12 Antworten von … Reinhold Ehl
Reinhold Ehl kam über München, Stuttgart, Den Haag und Berlin nach Schönwalde. Er lebt dort seit 1993. Nach 25 Jahren bei der IBM Deutschland baute er nach der Wende das Controlling bei der Treuhand Liegenschaftsgesellschaft auf. Die Kaufmännische Leitung und die Geschäftsführung bei zwei großen deutschen Wohnungsgesellschaften rundeten die berufliche Karriere ab.
In seiner Freizeit hat er sich seit jeher für soziale Projekte eingesetzt, zuletzt auch nebenberuflich bei der Flüchtlingsbetreuung in Potsdam. In Schönwalde-Dorf unterstützt er seit 2001 seine Frau Karla-Veronika tatkräftig im kreativ-Verein und ist seit 2005 aus dem kreativ-Theater-Ensemble „Theater in der Scheune“ nicht mehr wegzudenken.
Raus in die Natur: Ihr Lieblingsplatz in Schönwalde-Glien?
Das ist für mich der Fußweg am Havelkanal von der Brücke bis zur Schleuse. Wald und Wasser, man ist fast immer allein und mein Hund (ein Collie) kann nach Herzenslust herumtoben. Was will man mehr?
Shopping? Wo kann man das in Schönwalde-Glien am besten?
Gute Frage, nächste Frage. Nach Schönwalde zieht man, um dort zu wohnen, nicht, um zu shoppen. Für den täglichen Bedarf gibt es einen sehr gut organisierten EDEKA, einen Netto-Markt und dann noch drei oder vier Läden im sogenannten Zentrum, gleich beim Rathaus. Nicht zu vergessen einen hervorragenden Fahrrad-Laden und das beste Post-Office von ganz Brandenburg. Doch zum Shoppen geht man nach Spandau.
Wenn der kleine Hunger kommt? Der Imbiss Ihres Vertrauens?
Da gehen wir zum Schönwalder-Grill, einem Döner-Imbiss. Sehr empfehlenswert. Wenn’s ein bisschen mehr sein darf, dann der „Vietnamese“ im Hotel Diana.
Wenn der große Hunger kommt? Wo gehen Sie dann essen?
Doch sehr oft zum Griechen nach Falkensee. Gleich vorne am Ortseingang. Das geht schnell, schmeckt gut und das Preis-Leistungsverhältnis ist unschlagbar. Eigentlich liebe ich ja die italienische Küche – und wir haben auch einen Italiener im Dorf. Das Problem ist nur, er hat eine zu kleine Küche und man muss Geduld mitbringen. Doch was er kocht, ist prima. Und wenn ich Lust auf ein Eisbein habe, dann geht es in den Schwanenkrug.
Abends etwas trinken? Nur wo?
Am schönsten ist es nach wie vor abends im kreativ. Im Sommer draußen unter dem Nussbaum, im Winter drinnen am warmen Kamin. Es gibt unzählige Veranstaltungen dort, man trifft sich mit Freunden, um gemeinsam was zu gestalten, zu planen oder zu bereden, oder einfach nur die Seele baumeln zu lassen. Dazu ein Bier oder ein Glas Wein und man geht zufrieden nach Hause.
Was für ein Laden fehlt noch in Schönwalde?
Mir fehlt ein „kleiner“ Baumarkt, so ein Eisenwarenladen, klein, aber fein. Mit einer Fachkraft als Verkäufer. Und ein Café. Gerade jetzt, wo vor gar nicht allzu langer Zeit das „vis-a-vis“ dichtgemacht hat. Doch das ist genau das Problem. Für solche Einrichtungen ist Schönwalde zu klein und es fehlt die „Laufkundschaft“.
Wie beschreiben Sie den Schönwalder?
Der typische Schönwalder kommt aus Berlin, hat sich hier seinen Traum vom Haus im Grünen verwirklicht, liebt und pflegt seinen Garten und geht selten aus. Die Nicht-Berliner sind im allgemeinen kommunikativer und suchen Anschluss. Doch spätestens um 21 Uhr werden die Bürgersteige hochgeklappt – dort, wo welche gebaut sind.
Was muss man in Schönwalde-Glien unbedingt gesehen haben?
Das Strandbad, den Schwanenkrug, die Dorfkirche mit der Wagner-Orgel, das kreativ-Haus und die Reste des ehemaligen Militär-Flughafens im Erlenbruch und dort auch die riesigen Flugzeug-Hangar-Hallen – solange es diese noch zu sehen gibt.
Was sollte man tunlichst in Schönwalde-Glien NICHT gesehen haben?
Sicherlich gibt es temporär immer wieder Stellen, die vermüllt sind, aber in aller Regel genügt ein Anruf beim Ordnungsamt. Mich ärgern auch drei Meter hohe Mauern, die neue Bürger um ihre Grundstücke ziehen. Aber das ist hier erlaubt.
Was ist das Besondere an Schönwalde-Glien?
Ein kleiner Ort mit viel Wohnqualität und einem sehr umtriebigen Bürgermeister, der sich für die Belange seiner Bürgerinnen und Bürger einsetzt und viele Städtepartnerschaften pflegt, wovon Schönwalde doch sehr profitiert hat.
Was nervt an Schönwalde-Glien?
Als ich 1994 mit dem Flugzeug über Schönwalde flog, war vom Ort nichts zu erkennen. Heute ist das Gegenteil der Fall. Jeder, der hier neu baut, darf nahezu alle Bäume auf dem Grundstück roden – ob das notwendig ist oder nicht. Irgendwann muss der Name geändert werden in „Schöneweide“. Und was alle hier tierisch nervt: die vielen Wildschweine. Jede Nacht, und oftmals auch tagsüber. Aber da sind wir ja mit Falkensee in guter Gesellschaft.
Ich fahre gern nach Berlin, um …
… schön essen zu gehen, um ins Kino zu gehen oder ins Deutsche Theater. Und, um zu shoppen … (Foto: CS)
Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 151 (10/2018) veröffentlicht.
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