Falkensees Gärten: Ausstellung im Museum
Falkensee ist für die meisten Bewohner die grüne „Gartenstadt“. Zu den freistehenden Einfamilienhäusern gehört hier in der Regel auch noch ein weitläufiger Garten mit dazu. Wie dieser Garten angelegt und genutzt wird, hat sich in den letzten Jahrzehnten aber immer wieder verändert.
Claudia Jörg und Martina Dahms vom Förderverein des Museum und Galerie Falkensee (www.museum-galerie-falkensee.de) haben drei Jahre Zeit investiert, um sich der Geschichte der Gärten in Falkensee zu widmen. Martina Dahms: „Seit vielen Jahren verändert sich das Stadtbild Falkensees – durch Bautätigkeit und eine andere Gartennutzung. Damit einhergehend verschwinden die großen alten Gärten und drohen, in Vergessenheit zu geraten.“
Claudia Jörg: „Wir haben bei unserer Recherche einfach bei den Menschen geklingelt. Oft hat man uns sofort hereingebeten, das Fotoalbum herausgeholt und uns alles zu den Gärten erzählt. Sehr viele Fotos der Ausstellung haben wir nicht im Archiv des Museums gefunden, sondern direkt von den Menschen des Ortes erhalten.“
Das Resultat der aufwändigen Recherchen ist eine Ausstellung, die in den unteren Räumen des Falkenseer Museums zu sehen ist. Sie heißt „Falkenseer Gärten im Wandel“, feierte am 25. Mai Eröffnung und wird noch bis zum 9. September zu sehen sein. Am 2. August wird es um 16 Uhr eine öffentliche Führung durch die Ausstellung mit den beiden Kuratorinnen geben.
Die Ausstellung besteht zum größten Teil aus aufwändig beschrifteten Stoffbahnen, die an den Wänden hängen und die Schritt für Schritt die Geschichte der Gärten in Falkensee im Rahmen der letzten einhundert Jahre erzählen. Dabei haben sich die beiden Damen drei Schwerpunkte gesetzt – das Villenviertel in Neufinkenkrug, die Gartenstadt in Falkenhagen-West und die Falkenhagener Alpen als Beispiel für eine Siedlung in einfacher Bebauung.
Es kommt sehr viel Spannung und Nostalgie auf, wenn man die Texte an den Wänden liest und sich passend dazu die Fotos der Gärten anschaut. Denn während man in Neufinkenkrug herrschaftliche Villen baute, plagte die Bauern in den Falkenhagener Alpen nach der Inflation 1923 der blanke Hunger. Sie verkauften deswegen dünne Waldstreifen mit Kiefern und sandigem Boden an Siedler, die ohne jeden Bebauungsplan Lauben und kleine Häuschen errichteten, um dann im Garten Obst und Gemüse zur eigenen Ernährung anzupflanzen.
Baudezernent Thomas Zylla hat selbst Fotos zur Ausstellung beigesteuert: „Meine Familie wohnt seit vielen Jahrzehnten am Ort. In meinem Garten habe ich schon viel getan. Es gibt einen Teich, einen Bachlauf und ein Baumhaus für die Kinder. Die Nähe zur lauten Rudolf-Breitscheid-Straße macht es mir aber nicht immer leicht, den Garten auch zu genießen.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 148 (7/2018) veröffentlicht.
Seitenabrufe seit 1.12.2021:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige