Kino-Filmkritik: Spider-Man – A New Universe
Die großen Superhelden-Comic-Verlage DC und Marvel in den USA müssen ihre Helden immer wieder neu erfinden, um neue Leser zu gewinnen. Marvel hat aus einer Idee zuletzt das „Spiderversum“ gezaubert. Jede alternative Welt hat dabei seinen eigenen Spider-Man.
Aus dieser Comic-Vorlage ist nun der erste Animations-Kinofilm um Spider-Man entstanden. Und er ist so ganz anders als alles, was man bislang im Kino aus der Superhelden-Welt gewohnt ist. „Spider-Man: A New Universe“ kommt aus dem Sony-Studio, das dem normalen Marvel-Film-Kosmos nicht verpflichtet ist – und deswegen hemmungslos experimentieren kann. Bob Persichetti, Peter Ramsey und Rodney Rothman haben das bildgewaltige Spektakel inszeniert, das gut zwei Stunden lang ist.
In der Welt des echten Peter Parker wird der afroamerikanische Miles Morales ebenfalls von einer radioaktiven Spinne gebissen. Während er noch dabei ist, seine neu erwachten Fähigkeiten unter Kontrolle zu bringen, wird der echte Spider-Man alias Peter Parker vom mächtigen Kingpin getötet. Der Kingpin möchte ein Loch in die Dimensionen fräsen, um aus einer alternativen Welt die Menschen zu sich zu holen, die in seinem Universum bereits gestorben sind.
Was er nicht ahnt: Er lockt damit ein halbes Dutzend Spider-Mans in unsere Welt. Da gibt es einen alternativen und ziemlich heruntergekommenen Peter Parker. Die unfassbar coole Spider-Gwen. Die Mangamaus Peni Parker und ihren Spidey-Roboter. Den schwarzweißen Spider-Man Noir mit sehr coolen Sprüchen. Und das eigentlich überflüssige Schweinchen Spider-Ham.
„Spider-Man: A New Universe“ findet die perfekte Tonlage. Der Film nimmt den Teenager Miles Morales mit seinen Teenager-Problemen sehr ernst und erzählt so eine sehr packende Spider-Man-2.0-Ursprungsgeschichte, die zum ersten Mal in unserer modernen Zeit spielt. Die Gegner von Miles – allen voran der massige Kingpin und der gruselige Prowler – wirken sehr bedrohlich. Und mit den von Zerfall bedrohten Spider-Man-Varianten, die dringend wieder in ihre Dimensionen zurückkehren müssen, gibt es auch noch ein gerüttelt Maß mehr Drama im Film.
Bemerkenswert ist, wie viel Humor der Film hat. Wie intensiv er sowohl auf die Comic-Welt als auch auf die Spider-Man-Kinofilme eingeht. Wie viel Mut er hat, Charaktere wie Tante May einmal in einem ganz neuen Licht zu zeigen. Und wie er einen völlig neuen und mitunter stroboskopisch-psychedelischen Animationsstil nutzt. Für Fans ein echter Genuss. (CS / Plakat: © 2018 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH / Szenenbilder: © 2018 Columbia Pictures Industries, Inc. All Rights Reserved. MARVEL and all related character names: © & ™ 2018 MARVEL und © 2018 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH)
Tipp: 5 von 5 Sternen
FSK: ab 6 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=dsWw-hpD0Bw
Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 154 (1/2019) veröffentlicht.
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