Designer Outlet Berlin / Elstal – Eis mit Ätna-Asche
Bei heißen Temperaturen gibt es oft nur eins, was die müden Geister wieder weckt – ein leckeres Eis. Das „Gelato Festival“ (www.gelatofestival.it/de/), von der Florenzer Agentur GS organisiert, möchte weltweit für das original italienische Eis einstehen – und sucht zurzeit in vielen Ländern nach den besten Gelatier.
Die sollen einander 2021 im Wettbewerb „Gelato Festival World Masters“ begegnen, um den „Worldmaster“ zu küren.
In vier Halbfinalen wurden zunächst die 16 besten deutschen Vertreter ihrer Zunft gekürt. Anfang Juni kam es dann im „McArthurGlen Outlet Center Berlin“ in Wustermark-Elstal zum alles entscheidenden Deutschlandfinale. 16 Teams traten für ihren deutschen Heimatort und die eigene Manufaktur oder Eisdiele an, um mit einer selbstkreierten Eissorte die Gunst der Jury und des Publikums zu gewinnen.
Zu den 16 Teams gehörten auch zwei unter weiblicher Führung. Josephine Dammann (26) war aus Hasewinkel bei Bielefeld angereist. Hier ist sie gerade erst in den Familienbetrieb „Eiscafé Dammann“ eingestiegen, der seit vier Generationen besteht: „Meine Kollegin und ich, wir sind die einzigen Frauen unter den letzten 16 Teams. Und wir sind hier auch die einzigen unter den Finalisten, die keine italienischen Wurzeln haben.“ Josephine Dammann ging mit der Eissorte „White Chocolate Dream“ ins Rennen, die belgische weiße Schokolade mit marokkanischer Minze und selbstgemachtem Himbeer-Variegato kombinierte.
Karoline Stich (25) hatte es bei der Anreise nicht so weit – sie kommt aus Berlin-Steglitz und betreibt hier bereits seit drei Jahren die Manufaktur „EisQueen“: „Wir sind keine Eisdiele, sondern produzieren 80 Sorten Eis für Restaurants und Eis-Cafés. Vor allem im Catering-Bereich sind wir sehr gut aufgestellt. Ich war vor zwei Jahren schon einmal mit einem Limetten-Karotten-Sorbet auf einem Eis-Festival vertreten. Dieses Mal habe ich ein Pfirsich-Sorbet mit Rosen-Variegato und einem Prosecco-Topping mitgebracht.“
Beim Deutschlandfinale des „Gelato Festivals“ sorgte eine hochkarätig besetzte Jury für ein erstes Voting. Präsident der Jury war Dr. Stefan Elfenbein, Korrespondent von „Der Feinschmecker“ und Präsident der „Berliner Jury Meisterköche“. Neben Foodies und Bloggern der Branche gehörten der Jury als weitere Prominente Gerhard Schenk, Präsident des Deutscher Konditoren Bundes, und Dario Fontanella, Eismeister aus Mannheim und Erfinder des „Spaghetti-Eis“, an.
Spannend für alle Eisfreunde: Das Votum der Jury ging nur zu 50 Prozent in die Wertung ein. Die restlichen Stimmen hatten die Besucher vor Ort. Sie konnten sich für zehn Euro eine Karte kaufen, um das „Gelato Village“ zu stürmen und an den 16 Stationen eine kleine Probe der selbst erfundenen Eiskunst zu kosten. Die einzelnen Teams hatten für jeden der beiden Tage 40 Kilo Eis vorproduziert – und waren durchaus spendabel mit dem kostbaren Gut.
Dabei konnten die Besucher wirklich ungewöhnliche Sorten verkosten. So etwa ein graues Etna-Eis, das Mandeln aus Avola und Pistaziencreme mit echter Asche vom Ätna-Vulkan kombinierte. Ann-Kristin Ebeling: „Das graue Eis darf man sich nicht ansehen, aber vom Geschmack her hat es mich wirklich umgeworfen. Das war ganz klar mein Favorit auf der Veranstaltung.“
Andere Teams servierten „Butter, Brot und Marmelade“, kombinierten Limette, Minze und Ingwer oder sorgten mit einem salzigen Butterkaramelleis für zufriedene Gesichter. Das „Istinto“-Eis brachte Schokolade, Rum und Kaffee auf die Zunge. Und der „Red King“ kombinierte Granatapfel „aus dem eigenen Garten in Italien“ mit Honig und Sahne. Beim „A(h)more“ fand man Marzipan, Orangen und Himbeer auf seinem Löffel vor.
Die Besucher konnten alle 16 Eissorten probieren, um am Ende einen persönlichen Favoriten zu küren. Über einen ganz eigenen QR-Code, der mit dem Handy abzufotografieren war, wurde ein Voting-Formular in den Web-Browser geladen. Ein Fingerzeig – und schon war die eigene Lieblingssorte gewählt.
Das Gelato Festival ist übrigens ein äußerst mobiler Eis-Tempel auf Rädern. Das ganze „Gelato Village“ mit dem Verkostungsstand, dem weltgrössten Eislabor auf Rädern und vielen weiteren Elementen reist somit wie ein Zirkus von einem Ort zum anderen. In Europa war Berlin die erste Etappe vom „Gelato Festival“ nach drei Stationen in Italien (Florenz, Rom und Turin). Weiter geht es nun in Warschau, London und Wien, anschließend geht es für eine längere Tour mit insgesamt acht Stationen in die USA.
Dr. Annalisa Carnio vom Bundesverband der italienischen Speisehersteller erklärt: „Wir stellen nun eine deutsche Nationalmannschaft zusammen. Der Gewinner der aktuellen Ausscheidung ist das erste Team-Mitglied für Deutschland, das dann 2019 und 2020 durch die nächsten Gewinner weiterer Festivals verstärkt wird. Das so entstehende Dreier-Team wird 2021 beim Wettbewerb ‚Gelato Festival World Masters‘ gegen die Teams der anderen Länder antreten. Die Gewinner der gesamten Veranstaltung erringen am Ende den Titel ‚Worldmaster‘ für ihr Land. Deutschland hat aufgrund der langen Eistradition und der handwerklichen Qualität bei der Herstellung gute Chancen auf den Titel.“
Im „McArthurGlen Outlet Center Berlin“ war das „Gelato Festival“ ein voller Erfolg. Für die Besucher war es bei Temperaturen weit über 30 Grad ein sehr erfrischendes Vergnügen, in unbekannten Eiskreationen zu schwelgen. Nach zwei exzessiven Probiertagen gab es natürlich auch einen Gewinner. Als erstes Mitglied der deutschen Nationalmannschaft steht Giuseppe Cimino fest. Er überzeugte mit der Eissorte Physalis-Avocado Sorbet. (Text / Fotos: CS)
Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 148 (7/2018) veröffentlicht.
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