Falkensee: Madagaskar feiert 58. Unabhängigkeitstag!
Falkensee hat als Besonderheiten so einiges zu bieten, vor allem aber das – eine eigene Botschaft. Seit Dezember 2003 ist die Botschaft von Madagaskar (www.botschaft-madagaskar.de) in der Seepromenade 92 zu Hause. Vom Gebäude, das ein madagassischer Architekt geplant hat, werden die diplomatischen Beziehungen mit Deutschland, aber auch mit Österreich, Norwegen, Dänemark, Schweden, Finnland und Island gepflegt.
So gesehen ist die Botschaft in Falkensee für Madagaskar ein sehr wichtiger Standort.
Madagaskar liegt im Indischen Ozean – vor der Ostküste Mosambiks. Die viertgrößte Insel der Welt beherbergt nach Indonesien den zweitgrößten Inselstaat der Welt. Aus der französischen Kolonie ist längst eine unabhängige Republik geworden. Der Unabhängigkeitstag wird immer am 26. Juli gefeiert – in diesem Jahr bereits zum 58. Mal.
Natürlich ist dieses Ereignis auch in Falkensee ein Grund zum Feiern. Und so lädt die Botschaft immer gern in den eigenen Innenhof ein, um Reden zu halten, um Kontakte zu pflegen und um in entspannter Runde Gespräche mit Diplomaten, aber auch mit Falkenseer Bürgern zu führen. Dabei geben sich die Madagassen multilingual – und verständigen sich in Französisch, auf Englisch und ein wenig auch auf Deutsch.
Madagaskar ist Falkensee sehr verbunden. Im letzten Jahr war der Präsident Hery Rajaonarimampianina zu Gast in Berlin – und besuchte mit seiner Frau Voahangy auch die lokale Erich-Kästner-Grundschule.
Ein ernannter Botschafter fehlt noch immer in Falkensee. Seit Juni 2016 führt Florence Isabelle Rafaramalala als Botschaftsrätin die Geschäfte. In ihrer aktuellen Rede zum Unabhängigkeitstag erzählte sie, dass Deutschland und Madagaskar bereits seit 1857 Handelsbeziehungen miteinander unterhalten und das am 26. Juni vor genau 135 Jahren das erste Bekenntnis zu Frieden, Handel und Freundschaft zwischen Deutschland und Madagaskar unterzeichnet wurde: „Ich würde mich freuen, wenn wir noch mehr deutsche Unternehmen in Madagaskar begrüßen würden, die sich vor Ort engagieren.“
Zugleich planen laut der Botschaftsrätin immer mehr junge Madagassen, Deutschland zu besuchen, um hier zu lernen und um das afrikanische „joie de vivre“ nach Europa zu tragen.
In Zeiten, in denen es zunehmend unsicherer wird, bestimmte Länder zu besuchen, entwickelt sich Madagaskar zu einem möglichen Traumziel der Zukunft. Ratsiraka Roland, Tourismusminister von Madagaskar, bezeichnet die Insel bereits als „Treasure Island“. Der Schatz sind dabei Pflanzen- und Tierarten, die nur vor Ort vorkommen. Im letzten Jahr hat auch erstmals die AIDA in Madagaskar angelegt.
Auf dem diesjährigen Fest konnten die Besucher nicht nur typisch madagassische Kost am Büffet probieren, sondern auch verschiedene Handelsprodukte aus Madagaskar kennenlernen. Neben bunten Taschen und Textilien kam vor allem der Rum sehr gut an, der zu einem immer wichtigeren Exportgut wird. Der sehr weiche „Dzama Rhum“, der aus frischem Zuckerrohrsaft destilliert wird und zum Teil zehn Jahre lang in alten Whisky-Fässern reift, bringt Aromen wie Pfeffer, Nelke und Vanille mit und stammt von der kleinen Insel Nosy-Bé. So kann jeder Falkenseer den Geschmack von Madagaskar auf der Zunge tragen. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 149 (8/2018) veröffentlicht.
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