Fliegende Darts: Das Motsche Darts Turnier fand in Perwenitz statt!
“It‘s time for darts!” Am 8. Februar war in Perwenitz ganz schön etwas los. 50 leidenschaftliche Dart-Spieler aus der ganzen Umgebung von Rathenow und Bad Freienwalde über Oranienburg und Nauen bis nach Falkensee fuhren am frühen Abend zur Kulturmühle, um hier bei der fünften Neuauflage des “Internationalen Motsche Darts Turnier” mit dabei zu sein.
Verantwortlich für das Dart-Turnier war der Verein “Motschenhöhle e.V.”, der 2014 gegründet wurde und der von Börnicke aus für ordentlich Action in der Region sorgt. 50 Aktive kümmern sich im Verein um den Dart-Sport (inklusive Liga-Betrieb), um die Ausrichtung eines Oktoberfestes in Tietzow, um die Veranstaltung eines Fußballturniers mit verschiedenen Freizeitmannschaften und um einen Weihnachtstreff im Winter passend zum 4. Advent in Börnicke. Hinzu kommt auch noch ein FIFA-Turnier auf der Playstation, das inzwischen mit 18 Mannschaften bestritten wird.
Thomas Grunwald stammt aus Nauen, wohnt aber inzwischen in Elstal. Er gehört zum rührigen Verein und sagt: “Wir versuchen, alle zwei Monate eine neue Veranstaltung zu stemmen. Dabei sind wir durchaus breit aufgestellt und sorgen für viel Abwechslung. Der Dart-Sport ist uns dabei aber ganz besonders wichtig. 12 von unseren Mitgliedern spielen regelmäßig und mit Leidenschaft Dart. Unser Verein mischt auch im zweiten Jahr im Liga-Betrieb mit. Wir gehören dem DVBB, dem Dartverband Berlin-Brandenburg e.V. an.
Das 5. “Motsche Darts Turnier” im Februar 2020 war in nur wenigen Tagen komplett ausgebucht. Die 50 Spieler zahlten einen Obolus von zehn Euro und durften sich dafür auf ein professionell ausgerichtetes Turnier freuen.
In der Kulturmühle hatte der Verein fünf mobile Dart-Scheiben aufgestellt. Die Scheiben waren auf einem Spanplatten-Konstrukt genau auf der richtigen Turnier-Höhe von 1,73 Metern fest montiert. Eine hölzerne Abwurflinie sorgte dafür, dass die Spieler regelkonform genau auf 2,37 Meter Abstand gehalten wurden.
Thomas Grunwald: “Wir spielen Steel Darts, werfen also auf eine klassische Dart-Scheibe und nicht auf ein elektronisches Board. Die Punkte werden von den Spielern über ein kleines Gerät eingegeben und zählen dann gut sichtbar auf einer Digitalanzeige direkt über der Dart-Scheibe herunter. Damit die Spieler die Dart-Scheibe besser sehen können, haben wir eine extrem helle, ringförmige LED-Lampe um die Scheibe herum montiert.”
Fazit: Die Spieler konnten ihre Turnierpfeile in einer mehr als professionellen Dart-Umgebung werfen. Im Turnier kam es zunächst zu einer Gruppenphase, in der jeder Spieler gegen alle seine Kontrahenten aus der Gruppe antrat. Anschließend schloß sich eine KO-Runde nach dem Motto “Best of 3” und “Best of 5” an, um den finalen Sieger auszuspielen.
Gespielt wurde nach dem 501er-Regelwerk. Die vorgegebenen 501 Punkte mussten von den Dart-Spielern auf genau null Punkte heruntergezählt werden, wobei das Spiel mit einem Wurf auf ein Doppel-Feld beendet werden musste. Thomas Grunwald: “Wir hatten zehn Gruppen à fünf Spieler, wobei sich immer zwei Gruppen eine Dart-Scheibe geteilt haben.”
Ein bekanntes Gesicht war unter den Dartern auch zu entdecken. Manuel Meger, Bürgermeister von Nauen, war zusammen mit seinem Bruder Tobias zum Turnier angetreten: “Heute bin ich ganz privat hier. Ich spiele sehr gern Dart und bin nun bereits im dritten Jahr beim Motsche Turnier mit dabei. Bei meiner ersten Teilnahme habe ich es noch bis ins Halbfinale geschafft, aber inzwischen ist das Turnier gewachsen und die Spieler werden immer besser. Ich komme ja auch kaum noch zum Üben. Seit dem letzten Turnier habe ich vielleicht 20 Pfeile geworfen.” Das letzte Turnier fand übrigens 2019 im Jugendclub Paaren statt.
Thomas Grunwald, der ein großer Fan von Dart-Profi Peter Wright ist und als Spieler selbst am liebsten die Felder mit der 20 oder der 19 anvisiert: “Dart ist natürlich ein Spiel, das von der Übung und einem regelmäßigen Training lebt. Echte Naturtalente findet man da eher selten. Und auch versierte Spieler scheitern mitunter in einem Turnier, weil sie viel zu aufgeregt sind. Wichtig ist: Du kannst noch so gut Punkte werfen. Wenn du am Ende das Doppel nicht triffst, hast du trotzdem verloren.”
So viel verlernt hatte Manuel Meger anscheinend trotzdem nicht. Seine erste Partie gewann er ohne Probleme. Bei 24 Punkten Rest warf er den ersten Dart-Pfeil gezielt in die 4 und den zweiten souverän in die Doppel-10. Im Achtelfinale war für den Nauener Bürgermeister trotzdem Schluss. Manuel Meger: “Das Grundverständnis ist noch da. Vor meinen Zeiten als Bürgermeister habe ich noch öfters Dart gespielt. Ich komme zum Motsche Darts Turnier vor allem der Tradition wegen. Und weil der Verein aus Börnicke kommt. Eins lasse ich mir übrigens nicht nehmen: Zwischen Weihnachten und Neujahr gucke ich mir nur zu gern die Dart-Weltmeisterschaft im Fernsehen an.”
Das 5. “Motsche Darts Turnier” startete um 18 Uhr. Es endete nach Mitternacht mit drei stolzen Gewinnern. Thomas Grunwald: “Gewonnen hat Fabian Freitag aus Oranienburg. Er ist Bundesliga-Spieler bei den Vikings aus Berlin. Zweiter wurde Julian Lüders aus Berlin-Spandau. Er spielt ansonsten E-Dart beim Verein Happy Looser. Dritter wurde Aurel Schönnebeck aus Nauen. Er war mit 15 Jahren auch der jüngste Teilnehmer im Turnier.”
Während des Turniers wurden die Spieler vom Café der Kulturmühle mit Essen und Getränken versorgt. Abgesehen von einigen Helfern, Partnern und “Spielerfrauen” gab es auch kein zuschauendes Publikum vor Ort, dafür wären die vorhandenen Räumlichkeiten nicht ausgelegt.
Eine Besonderheit zeigte das Turnier dennoch. Thomas Grunwald: “Bei einer geworfenen 180 oder einem High Finish haben wir den Spielern ein Freigetränk spendiert.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 168 (3/2020).
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