sich mit einer guten Geschäftsidee selbstständig zu machen. Erst gründete er eine Druckerei, dann ein Geschäft zum Ankauf und Verkauf „von schönen Sachen“.
Auch die Politik interessierte ihn: „Während des Studiums trat ich in den Ring christlich-demokratischer Studenten (RCDS) ein. Hier war ich zwei Jahre lang Landesvorsitzender, bevor ich mein Amt abgegeben habe und in die CDU eingetreten bin. Das müsste 35 Jahre her sein. So lange stehe ich schon in den Diensten der Partei. Große Ämter habe ich hier aber nie angestrebt. Ich habe immer gesagt, lasst mich damit zufrieden, ich mag das Postengeschachere nicht. Von 98 bis 2003 war ich im Technischen Ausschuss der CDU und habe mich hier mit verschiedenen Bauangelegenheiten beschäftigt.“
Beruflich arbeitete Wilhelm Garn seit 1987 für die Berliner Firma ALBA – erst als Vertriebsmitarbeiter und später als Projektmanager für Großprojekte: „Mein Team hat z.B. die gesamte Ver- und Entsorgungslogistik für den Potsdamer Platz entwickelt. Außerdem haben wir uns um die Privatisierung der Bewirtschaftung der öffentlichen Beleuchtung der Stadt Berlin gekümmert. Auch die Infrastruktur vom Lausitzring haben wir mit geplant.“
Im Jahr 2003 stand in Brieselang die Bürgermeisterwahl an. Garn: „Da dachte ich, das würde mir Spaß machen. Die Gemeinde hatte damals große Finanzprobleme und ich Lust darauf, den Laden auf Vordermann zu bringen. Ich schaffte es auch, die Idee meiner Frau zu verkaufen. Jeder dachte damals, der SPD-Mann würde gewinnen. Im ersten Wahlgang hatten mir 50 Stimmen gefehlt, im zweiten hatte ich bereits 65 Prozent. Ich bin dann zu meinem Chef gegangen und habe ihm gesagt, dass ich ab dem 17. Dezember woanders arbeiten werde. Mein alter Arbeitgeber hat mir zum Abschied meine gesamte Büroeinrichtung geschenkt. Die benutze ich zum Teil heute noch.“
Seit fast 14 Jahren ist Wilhelm Garn nun Bürgermeister von Brieselang: „Damit bin ich der Bürgermeister mit der längsten Amtszeit in der Geschichte der Gemeinde. Am 17. Dezember 2019 endet meine Amtszeit – und dann reicht es auch. Dann muss ein anderer die Geschicke von Brieselang leiten. Ich denke, wir haben in den letzten Jahren viel geleistet. Wir haben den Haushalt saniert und die Schulden von 20 Millionen auf unter neun Millionen Euro gesenkt. Wichtig war es mir immer, keine Parteipolitik zu machen, sondern Politik für jeden Bürger. Jetzt gilt es, Schulen und Kitas für unsere inzwischen knapp 12.000 Bürger zu bauen. Zurzeit entsteht eine Oberschule neu. Eine Kita bauen wir, die nächste planen wir bereits.“
Privat sammelt Wilhelm Garn Bücher, vor allem historische Literatur und Memoiren. Auch Briefmarken, Flugzeugmodelle und Modellautos gehören zu seinen Sammelgebieten: „In meinem Ruhestand würde ich gern mehr Golf spielen, meine Familiengeschichte erforschen und endlich mal wieder mit meinen Modellflugzeugen fliegen.“ (Foto/Text: CS)
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