Kleine Schäfchen: Bei Olaf Kolecki sind knapp 50 Osterlämmer geboren worden!
Die Schafe von Olaf Kolecki haben die Winterpause wieder gut genutzt: Pünktlich zu Ostern blökt es wieder weithin hörbar im Schafstall, der im Erlenbruch neben den alten Fliegerkasernen zu finden ist: Knapp 50 Lämmer sind gerade erst auf die Welt gekommen. Sie kommen zum Glück nicht als Osterlamm auf den Tisch, sondern werden später zur Landschaftspflege eingesetzt.
Bald geht die Saison wieder los. Dann stehen die Schafe von Olaf Kolecki (zusammen mit einigen Ziegen) wieder auf den Grünflächen von Falkensee, Potsdam und weiteren Orten, um die aufschießende Vegetation auf ganz natürliche Art und Weise zu reduzieren: Die vierbeinigen Rasenmäher fressen die Triebe von Büschen und Stauden weg, die offene Grünzüge ansonsten schnell in eine Buschlandschaft und später in einen Wald verwandeln.
Mit der geplanten Vermehrung hat es in diesem Jahr nicht ganz so gut hingehauen. Die knapp 50 weißen und schwarzen Lämmer, die sich im Stall blökend an ihre Mütter drängen und zwischendurch ihre Welt erkunden, sind allesamt Unfälle. Olaf Kolecki: “Eine Woche vor der geplanten Deckzeit waren drei junge Schafsböcke der Meinung, dass die Mädels viel zu gut riechen. Die dachten sich: Da geht wir mal gucken. Die sind über den Zaun gehüpft und haben in anderthalb Tagen eine Menge Nachkommen gezeugt. Das haben der Pommernbock, der Skuddenbock und der Bentheimer Bock gut hinbekommen.”
Dass es nicht noch mehr Osterlämmer geworden sind, liegt auch daran, dass Olaf Kolecki seine Schafsherde im vergangenen Jahr ordentlich reduziert hat. 200 Schafe stehen inzwischen nur noch in Lohn und Brot, um ihren Job zu erledigen. Olaf Kolecki: “Von den weiblichen Schafen behalte ich nun nur noch so viele, wie ich für die Vermehrung der Herde brauche. Ansonsten setze ich bei der Landschaftspflege auf Hammel, also auf kastrierte Böcke. Sie sind beim Futter nicht so anspruchsvoll wie die Weibchen, was gerade bei den kargen Böden im Havelland sehr wichtig ist. Außerdem greifen die ersten Landschaftspflegeprojekte inzwischen schon im April – und da kann ich die weiblichen Schafe mit ihren Lämmern noch nicht einsetzen. Die ausgewachsenen Schafe, die nicht für die Landschaftspflege eingesetzt werden, werden verkauft, abgeholt und geschlachtet. Eine Selbstvermarktung etwa von hausgemachter Schafswurst wäre toll, aber das ist sehr schwer umzusetzen.”
Die Lämmer wurden übrigens alle im Freien auf der Weide geboren. Menschliche Hilfe war in diesem Jahr nicht vonnöten, die Lammgeburten gingen allesamt problemlos über die Bühne. Trotzdem werden die Mutterschafe und die Lämmer nach der Geburt in den sicheren Stall geholt. Olaf Kolecki: “Der Fuchs traut sich nicht in die Herde und der Wolf ist zum Glück nicht bei uns aktiv. Ich habe auch drei weiße Bestien da draußen, große Hütehunde, die mit den Schafen aufgewachsen sind und sie als ihr Rudel ansehen. Sie würden die Schafe bis aufs Letzte verteidigen. Uns bereiten eher die Kolkraben Probleme. Sie sind ruckzuck da und versuchen, den Lämmern die Augen auszupicken – in der Hoffnung, dass die Lämmer so zu leichter Beute werden. Das kann im Stall nicht passieren und deswegen hole ich die Lämmer lieber nach drinnen.”
Auch im laufenden Jahr werden die Kolecki-Schafe wieder an vielen Orten in der Region zu sehen sein. Ein Schwerpunkt der Arbeitseinsätze liegt in Falkensee. Hier kümmern sich die arbeitseifrigen “Mähwerke” regelmäßig um den Grünzug an der Solinger Straße und um die Hanglagen in der Sonnenstraße. Olaf Kolecki: “In Sachen Landschaftspflege ist in Falkensee sehr viel passiert, da hat ein Umdenken stattgefunden.”
In normalen Zeiten freut sich Olaf Kolecki über Besuch bei seinen Osterlämmern. Wie bereits im letzten Jahr, so mussten die Besuche auch in diesem Jahr wegen Corona leider ausfallen. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 182 (5/2021).
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