Who is Who in der Region (56): Julia Concu (Falkensee)
Wer ist eigentlich …? Unser „Who is Who“ möchte die besonderen Personen in unserer Region kurz vorstellen und sie so der Bevölkerung noch näher bringen. Julia Concu (48) ist seit Mai 2019 die neue Vorsitzende der Falkenseer Stadtverordnetenversammlung. Julia Concu wurde 1971 in Laatzen bei Hannover geboren – damals noch unter ihrem Mädchennamen Müller. Aufgewachsen ist sie zusammen mit zwei Schwestern in Hannover, Dortmund und Dorsten.
1978 erfolgte der Umzug nach Berlin-Spandau. In Spandau besuchte sie die Grundschule am Eichenwald und später das Hans-Carossa-Gymnasium.Julia Concu: „Meine Mutter ist studierte Ernährungs- und Umweltberaterin. Mein Vater war Abteilungsleiter bei Karstadt. Seine Versetzungen waren der Grund für die vielen Umzüge.“
Von September 1990 an tritt Julia Concu ein freiwilliges soziales Jahr im Evangelischen Johannesstift in Berlin-Spandau an und kümmert sich hier u.a. um eine Wohngruppe mit schwerstbehinderten Kindern und Jugendlichen.
Im April 1992 entscheidet sich Julia Concu für ein Duales Studium der Rechtspflege an der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege in Berlin, das sie 1995 mit einem Diplom abschließt. Noch im gleichen Jahr beginnt sie damit, als Rechtspflegerin in der Strafvollstreckung für die Staatsanwaltschaft Berlin zu arbeiten. Julia Concu: „Rechtspfleger kümmern sich an Gerichten z.B. um Grundbuch- und Handelsregistereinträge, Zwangsvollstreckungsverfahren und Erbscheine. Ich habe mich für die Strafvollstreckung entschieden und bei der Staatsanwaltschaft Berlin Freiheitsstrafen, Geldstrafen und Unterbringungen im Maßregelvollzug vollstreckt. Wenn man seinen Strafzettel nicht bezahlt, vollstrecke ich die Erzwingungshaft.“
Im privaten Bereich geht es ebenfalls mit Siebenmeilenstiefeln voran. 1999 kommt es zur Hochzeit mit Dipl. Ing. Roberto Concu. In den Jahren 2000 und 2002 werden die beiden Töchter geboren. 2003 wird ein Haus gebaut und es kommt zu einem Umzug der Familie Concu nach Falkensee: „In den Jahren 2000 bis 2004 habe ich Erziehungsurlaub genommen.“
2004 nimmt sie ihre Arbeit als Rechtspflegerin wieder auf: „Mein Spezialgebiet ist inzwischen der Bereich ‚Therapie statt Strafe‘. Da geht es etwa um schwer Drogensüchtige, denen man nach einer Straftat die Option offenhalten kann, statt ins Gefängnis lieber in eine Therapieeinrichtung zu gehen. Außerdem bin ich dafür zuständig zu entscheiden, ob ein Straftäter mit ausländischer Staatsangehörigkeit, der kein Bleiberecht in Deutschland hat, seine Strafe komplett verbüßen muss oder ob aus Kostengründen und mangels Resozialisierungsmöglichkeiten auf die Vollstreckung verzichtet werden kann.“
In Falkensee ist Julia Concu derweil auch angekommen. Sie gründet 2006 den Förderverein der Kita Leipziger Allerlei, ist bis 2013 Elternvertreterin an der Grundschule am Gutspark und arbeitet bis 2016 als Elternvertreterin am Lise-Meitner-Gymnasium.
Erst im September 2018 tritt sie der Partei Bündnis 90/Grünen in Falkensee bei: „Ich war schon immer für Klimaschutz und gegen rechtes Gedankengut. Bisher war ich hier aus beruflichen Gründen zurückhaltend. Ich habe mich jetzt aber aufgrund der Entwicklung im Land Brandenburg dazu entschlossen, dem nicht länger tatenlos zuzusehen. Allerdings kann ich Berufliches und meine privaten Aktionen geistig komplett trennen. Nach dem guten Ergebnis der Falkenseer Kommunalwahl haben wir in der Fraktion besprochen, wer von uns Grünen den Vorsitz der Stadtverordnetenversammlung übernehmen könnte. Ursula Nonnemacher ist ja bereits im Landtag engagiert und Anne von Fircks leitet die Fraktion. Die Wahl fiel auf mich.“ Wie wird Julia Concu frischen Wind in die SVV bringen? Julia Concu: „Ich möchte, dass in der SVV alle respektvoll miteinander umgehen. Gestritten werden kann in den Ausschüssen, dafür sind sie da. Zwischenrufe und Geschwafel möchte ich unterbinden, ebenso das Parteigeklüngel. Wir wollen gemeinsam für Falkensee etwas erreichen.“
Im privaten Umfeld kümmert sich die neue SVV-Chefin gern um ihren Gemüsegarten. Und sie übt seit sechs Jahren den Bauchtanz bei Ofra Moustakis. (Foto: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 162 (9/2019).
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