Saubere Sache in Nauen: Ein bisschen wie Schatzsuche
Rund 20 Umweltfreunde der „Sauberen Sache“ trafen sich am Sonntagvormittag, um gemeinsam den Müll vom Wegesrand einzusammeln, den andere Menschen hinterlassen haben. „Es sollten mehr Kinder mit ihren Eltern und Großeltern an der Sauberen Sache teilnehmen“, sagte die Nauenerin Julia Schmohl, die mit ihrem vierjährigen Sohn Oskar fleißig mitsammelte. Für Oskar sei es heute ein bisschen wie Schatzsuche, freute sie sich.
„Am besten findet er natürlich die Greifzange zum Müllaufsammeln“, urteilte die Mutter. Nicht nur Julia Schmohl wünschte sich, dass mehr Nauener auf die Sauberkeit ihrer Stadt achten. Den Müll einfach dort zu entsorgen, wo er hingehört, wäre der einfachste Weg.
Die Gruppe schlug diesmal einen Feldweg gleich hinter dem Goethe-Gymnasium ein, vorbei an Laubenkolonien bis hin zum beliebten Havellandradweg. Was von der Natur teils seit Jahren überwuchert wurde, lupften die Aktivisten – bewaffnet mit Müllbeuteln, Greifzangen und festem Schuhwerk – wieder ans Tageslicht: Eine Gartenbank, Liegestühle, Windeln, Gartengerät, Bauschutt und Farbreste. Traurigster Fund: Ein Müllbeutel mit zwei verendeten Hähnen. „Die zwei armen Tiere sind noch keine zwei Tage tot“, sagte Mitstreiter Harald fassungslos und wütend.
Pia Ruf-Weide und Sarah Götze, die gemeinsam die Saubere Sache zum nunmehr dritten Mal initiierten, waren auch diesmal von der hohen Resonanz an diesem prächtigen Frühlingstag erfreut und dankten den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. „Der nächste Termin findet in der zweiten Juniwoche statt – dann vielleicht während der Woche, damit sich auch Schulklassen beteiligen können“, kündigte sie an. Klaus-Dieter Müller (67) erinnerte sich: „In meiner alten Heimat haben sich auch zweimal im Jahr die Vereine an solchen Aktionen beteiligt, was immer prima funktionierte.“
Nadine Wenzel, die gerade einen schweren Müllsack über einen anderen stapelte, ergänzte: „Man muss einfach einen Anfang machen – und ich will mit meiner Beteiligung der Stadt etwas zurückgeben.“ Die stadteigene DLG sammelte am Tag darauf die „Fundsachen“ mit ihrem Kleinlaster auf und entsorgte sie fachgerecht. Sogar die Polizei ließ sich kurz vor Ende der Etappe blicken. Der Grund: Besorgte Anwohner hatten das Treiben der engagierten Truppe argwöhnisch beobachtet und wussten nun nicht, ob Unrat weggeworfen oder ob dieser tatsächlich gesammelt wurde. Sicherheitshalber riefen sie die Ordnungshüter, um die Lage klären zu lassen.
„Man sollte die Fotos ins Internet auf die „Trash Tag Challenge“ setzen“, empfahl wiederum Anne Peterson, die ihren Nachwuchs mit sich führte. Auf der ganzen Welt räumen Social-Media-Nutzer säckeweise Müll weg und zeigen Vorher-Nachher-Bilder davon im Netz. Die „Trash Challenge“ hat inzwischen Tausende Anhänger. Endlich ein sinnvoller Internet-Trend.
Am Ende der Tour spendierte Guido Schmidt von SportiFit Nauen den fleißigen Sammlerinnen und Sammlern einen gedeckten Tisch mit lecker Brötchen und Kuchen.
Fotos: Anne Peterson, Norbert Faltin / Text: Faltin, Stadt Nauen
Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.
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