15. Umwelttag in Schönwalde
Bei minus vier Grad und einem eiskalten Wind direkt aus Sibirien war der 17. März kein optimales Datum, um den 15. Umwelttag in Schönwalde-Glien zu begehen. Trotzdem fanden sich in allen sieben Ortsteilen über 350 freiwillige Helfer ein. Sie traten an, um den überall am Straßenrand herumliegenden Müll einzusammeln und zu entsorgen.
Reinhold Ehl und Heike Wieseke sind bereits seit vielen Jahren mit dabei. Sie kümmerten sich in diesem Jahr um die Falkenseer Straße zwischen der Straße der Jugend und dem Kanal. Bereits am Ortseingang war der erste blaue Müllsack voll. Reinhold Ehl: „Hier am Ortseingang darf einfach nicht so viel Müll herumliegen, wie sieht das denn aus? Das ist ja so etwas wie die Visitenkarte des Ortes. Wenn man hier mit dem Auto durchfährt oder mit dem Hund spazieren geht, dann sollte man nicht bei jedem Schritt leere Flaschen, Plastikzeugs und alte Kaffeebecher sehen.“
Heike Wieseke ergänzt: „Ganz schlimm ist es im Normannenweg. Da ist immer alles voll mit Schnapsflaschen einer bestimmten Sorte. Besonders ärgerlich waren einmal mehrere Müllsäcke voller Klamotten, die bereits seit Jahren im Dickicht standen. Sie waren komplett eingeregnet und verwittert. Und die Müllsäcke sind alle zerrissen, als wir sie abtransportieren wollten – eine riesige Sauerei. Einmal haben wir auch ein totes Reh gefunden, das jemand in einem Müllsack in den Graben geworfen hat.“
Die Gemeinde Schönwalde-Glien unterstützte die freiwilligen Helfer einmal mehr nach Kräften. So hatte der technische Dienst die leeren Müllsäcke gestellt, um sie am Ende voll wieder am Straßenrand einzusammeln.
Bürgermeister Bodo Oehme: „Der Arbeitseinsatz begann gleich morgens um halb neun. Zur Mittagszeit haben sich alle Helfer wieder an den jeweiligen Ausgangspunkten zusammengefunden – zum Essenfassen. Je nach Wunsch gab es auf Kosten der Gemeinde Erbsensuppe mit Wurst oder aber Fleisch vom Grill mit Brötchen. Auch für die Getränke haben wir gesorgt.“
Der Bürgermeister fasste gleich selbst mit an. Passend zur gerade gestarteten Grabenausstellung im Rathaus und zu seinem Steckenpferd, dem Grabensystem in Schönwalde, war Bodo Oehme am Ende des Amselsteigs anzutreffen, um Müll einzusammeln. Hier verläuft hinter jedem Grundstück ein kleiner Entwässerungsgraben, um auf diese Weise ein „Klein-Venedig“ zu bilden. Oehme: „Diese Gräben sind Funktionsgewässer. Sie haben eine Funktion. Sie leiten das Wasser ab, sodass es nicht in die Keller der Häuser laufen kann. Insofern ist es unverantwortlich, wenn die Leute ihren Müll in den Graben werfen. Das gilt auch für den Grünschnitt aus dem Garten. Der Graben ist kein Kompostplatz.“
Überall im Stadtbild konnte man die Helfer in den Grünstreifen am Straßenrand entdecken. Und sie hatten einiges zu tun. Arnold Spätling hatte sich seinen Müllsack gleich auf eine Sackkarre geschnallt, um ihn so bequemer durch die Natur schieben zu können. Er erzählte: „Ich habe viele leere Flaschen, Kaffeebecher, Büchsen und sogar einen Schuh gefunden. Heute habe ich schon drei Müllsäcke bis zum Rand gefüllt. Ich bin mit meiner Frau da, wir helfen bereits seit vielen Jahren und haben uns in der Gemeinde organisiert.“
Bodo Oehme: „Von der Grünen Woche haben wir noch sieben Spalierobstbäume mitgebracht. Jeder Ortsteil hat einen Baum bekommen und kann nun im Rahmen des Umwelttags beschließen, wo er eingepflanzt werden soll. Ein Baum steht bereits – er wurde auf dem Gelände des Jugendclubs in die Erde gebracht.“
Am Ende des Umwelttages landeten 51 Kubikmeter Müll in den Containern. Das entspricht der Menge von 425 Müllsäcken.(Fotos / Text: CS)
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