Islamisches Iftar-Fest in Falkensee: Fastenbrechen!
In Falkensee wohnen viele Menschen mit einem islamischen Glauben. Und dies schon lange, bevor die aktuelle Flüchtlingswelle u.a. aus Syrien die orientalische Glaubensrichtung wieder ins europäische Interesse gerückt hat. Für alle Bürger mit islamischem Glauben stand vom 15. Mai bis zum 14. Juni der Fastenmonat Ramadan an.
In dieser Zeit, die in jedem Jahr neu berechnet wird, dürfen die Gläubigen tagsüber nichts zu sich nehmen und erst am Abend das Fasten brechen. In Falkensee lädt bereits seit acht Jahren Ulf Hoffmeyer-Zlotnik zum gemeinsamen Iftar-Fastenbrechen-Fest in das ASB-Mehrgenerationenhaus ein: „Meine Frau Mazi stammt ja aus der Türkei. Das Land ist mein zweites Zuhause. So ab dem Jahre 2000 haben immer mehr türkische Politiker zum gemeinsamen feierlichen Fastenbrechen eingeladen – etwa mitten auf der Bosporus-Brücke in Istanbul. Das habe ich mir zum Beispiel genommen und das Iftar-Fest auch in Falkensee etabliert. Es sind meist so um die 60 Personen gekommen. In diesem Jahr waren es erstmals über einhundert.“
Im Ramadan schwört man seinen Sünden ab, vermeidet auch Tabak und Alkohol – und kümmert sich um seine Nachbarn und Mitmenschen. Das ist auch der Gedanke vom Iftar-Fest: Jeder bringt zur gemeinsamen Veranstaltung etwas zu essen mit, sodass ein großes Büffet ensteht, von dem alle Anwesenden sich etwas nehmen können. Ulf Hoffmeyer-Zlotnik, der das Fest unter dem Dach des Lokalen Bündnis für Familie stattfinden lässt: „Aber erst ab 21:15 Uhr, nachdem ein islamischer Geistlicher das Mahl gesegnet hat. Trotz der islamischen Natur des Iftar-Festes stand der Abend im ASB übrigens allen Besuchern offen, auch denen, die einen anderen oder keinen Glauben haben. Es war ein guter Abend, um die verschiedenen Kulturen gemeinsam an einen reichlich gedeckten Tisch zu bringen, um Kontakte zu knüpfen und um Vorurteile abzubauen.“
Für die Stadt Falkensee war die Dezernentin Luise Herbst als Gast beim Iftar-Fest mit dabei. Sie hatte eine Schale mit türkischen Baklava-Süßspeisen mit dabei: „Mein Mann stammt ja aus Israel, da gibt es viele Überschneidungen zum türkischen Essen. Baklava gibt es auch bei uns Zuhause sehr oft. Ich finde es wichtig, dass die Stadt beim Iftar-Fest mit vertreten ist. Ich finde es selbst sehr interessant, mitzuerleben, wie die verschiedenen Kulturen hier im Ort ankommen. Ich möchte mehr erfahren – etwa darüber, wie man es schafft, den ganzen Tag zu fasten. Ich finde es toll, dass hier beim Fest so viele Leute zusammengekommen sind.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 148 (7/2018) veröffentlicht.
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