Kino-Filmkritik: Halloween Haunt
Rund um Halloween eskalieren die Horrorfreunde – denn dann gibt es wieder jede Menge fiese Horrorfilme im Kino. “Halloween Haunt” ist dabei ein ganz besonderer. Es ist der neue Film von Scott Beck und Bryan Woods. Die beiden hatten bereits das Skript zum sehr gruseligen und sehr erfolgreichen Film “A Quit Place” geschrieben, der in der Herstellung nur 17 Millionen Dollar gekostet, im Kino aber 340 Millionen eingespielt hat.
Nun durften sie bei ihrem neuen Skript selbst Regie führen. Horrorfan Eli Roth produzierte den 92-Minuten-Film.
Worum geht es? Die junge Studentin Harper (Katie Stevens) hat Stress mit ihrem gewalttätigen Freund, der ihr grad ein Veilchen verpasst hat. Ihre Freundinnen überreden sie dazu, den Kerl in den Wind zu schießen und lieber Halloween feiern zu gehen. Schließlich landet die Gang zu sechst in einem Spukhaus. In Amerika bauen Halloween-verrückte Familien tatsächlich ihre Häuser zu spektakulären Geisterbahnen um. Doch das Haus, das Harper mit ihren Freunden betritt, ist irgendwie – anders. Der gruselige Clown vor der Tür sagt kein Wort, sie müssen einen Haftungsverzicht unterschreiben und die Handys werden ihnen auch abgenommen. Das schürt den Grusel. Doch als sie das Haus betreten, eskaliert der Horror von Raum zu Raum – und die Youngsters wissen bald nicht mehr, was echt ist und was nur Spiel.
Abgesehen von Harper bekommt keine Figur im Film eine eigene Hintergrundgeschichte. Das muss auch gar nicht sein. Das Horrorhaus ist der eigentliche Star. Es wirkt tatsächlich so, als hätten ein paar kranke Hirne mit sehr viel Handwerkergeschick und sehr viel Zeit ein Schreckenslabyrinth der Superlative geschaffen. Da denkt man gleich an den Film “Escape Room”, der vor einigen Monaten in den Kinos lief und der eine ähnliche Agenda hatte.
Die Jugendlichen müssen in jedem Raum schlimmere Rätsel lösen, während die Erbauer des Horrorhauses Spielchen mit ihnen spielen. Irgendwann wird auch ihnen klar, dass es ums nackte Überleben geht. Wenn Füße in Nagelfallen treten und die Hände am Industriekleber hängen bleiben, dann kann das schon etwas hastig werden. Trotzdem ist “Halloween Haunt” kein Gewaltexzess und kein Foltermovie, der jede brutale Szene in der langgezogenen Detailaufnahme auswalzt. Gezeigt wird eben nur die konsequente Umsetzung der Idee: Was wäre denn, wenn ein paar Psychos am Halloween-Abend ein ECHTES Horrorhaus bauen?
Und wenn man sich dann irgendwann fragt, wer wohl die Erbauer des Gruselirrgartens aus Röhren, Räumen, Kellergängen und Kriechtunneln sind, DANN hat man die nächste Ebene des Gruselspaßes erreicht. Die der Film ebenfalls genüsslich auslotet. (CS / Bild: Splendid Film GmbH)
Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: ab 18 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=pBIS8gMd644
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 164 (11/2019).
Seitenabrufe seit 1.12.2021:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige