Kino-Filmkritik: Happy Deathday
Horror in der Endlosschlaufe: „Happy Deathday“ ist wie „Und täglich grüßt das Murmeltier“ – nur mit ganz viel Blut. Die Studentin Tree (Jessica Rothe) hat es nicht so mit dem Lernen. Lieber feiert sie rund um die Uhr und legt reihenweise die Kerle flach.
Und so wacht sie auch an ihrem Geburtstag im Bett eines ihr unbekannten Studenten auf, den sie schon gleich nach dem Aufwachen nie wiedersehen möchte. Nun, dieser Wunsch geht nicht in Erfüllung. Denn am Abend ihres Geburtstages wartet ein maskierter Killer auf sie und macht ihr mit dem Messer den Garaus.
Damit endet der Teenie-Slasher aber nicht. Denn aus irgendeinem Grund muss Tree den Tag ihres Todes wieder und wieder neu erleben. Jeden Morgen wacht sie erneut im Bett des tollpatschigen Carter (Israel Broussard) auf – und erlebt jede Sekunde ihres letzten Tages von vorn. Schnell beginnt sie damit, ihr eigenes Sterben aufzuklären. Sie spürt Verdächtigen nach, sammelt Indizien, sucht nach Fährten – und stirbt abends doch wieder eines gewaltsamen Todes. Egal, was Tree auch tut, am Ende wartet der Mörder auf sie. Selbst die Flucht mit dem Auto hilft nichts, sondern erhöht nur die Zahl der tödlichen Kollateralschäden.
Regisseur Christopher B. Landon nutzt eine unverbrauchte Truppe junger Schauspieler, um sein Zeitschleifen-Gemetzel mit viel Freude an immer neuen Todesszenen zu inszenieren. Dabei garniert er seinen „Happy Deathday“ mit genüßlich vielen College-Zoten, sodass man manchmal gar nicht weiß, ob man gerade einen neuen Teil von „Party Animals“ oder einen blutigen Slasher sieht.
Sehr gut umgesetzt ist auch die persönliche Entwicklung von Tree, die erst in der endlosen Wiederholung ihres Tages merkt, was für ein unsympathisches, Ichbezogenes Arschloch sie doch ist.
Darauf steigt auch der Zuschauer ein, der schon bald überlegt, wie es der jungen Mehrfach-Zerschnetzelten wohl in 97 Minuten Filmlaufzeit gelingen mag, aus ihrem täglichen Alptraum zu entkommen. Reicht es aus, zu allen Personen nett zu sein? Muss sie ihren Mörder finden? Man weiß es nicht. Das Ende wirkt aber leider doch zu sehr an den Haaren herbeigezogen.
Experten des Horror-Genres werden sagen, dass sie alles in „Happy Deathday“ so schon einmal gesehen haben – vom gruseligen Maskenmann über das College-Szenario bis hin zum Zeitschleifen-Alptraum. Trotzdem: Junge Teens, die noch nicht viel Horror-Erfahrung haben, werden sich sehr gut gruseln. Bei einem Budget von gerade einmal 4,8 Millionen Dollar wird der Film schon sein Publikum finden und rentabel sein. (CS / Bilder: Universal)
Tipp: 3 von 5 Sternen
FSK: ab 12 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=D2LjXL0NcIo
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