Bodo Oehme schlägt Alarm: Rettet die L16!
Die Landesstraße 16 ist so etwas wie die lebenserhaltende Schlagader von Schönwalde-Glien. Sie verbindet alle Ortsteile der Gemeinde miteinander und erlaubt es den Anwohnern vor allem in Dorf, Wansdorf, Pausin und Paaren so, zueinander zu finden. Das Problem: Die L16 befindet sich seit Jahren in einem mehr als desolaten Zustand. Bei der 1904 angelegten Straße handelt es sich um eine rumpelige Kopfsteinpflasterstraße, die irgendwann mit einer Teerdecke versehen wurde.
An vielen Stellen ist diese Teerdecke bereits weggebröckelt, sodass die Pflastersteine wieder sichtbar werden. Die Straße ist außerdem sehr schmal, sodass insbesondere die schweren Lastwagen oft über die seitlichen Bankette brettern. Die Tiefborde mit der Rückenstütze sind an vielen Stellen schon weggebrochen, sodass Bürgermeister Bodo Oehme (CDU) der Meinung ist: „Hier ist die Verkehrssicherheit bedroht. Die ganze Straße ist nicht für die Last der modernen 40-Tonner gemacht. Gehen die stabilisierenden Tiefborde kaputt, kann die ganze Straße auseinanderbrechen. Wir fordern deswegen vom zuständigen Landesbetrieb: Rettet die L16!“
Der Landesbetrieb hat reagiert – und seit dem 17. April eine Lichtsignalanlage auf der L16 aufgestellt, um ein 750 Meter langes Stück Straße zwischen der L20 und der Abfahrt Wansdorf, das eine Engstelle aufweist, auf eine einspurige Befahrung umzustellen.
Die L16 ist aber zugleich gerade die offizielle Umleitung für alle Bürger aus Bötzow, die dank einer Vollsperrung auf der L20 (Brückenarbeiten) einen Umweg über die L16 fahren müssen. So kommt es an der Ampel dank des gesteigerten Verkehrsaufkommens zu ständigen Staus. Annett Häßler von der Gemeinde Schönwalde-Glien: „Manche Rathaus-Mitarbeiter brauchen morgens vier Ampelphasen, um die Engstelle passieren zu können.“
Bei einer Ortsbegehung am 14. Mai konnte festgestellt werden: Der Stau an der Ampelanlage ist immens, es wird gehupt, es kommt immer wieder fast zu Unfällen, die Ampelanlage fällt oft von jetzt auf gleich aus. Chaos pur.
Wie geht es nun also weiter? Ines Jesse (SPD), Staatssekretärin aus dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung im Land Brandenburg, nahm an der Ortsbegehung teil. Sie sagte: „Als schnelle Maßnahme werden wir die L16 an der Engstelle über einen Verlauf von 700 Metern mit 50 Zentimetern Asphalt verbreitern, sodass die Zweispurigkeit wieder hergestellt wird und die Ampel entfallen kann. Dafür muss die Straße aber vom 3. bis zum 7. Juni komplett gesperrt werden, der Verkehr wird in der Zeit über Falkensee umgeleitet. Langfristig können wir die Sanierung der L16 beschleunigen, weil sie eine wichtige Landesstraße ist, die immer wieder für Umleitungen benötigt wird. Wir wollen das Stück von der Kreuzung L20 bis zur Kreuzung nach Wansdorf neu anlegen. Die Planung dafür soll 2020 beginnen und wir hoffen, dass wir 2022 mit dem Bau anfangen können. Das wird aber nur dann funktionieren, wenn es keine unvorgesehenen Probleme gibt. Dann müsste nämlich ein aufwändiges Planfeststellungsverfahren eröffnet werden – und das könnte Jahre dauern.“
Ein mögliches Problem gibt es bereits: Die Bäume, die die L16 wie eine Allee einfassen. Viele von ihnen müssten bei einem Straßenneubau gefällt werden. Das könnte die Baumschützer auf den Plan rufen.
Lothar Lüdtke, Bauunternehmer aus Schönwalde-Dorf: „Die Alleenbäume sind vom Land auch seit Jahren nicht mehr beschnitten worden. Da hängt viel gefährliches Totholz in den Straßenraum.“
Bodo Oehme: „Wenn man die L16 eh neu baut – einen Fahrradweg würden wir uns an dieser Stelle auch noch wünschen. Aber wichtig ist: Wir müssen schnell beginnen, damit uns die Straße nicht vorher auseinanderfällt.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 159 (6/2019).
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