Kino-Filmkritik: Der König der Löwen
Disney legt seine Zeichentrickklassiker neu auf. Und gibt dabei ein ordentliches Tempo vor. Allein im laufenden Jahr sind bereits Tim Burtons „Dumbo“ und Guy Ritchies „Aladdin“ erschienen. Und jetzt legt Regisseur Jon Favreau („The Jungle Book“) auch noch den „König der Löwen“ nach. An der Geschichte verändert Favreau rein gar nichts. Das Löwen-Herrscherpaar Mufasa und Sarabi bekommt in der afrikanischen Savanne einen Thronfolger geschenkt – Simba.
Der kleine Löwe verbringt mit seiner Freundin Nala glückliche Tage, bis es zu einem großen Unglück kommt und der ahnungslose Simba von seinem intriganten und fiesen Löwenonkel Scar in die Verbannung geschickt wird. Hier lernt Simba die beiden Urwald-Hippies – das Erdmännchen Timon und Warzenschwein Pumbaa – kennen. Sie schwören auf „Hakuna Matata“ und pfeiffen auf Verantwortung. Doch eben der kann sich Simba auf Dauer nicht entziehen. Scar hat in seiner Abwesenheit mit den blutrünstigen Hyänen die Macht übernommen – und die Tiere Afrikas leiden. Simba muss zum König der Löwen werden, um alles zum Guten zu wenden.
Jon Favreau legt mit seinem Remake des Originals aus dem Jahr 94 ein fast fotorealistisch animiertes Werk vor, das den Zuschauer knapp zwei Stunden lang staunen lässt. Die Tiere wirken so real in ihrer Mimik und ihren Bewegungen, dass es wirklich unheimlich ist. Das ist Kino einer neuen Generation, bei dem man Bild für Bild einen kindlichen Spaß an der gelungenen Umsetzung hat. Der Nachteil der Animationskunst: Kleine Kinder werden nach der Begegnung mit dem Löwen Scar und seinem fiesen Hyänenvolk kein Auge mehr zubekommen. Alptraumgarantie!
Wer das Original schon kennt, erlebt Szene für Szene ein Deja-vu: Das kennt man dann leider alles schon, nur eben noch in der gezeichneten Version. Aber wie hätte man es anders machen sollen?
Der Autor dieser Zeilen hat das Original noch nicht gesehen – und konnte so ganz ohne den ständigen Vergleich mitfiebern. Allerdings ist es wie schon beim „Jungle Book“: Die Animationen wirken fast lebensecht. Aber eben nur fast. Und diese Nur-nahezu-Perfektion sorgt dafür, dass man nicht zu 100 Prozent in die Geschichte hineingezogen wird.
Auch die berühmten Songs wie „Circle Of Life“, „Hakuna Matata“ und natürlich Elton Johns oscarprämiertes Liebeslied „Can You Feel The Love Tonight“ wirken irgendwie ein wenig zu zahm und betulich im Film, um wirklich mitzureißen. Aber das ist alles Meckern auf sehr hohem Niveau. (CS / Bild: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany)
Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: ab 6 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=WQgWBM9VcbQ
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 161 (8/2019).
Seitenabrufe seit 1.12.2021:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige