Who is Who in der Region (45): Dr. Inge Schwenger (Schönwalde-Dorf)
Wer ist eigentlich …? Unser „Who is Who“ möchte die besonderen Personen in unserer Stadt kurz vorstellen und sie so der Bevölkerung noch näher bringen. Dr. Inge Schwenger (60) leitet das Schlossgut Schönwalde im Ortsteil Dorf – mit Hotelbetrieb, Restaurant, Pferdestallungen und Poloplatz. Außerdem ist sie Erfinderin der ökologischen Stalleinstreu „Hippodung“.
Ingeborg Schwenger wurde im Februar 1958 in Bochum geboren. Hier legt sie auch 1976 ihr Abitur ab, um anschließend sogleich in die Großstadt Berlin zu ziehen. Ein Grundstudium der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin lockte. Bis 1984 bleibt sie an der Uni, wechselt aber im Studienfach zu den Themen Medizin und Geschichte.
1984 wird Inge Schwenger Assistenzärztin im Krankenhaus Moabit und arbeitet an einer Studie über die Anwendung eines intragastralen Ballons zur Behandlung der Fettsucht mit. Eine berufliche Unruhe und Vielseitigkeit zeichnet ihren weiteren Werdegang aus. Ab 1990 lässt sich Inge Schwenger in der klassischen Homöopathie ausbilden, sie lässt sich 1992 als Ärztin nieder, erlangt 1993 ihren Doktortitel mit einer Studie über den Magenballon und eröffnet 1997 als Ärztliche Direktorin die Klinik für Minimal Invasive Chirurgie am Hubertus-Krankenhaus in Berlin-Zehlendorf – das war übrigens die erste auf MIC-Operationen spezialisierte Klinik Europas.
2001 wird Inge Schwenger Mitglied im Kuratorium für Deutsche Medizin im Ausland, 2002 Mitherausgeberin der Zeitschrift „Leib & Leben“ und 2004 Teil des „Think Tank Gesundheitsstadt Berlin“. 2004 führt das vielseitige und hier nur in Auszügen behandelte Engagement der Berlinerin dazu, dass sie zur „Unternehmerin des Jahres“ gewählt wird und den Prix Veuve Clicquot in München erhält. Zugleich organisiert sie als begeisterte Reiterin die ersten Deutschen Jugendmeisterschaften im Polo in Berlin. Außerdem wird sie Koordinatorin der Jugendarbeit im Vorstand des Deutschen Polo Verbandes.
Ein wichtiger Schritt im Leben von Inge Schwenger: 2007 übernimmt sie die Liegenschaft des ehemaligen Schlossgutes Schönwalde mit dem Plan, daraus ein Polo- und Tourismuszentrum zu machen.
Zugleich beginnt sie mit der Arbeit an einer neuen ökologischen Einstreu für Pferdeboxen. 2009 ist „Hippodung“ auf den Markt gekommen. Dabei handelt es sich um eine Einstreu, die dank Katalysatorwirkung für ein sauerstoffreiches Milieu im Bogen sorgt. Fäulnisbakterien haben da keine Chance – und aus einem stinkenden Stallboden wird lebendiger Humus, der nicht riecht, den Urin der Pferde verstoffwechselt und nicht einmal mehr Fliegen anzieht. Ein andauerndes Entmisten des Stalls wird auf diese Weise überflüssig. Schwenger: „Wir arbeiten daran, Hippodung auch für andere Bereiche anzubieten. Noch in diesem Jahr werden wir es als Einstreu für Kleintiere wie Meerschweinchen, Hasen oder Reptilien vermarkten. Auch im Katzenklo macht das Substrat Sinn. Bei artgerechter Tierhaltung kann ich mir das sogar im Kuhstall vorstellen.“
Um das Schlossgut Schönwalde zum Funktionieren zu bringen, waren allergrößte Anstrengungen nötig. Inge Schwenger, die inzwischen auch auf dem Areal lebt: „Ich habe damals selbst Polo gespielt und wollte um das Thema Pferde und Polosport herum etwas aufbauen. Ich hatte keine Ahnung, was dies für einen Rattenschwanz an Herausforderungen und Problemen nach sich zieht. Inzwischen steht das Polospielen nicht mehr im Vordergrund. Wir haben uns umbenannt in das Landgut Schönwalde (www.daslandgut.de), was viel besser in die Nachbarschaft passt. Denn wir wollen auch für die Dorfgemeinschaft da sein und uns als zentralen, kulturellen Mittelpunkt des Dorfes anbieten. Insbesondere der Hotelbetrieb vor Ort funktioniert bereits bestens. Bei uns übernachten Durchreisende, Monteure, Manager, Reiter und Urlauber. Und oft genug auch Gäste, die bei uns auf einer Hochzeit oder Familienfeier waren. Unsere hauseigene Gastronomie ist noch bis Ende September immer von Donnerstag bis Sonntag geöffnet.“ (Foto/Text: CS)
Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 151 (10/2018) veröffentlicht.
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