Neujahrsempfang der Europa-Union – Plädoyer für Europa!
Der Kreisverband Havelland e.V. der Europa-Union Deutschland (www.europa-union-havelland.de) lud Mitte Januar in die Pfannkuchenschmiede bei Karls ein – zum dritten Neujahrsempfang. Hans-Peter Pohl, Kreisvorsitzender der größten überparteilichen Bürgerinitiative für die Errungenschaften, Ziele, Prinzipien und Werte der europäischen Idee, …
… sprach vor über hundert Gästen: „Deutschland hat der Europäischen Union unendlich viel zu verdanken. Das verpflichtet uns auch, alles für dieses historisch einzigartige Friedens- und Erfolgsprojekt zu tun. Es verbindet wirtschaftliche Integration und Wohlstand mit Freiheit, Demokratie und sozialer Gerechtigkeit. Angesichts der Veränderung der globalen Kräfteverhältnisse muss Europa sein Schicksal mehr als bisher in die eigenen Hände nehmen. Die EU braucht eine Erneuerung und einen neuen Aufbruch.“
Robert Dahl, Hausherr bei Karls, nahm zusammen mit seinem Kommunikationschef Frank Havemann an der Veranstaltung teil. Und konnte so gleich die neuesten Zahlen der Europäischen Kommission erfahren, die im Rahmen des „Europa-Barometers“ die Haltung der Europäer zur EU festhält. Das Ergebnis: Die Zustimmung zur Europäischen Union ist unter den Bürgern der Mitgliedsländer wieder gewachsen.
Hans-Peter Pohl: „Das Vertrauen in die EU ist in den letzten drei Jahren wieder gestiegen. In Deutschland liegt es bei 47 Prozent, zehn Prozent mehr als in den drei Jahren davor. 82 Prozent der Deutschen fühlen sich als Europäer. 19 Prozent der Deutschen sagen sogar, dass sie sich eher als Europäer denn als Deutsche fühlen, 17 Prozent fühlen sich sowohl als Europäer als auch als Deutsche. Für viele Menschen auf der Welt gilt die Europäische Union als ‚Hort der Stabilität in einer unruhigen Welt‘.“
Die Europa-Union blickt auf ereignisreiche Veranstaltungen im vergangenen Jahr zurück. Pohl: „Unsere Podiumsdiskussion im September mit den Direktkandidaten zur Bundestagswahl in Falkensee besuchten 140 Wähler. Und am 9. November erlebten wir im Falkenseer Lise-Meitner-Gymnasium eine spannende generationenübergreifende Diskussion mit Schülern und Senioren anlässlich dieses Schicksalstags der Deutschen.“
Auch im neuen Jahr 2018 soll wieder viel passieren: „Im März planen wir eine Diskussionsveranstaltung mit unserem Beiratsvorsitzenden und Generalsekretär der Europa-Union Deutschland Christian Moos zur notwendigen Weiterentwicklung der EU. Und im Mai wollen wir während der Europa-Woche einen besonderen Akzent setzen mit dem Bundesvorsitzenden der Europa-Union und dem Mitglied des Europäischen Parlaments Rainer Wieland.“
Der Kreisverband Havelland e.V. verzeichnete vor dem Neujahrsempfang noch 47 Mitglieder. Als Mitglieder 48 und 49 wurden direkt vor Ort Robert Dahl und Frank Havemann aufgenommen. Nummer 50 wurde Vincent Shark, der per Videokonferenz zugeschaltet wurde – er macht als jüngstes Mitglied des Kreisverbandes gerade ein Praktikum in China.
Im Publikum: Viele bekannte Gesichter aus der gesamten Havelland-Region, so auch Sabine Kern, Bauamtsleiterin von Dallgow-Döberitz, Dr. Inge Schwenger vom Landgut Schönwalde, Michael Ziesecke vom Metallbau Ziesecke, Thomas Fuhl als Vorsitzender des Aufsichtsrats vom TSV Falkensee, Regina Beyer als Schulleiterin der Europaschule am Gutspark und Holger Schreiber, Bürgermeister von Wustermark.
Wünsche für die Europäische Union
Eine sehr spannende Idee passend zum dritten Neujahrsempfang: Die Europa-Union hatte namhafte Vertreter der Parteien eingeladen, die ihre Wünsche und Vorstellungen an die EU in kurze Worte fassen durften. Nicht alle Parteien schafften es, der Einladung zu folgen. Für eine starke Bandbreite war trotzdem gesorgt.
Uwe Feiler, Bundestagsabgeordneter für die CDU im Bundestagswahlkreis Oberhavel/Osthavelland, machte den Anfang. Er sagte: „Wenn Deutschland und Frankreich in der EU gemeinsam vorangehen, kann das nur gut sein. Mein Wunsch wäre es, dass sich die EU fortan mehr auf die Kernaufgaben konzentriert. Kernaufgaben sind für mich die gemeinsame Grenzsicherung, die Erstellung einer europäischen Afrikastrategie und die Ausarbeitung einer gesamteuropäischen Politik. Darüber hinaus brauchen wir ein Europa der Nationen: Was die Länder selbst organisieren können, sollen sie allein und ohne Hilfe der EU tun.“
Ursula Nonnemacher folgte auf dem Fuß. Sie sitzt für die Grünen im Landtag und arbeitet dort in einer Doppelspitze als Fraktionsvorsitzende – und als Parlamentarische Geschäftsführerin. Ihr Punkt: „Seit sieben Jahrzehnten haben wir Frieden in Europa, das hat es vorher auf diesem Kontinent nicht gegeben. Dieses Friedensprojekt muss uns unbedingt erhalten bleiben. Europa muss ein Ort der Freiheit und der Menschenrechte bleiben – und dieses Gut auch nach innen verteidigen. Wenn in Ländern der EU die Pressefreiheit eingeschränkt wird, dann dürfen wir das nicht dulden. Europa muss zugleich sozialer werden, es darf nicht so ein großes Wohlstandsgefälle zwischen den Ländern geben. Die Flüchtlingsproblematik müssen wir gemeinsam lösen, da ist auch Osteuropa gefragt. Brandenburg selbst hat extrem von den Fördermitteln der EU profitiert. Da müssen wir uns bescheiden und zugestehen, dass auch einmal andere an der Reihe sind.“
Barbara Richstein ist stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion und Sprecherin für Europa-Politik, Migration und Integration. Sie sagt: „Es gibt so viele Krisenherde auf der Welt, da brauchen wir mehr Europa. Aber es muss bürgerfreundlicher werden, wir müssen die Bürger mitnehmen. Viele verstehen Europa nicht, das müssen wir ihnen erklären. Brandenburg selbst muss in der EU schneller werden – und nach Brüssel gehen und Einfluss nehmen, noch bevor Entscheidungen getroffen werden. Nur so kann man wichtige Entscheidungen mitgestalten. Anderenfalls kann man auf neue Entwicklungen immer nur reagieren.“
Martin Gorholt von der SPD ist Staatssekretär und Bevollmächtigter des Landes Brandenburg beim Bund und Beauftragter für internationale Beziehungen. Er sagt: „Wir müssen dringend Emmanuel Macron massiv unterstützen. Er ist bislang der einzige Gewinner einer Wahl innerhalb der EU, der mit EU-Themen überzeugt hat und nicht mit Populismus.“
Der Neujahrsempfang endete in der Pfannkuchenschmiede mit einem Eierkuchenessen. (Text/Fotos: CS)
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