Kein Zuckerschlecken in Brieselang
Er hatte alle Hände voll zu tun: Brieselangs Bürgermeister Ralf Heimann hat jüngst während eines „harten“ Arbeitstages in der Kita Birkenwichtel das alltägliche Erzieherinnenleben kennenlernen dürfen. Beim Kochen mit den Kindern zeigte sich sowohl praktisch als auch optisch, dass er neben seinem Amt als Verwaltungschef stilecht in einer weiteren Berufssparte Fuß fassen könnte. Und: Sehr laut soll es gewesen sein, so wie Kinder eben manchmal sind.
Sorgen und Nöte aus erster Hand wollte er erfahren, sich einen Überblick verschaffen, und genau unter die Lupe nehmen, was es heißt, wenn Erzieherinnen Tag für Tag Kinder pädagogisch betreuen: „Ich habe einen bleibenden Eindruck gewonnen. Der Tag hat sich gelohnt und viele Erkenntnisse gebracht. Ich konnte Probleme identifizieren und weiß, was vor Ort von früh bis spät geleistet wird“, so das Fazit des Chefkochs und Bürgermeister in Personalunion, der vielfach mit Kitaleiterin Kerstin Remp, den weiteren Erzieherinnen und den Kindern das Gespräch suchte, sowohl in den Gruppenräumen als auch bei der Koch AG „Ich kann kochen!“, die als Ernährungsinitiative von der Sarah Wiener Stiftung, die pädagogische Kräfte zu Genussbotschaftern ausbildet, und der Barmer gefördert wird. Das gesunde Mittagessen, Gemüsebratlinge mit Rosmarin-Kartoffeln, selbstgemachten Ketchup und zum Nachtisch selbstgemachten Schokopudding (nicht aus der Tüte), mundete jedenfalls allen, wie zu hören war.
Dass der Kitaalltag zuweilen dann im besonderen Maße mit Anstrengungen verbunden ist, wenn mit nur mit eingeschränkter Mannschaftsstärke der volle Betreuungsumfang gemeistert werden muss, hat dem Verwaltungschef imponiert. „Das bedeutet natürlich viel Stress“, merkte er natürlich auch an. Apropos Personal. Wie Kitaleiterin Remp betonte, sind die Erzieherinnen vielfach auch mit technischen Aufgaben konfrontiert, die mit Blick auf den Zeitverlust einiges abverlangten. „Früh die Waschmaschine anstellen, Tee kochen und bereitstellen, Milchbecher vorbereiten und verteilen oder aber unter anderem die Bettwäsche wechseln. Wir haben nebenher in der Tat viel zu tun“, betont sie. Doch auch die technischen Kräfte haben ihren Angaben zufolge einiges zu erledigen. „Zwischendurch mal schnell die Hauswäsche wie Lätzchen, Waschlappen, Geschirrtücher aus dem Trockner holen, diese zusammenlegen und in die Gruppenräume bringen oder aber die Wäschereiwäsche vorbereiten und austauschen, dann auspacken in Schränke sortieren und Lieferscheine vergleichen. Das Bestellen und Berechnen von Waren gehört ebenfalls dazu. Durch die Corona-Pandemie ist weiterhin das Reinigen von Türklinken und Glastüren erforderlich. All das erfordert einen Aufwand, den wir neben der Ganztagsversorgung für 129 Kinder zu meistern haben“, so Remp.
Und, abseits von Reinigungstätigkeiten, die normalerweise extern erfolgen: Auch die Anforderungen für das Küchenpersonal, drei Kräfte á vier Stunden Arbeitszeit sind beschäftigt, steigen weiter an. „Dass wir in den vergangenen zehn Jahren stets von der Lebensmittelüberwachung großes Lob erhalten haben, weil unsere Kolleginnen mit Herzblut die Versorgung der Kinder mit abwechslungsreichem Essen gewährleisten und auch der Sauberkeit zentrale Bedeutung beigemessen wird, ist sehr positiv, allerdings reicht die Anzahl der Arbeitsstunden mittlerweile nicht mehr aus. Minimum zwei Stunden Arbeitszeit mehr pro Kraft würde uns allen helfen. Wir befinden uns schließlich in einem Hamsterrad“, so Remp. (Text/Foto: Gemeinde Brieselang)
Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.
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