Kino-Filmkritik: Zombieland: Doppelt hält besser
Die Zombies sind wieder da. Zehn Jahre nach dem kultigen Untoten-Spaß „Zombieland“ ist auch die bewährte Mannschaft Überlebender wieder im Kino angekommen. In der Fortsetzung „Zombieland: Doppelt hält besser“ hat es sich der lieb gewonnene Trupp im Weißen Haus gemütlich eingerichtet. Hier geht es Columbus (Jesse Eisenberg), Tallahassee (Woody Harrelson), Wichita (Emma Stone) und Little Rock (Abigail Breslin) eigentlich ganz gut.
Doch dann brennt die pubertierende Little Rock ausgerechnet mit dem singenden Pazifisten-Hippie Berkeley (Avan Jogia) durch, um Graceland zu besuchen. Klar, dass die erfahrenen Zombie-Killer aufbrechen müssen, um die hormontrunkene Göre vor sich selbst (und Horden wilder Zombies) zu bewahren. Im Gepäck haben sie eine plastik-pink gekleidete Dumpfbacken-Blondine namens Madison (Zoey Deutch), die die Zombie-Apocalypse bislang nur mit viel Glück überlebt hat: Gott hält halt seine schützende Hand über die Dummen.
Das Problem für die Zuschauer ist natürlich, dass die Filmfreunde gerade erst eine absolute Überdosis Zombie hinter sich gebracht haben. „The Walking Dead“ hat den Zombiewahn auf die Spitze getrieben, unzählige Nachfolger vermitteln den Eindruck, dass man passend zum Thema eigentlich alles schon einmal gesehen hat. „Zombieland 2“ hat da immerhin den Vorteil, dass es sich hier um eine Komödie handelt, eine sogenannte „ZomCom“ (=Zombie-Comedy). Der Regisseur von „Venom“ und die Autoren von „Deadpool“ zeigen ganz in diesem Sinne, wie man eine richtig schräge Apocalypse dreht.
Und es gelingt. „Zombieland: Doppelt hält besser“ ist ein hochgradig amüsanter Film, der zwar eimerweise Blut über die Leinwand kippt und einmal mehr die außergewöhnlichsten Zombie-Kills aller Zeiten präsentiert, dafür aber beim abgehärteten Publikum einen Lacher nach dem anderen provoziert.
Das liegt vor allem daran, dass „Zombieland 2“ fast schon an eine Sitcom erinnert. Der Humor kommt ganz aus den Figuren selbst, die wunderbar charakterisiert sind und die sich immer wieder wortreich gegenseitig ins Gehege kommen, wenn es um romantische Gefühle, Männer-Machotum oder zwischenmenschliche Spannungen geht. Die Zombies geraten da oft zur lästigen Nebensache. Vor allem Jesse Eisenberg und Woody Harrelson sind einmal mehr das coolste Gespann seit Dick und Doof, Bud Spenser und Terence Hill oder Hanni und Nanni.
Neue Zombiearten, die Schuhe von Elvis, Bill Murray zum Zweiten, Doppelgänger von Columbus und Tallahassee sowie eine waffenfreie Hippiehochburg sorgen für zusätzliche Würze im gelungenen 1:39-Zombie-Desaster. (CS / Bild: Sony Pictures)
Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: ab 16 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=h_gHLpE-QeE
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 165 (12/2019).
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