Karlchen testet: Corona-Testzentrum bei Karls auch am Wochenende offen!
Es hat eine Weile gedauert, aber inzwischen bieten jede Stadt und jede Gemeinde in der Region ein eigenes Corona-Testzentrum an. Ein Problem bei vielen Angeboten sind allerdings die beschränkten Öffnungszeiten, die für die arbeitende Bevölkerung nicht immer günstig liegen. Das beste Angebot kann nun Wustermark allen Testwilligen unterbreiten. Das Corona-Testzentrum, das bei “Karls Erdbeerhof” einen Unterschlupf gefunden hat, ist an jedem Tag in der Woche von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Die meisten Städte und Gemeinden im Havelland, die ein eigenes Corona-Testzentrum einrichten wollten, haben recht schnell eine passende Location gefunden. Ungleich schwieriger war es allerdings, ausreichend Freiwillige dafür zu motivieren, in den Zentren zu arbeiten. So sind die Öffnungszeiten an vielen Orten beschränkt: Viele Berufstätige haben somit ein echtes Problem: Wie finden Sie einen Zeitslot, der zu ihren Arbeitszeiten passt?
Karls ist in diesem Kontext ein echter “Game Changer”. Karls-Eigentümer Robert Dahl hat Wustermarks Bürgermeister Holger Schreiber kurzerhand angeboten, ein Testzentrum direkt im Erdbeerhof zu errichten. Das ergibt natürlich Sinn, da Karls über die B5 sehr leicht zu erreichen ist. Außerdem stehen genügend Parkplätze bereit, um auch einem größeren Ansturm an testwilligen Havelländern standhalten zu können.
15 Karls-Mitarbeiter stehen nun im rasch umgebauten und mit einem eigenen Eingang versehenen “Spielspeicher” parat, um die Besucher mit einem Corona-Antigen-Schnelltest zu untersuchen. So ist das Testzentrum nicht auf die Mitarbeit von Freiwilligen angewiesen. Die havelländische Amtsärztin Frau Dr. Anna Müller hat sich sogar höchstpersönlich Ende März um die Einweisung der Mitarbeiter gekümmert. Zwei Teams stehen nun bereit, um zwei Teststrecken zu bemannen. Die Tests werden bei Karls mithilfe eines Nasenabstrichs durchgeführt.
Robert Dahl: “Der Landkreis hatte einen Aufruf gestartet: Wer unterstützt uns bei der Schaffung von Testkapazitäten? Ich habe mich sofort gemeldet. Wir haben eine tolle Lage, kostenfreie Parkplätze vor der Tür und Mitarbeiter, die in Kurzarbeit sind und denen wir auf diesem Wege wieder ein Stück weit Beschäftigung sichern können. Da wir es ja gewohnt sind, servicemäßig zu denken, haben wir gleich gesagt, wir machen das sieben Tage in der Woche, ohne Anmeldung – und es kostet null Euro. Das ist auch einmal eine Leistung vom Land, die ich wirklich cool finde. Alles, was man bei uns braucht, ist ein Ausweis. Dabei ist es sogar egal, aus welchem Landkreis man kommt: Jeder kann sich testen lassen und hat 15 Minuten später einen hoffentlich negativen Corona-Test in der Hand.”
Einen Hintergedanken gibt es bei Karls auch. Robert Dahl: “Warum finde ich das gut? Weil wir natürlich so ein bisschen die Hoffnung hegen, dass diese Inzidenz-basierte Corona-Politik nach und nach ein Ende findet, weil sie uns nicht besonders gut tut. Wir hoffen, dass das Testen nun zu einer Herangehensweise führt, die es den Menschen erlaubt, sich mit einem negativen Test wieder bei uns ins Café zu setzen oder mit der Traktorbahn zu fahren. Nicht nur für uns, für alle Geschäftsleute wäre das eine neue Art, mit Corona umzugehen – gern in Kombination mit der Luca-App.”
Bürgermeister Holger Schreiber: “Ich gehe davon aus, dass das neue Testzentrum bei Karls nicht nur zwei Wochen lang Bestand hat. Das wird sicherlich bis in den Juli benötigt werden – bis die Impfaktion greift. Wir sind dabei als Gemeinde Wustermark sehr froh über die Karls-Hilfe: 15 Freiwillige kann ich als Kommune nicht mal eben aus dem Hut zaubern. Unser Personal aus dem Rathaus wird das Testen bei Karls aber begleiten. Ein riesiger Vorteil ist natürlich, dass es die Karls-Mitarbeiter gewohnt sind, mit Menschen zu arbeiten, die sind nicht menschenscheu.” (Text/Fotos: CS / Foto: Holger Schreiber)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 182 (5/2021).
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