Falkensee: Schwindende Rinde im Sommer
Die anhaltende Hitze im ganzen Havelland sorgt im Verbund mit Trockenheit dafür, dass die Straßenbäume darben. Viele Falkenseer, die zurzeit durch die Straße der Einheit fahren, machen sich besonders große Sorgen. Im Bereich zwischen der Potsdamer und der Leipziger Straße schält sich in weiteren Teilen die komplette Rinde von den Straßenbäumen.
Zurück bleibt ein fast kahler Stamm. Ist es schon so schlimm um unsere Bäume bestellt?
Diplom-Biologe Carsten Scheibe gibt Entwarnung: „Bei den Bäumen in der Straße der Einheit handelt es sich um Platanen. Das ist kein einheimischer Baum, aber einer, der gern als Straßenbaum gepflanzt wird, weil er besonders robust ist und auch gegenüber Schadstoffen aus dem Autoauspuff sehr tolerant ist. Die Platane wirft ihre Rinde in jedem Sommer ab, weil sie wächst und dabei die Rinde aufreißt. In den vergangenen Jahren spülte der Regen diese Rindenteile aber über einen größeren Zeitraum hinweg Stück für Stück vom Stamm, sodass dieser Vorgang gar nicht so sehr ins Auge fiel. In der Trockenheit fällt einem die in Fetzen hängende Rinde viel eher auf – auch, weil man sofort glaubt, es sei ein Notsignal vom Baum.“
Tatsächlich ist es leider so, dass viele einheimische Bäume, die nicht so gut an die lang anhaltende Hitzeperiode angepasst sind, wie es bei der Platane der Fall ist, unter dem aktuellen Klima leiden. Sie lassen die Blätter hängen und schließen die Spaltöffnungen der Blätter, was aber auch die Kohlendioxidaufnahme und damit den Stoffwechsel verlangsamt. Im Notfall können die Bäume sogar Blätter und Früchte abwerfen, um auf diese Weise den Rest des Bestandes zu schützen.
In solchen Zeiten hilft man den Straßenbäumen vor dem eigenen Grundstück am besten, wenn man ihnen einfach den einen oder anderen Eimer Extrawasser spendiert. Und das am besten am frühen Morgen oder am späten Abend, sodass das Wasser nicht gleich sofort wieder in der Sonne verdunstet. (Text: CS / Foto: Sonja Schröder)
Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 149 (8/2018) veröffentlicht.
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