Falkensee: Malkurs bei Anna Filimonova
Viele Menschen haben zum letzten Mal in der Schule einen Pinsel in der Hand gehalten. Das ist schade, denn Malen beruhigt, schärft den Blick für die kleinen Details und weckt das kreative Feuer, das oft nur noch auf kleiner Flamme glimmt. Wer den Wunsch hat, sich im Erwachsenenalter noch einmal ganz der Leinwand hinzugeben, kann dies nun auf höchstem Niveau tun. (ANZEIGE)
In Falkensee bietet die russische Künstlerin Anna Filimonova (47, www.anna-filimonova.de) Kunstkurse an. Hier gibt es keine Altersvorgabe: Jeder kann ungeachtet seines Könnens und seines Alters zu den Kursen dazustoßen. Die mehrfach ausgezeichnete Künstlerin, die mit Edmund Becker aus dem Hexenhaus verheiratet ist, holt die angehenden Künstler genau dort ab, wo sie stehen – und führt sie zu einem fertigen Bild.
Anna Filimonova: „Zurzeit sind wir wieder im Freien unterwegs. 2016 haben wir das Hexenhaus gemalt, 2017 waren wir am Lindenweiher aktiv und in diesem Jahr findet man uns an der Dorfkirche Finkenkrug am Pfarrer-Voigt-Platz. Wir wollen uns mit der Architektur der Kirche beschäftigen und die Kirche aus verschiedenen Perspektiven zeichnen.“
Der Kurs findet immer am Mittwoch und am Sonnabend von 10 bis 13 Uhr statt. Meist sind es sieben bis zehn „Mal-Azubis“, die unter Annas Anleitung den Pinsel schwingen. Dabei wählt jeder Kursteilnehmer selbst aus, ob er lieber mit dem Bleistift, mit Aquarellfarben oder in Öl kreativ sein möchte. Die Teilnahme an den Malexkursionen kostet 30 Euro im Monat, wenn man einmal in der Woche zum Kurs erscheint. Anna Filimonova, die an der Kunstakademie St. Petersburg studiert hat: „Die akademische Bildung ist so etwas wie meine Mission. Mir ist es sehr wichtig, mein Wissen und all das, was ich bis heute als Malerin gelernt habe, an meine Schüler weiterzugeben.“
Tatjana Fleischer gehört zu Annas Schülerinnen: „Nachdem ich aufgehört habe zu arbeiten, hatte ich endlich wieder Zeit für mich. Dieser Malkurs hat meine alte Leidenschaft wieder zum Leben erweckt. Bei Anna habe ich gelernt, zu sehen, Details wahrzunehmen und sie auf dem Papier umzusetzen. Am Ende zeige ich das Resultat meinem Mann und bringe ihn mit dem einen oder anderen Werk zum Staunen. Solch künstlerisches Talent hat er mir wohl gar nicht zugetraut.“
Ab dem September geht es wieder zurück ins Atelier. Dort experimentieren Annas Schüler mit neuen Malmethoden und bringen Portraits und Akte auf die Leinwand. (Text: CS / Fotos: Sonja Schröder)
Hintergrundwissen: Im 19. Jahrhundert befand sich die russische Schule der realistischen Malerei auf einem Höhepunkt. In dieser Zeit entwickelte Pawel Petrowitsch Tchistakow eine eigene Technik, bei der die Farbe gezielt auf das Bild getupft wird. Inzwischen wird diese Technik seit sechs Generationen weitergegeben. Anna Filimonova hat sie als Meisterschülerin von Irina Balakova in St. Petersburg erlernt.
Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 149 (8/2018) veröffentlicht.
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