REMODE spielen in Falkensee
Wenn REMODE nach Falkensee kommt, dann stehen die Fans jedes Mal Schlange. Es gibt irgendwie eine besondere Beziehung zwischen der Depeche-Mode-Tribute-Band aus dem Westen Deutschlands und der kleinen Stadt am Rand von Berlin.
Heiko Richter: „Bei uns in Falkensee fand damals der allererste Auftritt der Bielefelder im ‚Wilden Osten‘ statt. Das war 2008 im Partyzelt an der Spandauer Straße. Seitdem sind REMODE jedes Jahr in Falkensee zu Gast. Am Anfang waren nur knapp 200 Zuschauer mit dabei, inzwischen füllt REMODE die Stadthalle. Publikum und Band feiern ab dem ersten Ton eine gemeinsame, emotionale Party und so ist es jedes Jahr eine Art Heimkehr, wenn REMODE zu uns nach Falkensee kommt. Da sind auch Freundschaften entstanden.“
Am 2. November war es wieder einmal so weit. REMODE rückte in der Falkenseer Stadthalle an und füllte sie bis auf den allerletzten Platz. Bezeichnend, dass vor allem die Frauen zu den großen Fans gehören: Aufgeregt warteten sie auf den Start des Konzerts, um dann entrückt vor der breiten Bühne zu tanzen. REMODE besteht übrigens aus dem Schlagzeuger Vic Chains, dem Bassisten Lorenz Alich, dem Gitarristen Johannes Makowski, dem Keyboarder Michael Antony Austin und dem Sänger Daniel Dötsch.
REMODE entstand im Januar 2006 zunächst als reines Fanprojekt auf einer Depeche-Mode-Party. Das Debut glückte, die Fans waren begeistert und seitdem geht es mit der Karriere steil nach oben. Inzwischen steht mit Katja Makowski auch eine eigene Managerin bereit. Daniel Dötsch: „Seitdem Katja uns betreut, hat sich die Anzahl der Konzerte, die wir im Jahr spielen, glatt verdoppelt. Jetzt stehen wir an über 50 Abenden auf der Bühne. Man kann sagen: Früher waren wir eine Hobbyband, jetzt sind wir Profis. Wir sind das ganze Jahr über an fast jedem Wochenende unterwegs.“
Das viele Touren war dem bisherigen Sänger, dem eine große Nähe zur Stimmlage von Original-Depeche-Mode-Kopf Dave Gahan nachgesagt wurde, doch zu viel. Er stieg aus der Band aus. In Falkensee gab Daniel Dötsch sein Debüt am Mikrofon, hatte die Fans aber sofort auf seiner Seite.
REMODE ist es sehr wichtig, möglichst nah am Original zu bleiben. Denn schlussendlich sind sie selbst große Fans der britischen Band. Johannes Makowski erinnert sich: „Die Musik von Depeche Mode hat mich vor langer Zeit selbst dazu bewegt, Musik machen zu wollen. Völlig talentfrei startete ich meinen musikalischen Werdegang auf einer mit 220 Volt betriebenen Luftorgel, die ich zugestaubt auf dem Dachboden fand. Die Orgel wurde immer leiser, je mehr Tasten ich gleichzeitig gedrückt hielt. Das lag wohl an der begrenzten Luftmenge. Die rhythmische Sektion bestand aus einer Keksdose, auf die ich mit einer Erbsenpistole draufschlug. Das war so ähnlich wie bei ‚Its called a heart‘ von Depeche Mode – nur eigenständiger. Im Prinzip hat sich daran bis heute nichts mehr geändert.“
Für Lorenz Alich war es anders: „Ein Mitschüler lieh mir 1981 das erste Album von Depeche Mode. Zwei Jahre später sah ich die Band zum ersten Mal live. Eine Karte für die Halle Münsterland kostete damals 18 D-Mark. Seither bin ich absoluter Fan von Depeche Mode.“
Die Show von REMODE dauerte weit über zwei Stunden. 26 Songs wurden gespielt. Daniel Dötsch: „Über 55 Songs haben wir in petto. Die Fans mögen natürlich alle Kracher aus früheren Zeiten wie z.B. ‚Personal Jesus‘ oder ‚Just can‘t get enough‘. Wir bevorzugen eher die kraftvollen Nummern wie ‚A pain that I‘m used to‘ oder ‚Barrel of a gun‘. Die Songreihenfolge ändern wir teilweise von Show zu Show. Wenn ein neues Album von Depeche Mode veröffentlicht wird, versuchen wir natürlich, so schnell wie möglich mindestens zwei der Songs mit ins Programm zu nehmen. Aktuell sind das ‚Cover me‘ und ‚Where‘s the Revolution‘. Ab und an gibt es auch Songwünsche, die wir gern erfüllen.“
In der Falkenseer Stadthalle machte REMODE (www.remode.info) einmal mehr alles richtig. Die Band überzeugte mit einem sympathischen und publikumsnahen Bühnenauftritt, einer guten Lichtshow, permanent im Hintergrund eingespielten Depeche-Mode-Videos, einer persönlichen Ansprache an die Zuhörer und einem satten Sound mit ordentlich Schalldruck.
In der Pause und nach dem Konzert konnten die Besucher zu Original-Videos der 80er Jahre tanzen, die auf der Leinwand eingespielt wurden. (Text / Fotos: CS)
Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 153 (122018) veröffentlicht.
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