Who is Who in der Region (42) – Thomas Lenkitsch (Falkensee)
Wer ist eigentlich …? Unser „Who is Who“ möchte die besonderen Personen in unserer Stadt kurz vorstellen und sie so der Bevölkerung noch näher bringen. Thomas Lenkitsch (60) ist Architekt. In der Lokalen Agenda 21 Falkensee ist er Vorstandsmitglied und Sprecher der AG Stadtentwicklung/IGZ.
Thomas Lenkitsch (* 15. März 1958) stammt aus Wetzlar in Hessen. Als Kriegswaise konnte er sich vom Wehrdienst befreien lassen. Von 1977 bis 84 studierte er, inzwischen nach Berlin gewechselt, an der Technischen Universität Architektur.
Als Architekt hat Thomas Lenkitsch für viele Ingenieurbüros, Beratungsgesellschaften und Unternehmen gearbeitet. Dabei galt er als „Kümmerer“ und als jemand, der Förderverträge erarbeitet, Sanierungsgebiete betreut, sich um das Citymanagement bemüht, Kommunen berät und Schadensgutachten erstellt.
Lenkitsch: „Der Altbau lag mir immer näher als der Neubau, er ist nicht so durchgenormt, das ist gut für Querdenker wie mich. Was andere Architekten nicht gern tun, das mag ich besonders und bin auch gut darin. Zuletzt habe ich viele Bauherrenfunktionen wahrgenommen. Zurzeit bin ich bei Premium Immobilen angestellt und bin zusätzlich noch Mitglied im Aufsichtsrat der WBG Zentrum eG.“
Ende 1994 zieht Thomas Lenkitsch nach Falkensee. Im Havelländer Weg baut er nur für sich ein eigenes Haus: „Das war das einzige Mal, dass ich als Architekt einen richtigen Architektenplan gezeichnet und ein Haus entworfen habe. Es ist aber ein sehr ungewöhnliches Haus geworden – mit drei Geschossen und einem Grundriss von 4 x 16 Metern. Das Haus ist geprägt von den gründerzeitlichen Altbauten.“
Seit dem Jahr 2000 engagiert sich Thomas Lenkitsch in der Lokalen Agenda Falkensee und gehört hier zu den Gründungsmitgliedern des Fördervereins: „Die Lokale Agenda erfährt zwar eine Unterstützung durch die Stadt Falkensee, was die Bereitstellung von Räumlichkeiten oder den Versand von Post anbelangt, ist aber ansonsten ein recht amorpher Haufen ohne jede Rechtsform. So kann die Lokale Agenda gar keine Rechtsgeschäfte abschließen, also noch nicht einmal einen Raum für eine Veranstaltung anmieten. Das war erst durch die Gründung des Fördervereins möglich.“
In der Lokalen Agenda 21 kümmert sich Thomas Lenkitsch vor allem um die AG Stadtentwicklung – und war von 2003 bis 2008 sogar „Sachkundiger Einwohner“ im „Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr der Stadt Falkensee“. Seit 2014 ist er „Sachkundiger Einwohner“ im Falkenseer Ausschuss „Stadtentwicklung, Wirtschaft und Umwelt“.
Thomas Lenkitsch: „Für mich als Architekt mit dem Schwerpunkt Zentrumsentwicklung ist Falkensee natürlich ein ungemein spannendes Betätigungsfeld. In einem Ort wie Falkensee ein Zentrum zu entwickeln, das ist eine Aufgabe, wie man sie nur einmal im Leben erhält. Ich engagiere mich in der Lokalen Agenda 21, um Einfluss zu nehmen und wenigstens im Kleinen etwas zu verbessern. Was in Falkensee bereits in Sachen Zentrum vergeigt wurde und was man hier für Fehler gemacht hat, das ist unglaublich. Das gilt auch für die desaströse Entwicklung zum Thema Fahrrad. Was hier seit 1995 unternommen wurde, um es den Bürgern leichter zu machen, vom Auto auf das Rad umzusteigen, ist beschämend.“
Thomas Lenkitsch ist folgerichtig auch Mitglied (und 2. Vorsitzender) in der Werbegemeinschaft Falkensee-Starke-Mitte e.V.
Sein Interesse gilt auch den Stolpersteinen: „Falkensee hat eine bewegte Geschichte. Wer kümmert sich um die Nachbearbeitung der autoritären Zeiten? Ich bin in die Vorbereitungsgruppe Stolpersteine Falkensee gegangen – und geblieben.“
Die Gruppe recherchiert die Schicksale der Menschen, die in Falkensee und Umgebung gelebt haben und vom Nazi-Regime ermordet oder vertrieben wurden. Ein goldener Stolperstein vor ihrer letzten Wohnstätte soll Erinnerung und Mahnung sein: „Dieses Jahr werden wir noch neue Stolpersteine setzen.“
Nebenbei arbeitet Thomas Lenkitsch am zweiten Buch „Stasi in Falkensee“.
Sonntags fährt er gern mit dem Rad. Ansonsten spielt er regelmäßig mit Freunden Badminton. (Foto/Text: CS)
Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 148 (7/2018) veröffentlicht.
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