Die 10 Fragen (2): Michael Eichler vom KFZ-Meisterbetrieb Eichler aus Falkensee
Seit knapp 25 Jahren gibt es den KFZ-Meisterbetrieb Michael Eichler. Zusammen mit Sohn Sebastian und einem großen Team nimmt er in Falkensee von morgens bis abends Autos unter die Lupe, die einen Unfallschaden haben, einen neuen TÜV brauchen, Öl verlieren oder einen Defekt zeigen. Mit Detektivsinn, Fachwissen und einer großen Portion Humor wird vor Ort jedes Problem gelöst. (ANZEIGE)
1: Was machen Sie eigentlich im KFZ-Meisterbetrieb Michael Eichler?
Michael Eichler: „Klare Frage, klare Antwort: Wir reparieren Fahrzeuge. Wir sind mittlerweile acht Leute bei uns im Betrieb. 2018 sind wir hierher in die Nauener Straße gegenüber vom Wertstoffhof Falkensee gezogen und können uns trotz der Vergrößerung auch weiterhin vor Arbeit nicht retten.“
2: Ich kenne das noch von meinem Opa, der hat alles an seinem Auto selbst repariert und auch das Öl gewechselt. Können die Leute denn heute noch an ihrem Auto schrauben wie früher?
Michael Eichler: „Nein, das können sie nicht mehr und das darf man ihnen auch gar nicht verübeln. Das ‚Schrauben‘ in der eigenen Garage, das geht heute überhaupt nicht mehr, weil die Technik viel zu weit fortgeschritten ist. Wir brauchen heutzutage für jeden Arbeitsschritt bestimmte Prüfgeräte und Diagnoseprogramme, die nur eine KFZ-Werkstatt besitzt. Ohne das geht da heute nichts mehr. Es ist teilweise nicht einmal mehr möglich, den Ölstand zu messen, weil das zum Teil auch schon rein elektronisch erfolgt.“
3: Pflegen die Leute ihr Auto noch? Gibt es noch den typischen Sonntag wie im Nachkriegsdeutschland, an dem alle Väter ihr Auto von Hand gewaschen haben?
Michael Eichler: „Diese Leute gibt es auch heute noch. Es gibt auch noch sehr viele von ihnen. Wir lernen aber auch immer wieder viele Autobesitzer kennen, da ist das Gegenteil der Fall. Es gibt durchaus Fälle, wo wir beide Augen zukneifen und die Zähne zusammenbeißen müssen, um nichts zu sagen. Es gab schon einmal den Fall, wo wir gesagt haben: Bitte tu mir doch den Gefallen und mach dein Auto bitte mal sauber, bevor du es bei uns abstellst. Wir müssen uns doch da reinlegen, um alles zu reparieren. Dann müssen wir das auch ertragen können.“
4: Womit haben Sie es in Ihrem Alltag in der Werkstatt am häufigsten zu tun?
Michael Eichler: „Ich würde einmal sagen, am häufigsten kommen sicherlich die Inspektionsarbeiten vor, die regelmäßig erfolgen. Und dann ist da ja auch noch der TÜV bzw. die Hauptuntersuchung.
Gerade aus dem Wunsch heraus, wieder eine TÜV-Plakette für das eigene Auto zu erhalten, entstehen ja viele sicherheitsrelevante und fahrwerkstechnische Arbeiten, um die wir uns kümmern müssen. Da geht es oft um den ganz natürlichen Verschleiß. Bremsen, Fahrwerksfedern und Stoßdämpfer müssen ausgetauscht weden – darum geht es. Wir müssen zusehen, dass die Fahrzeuge am Ende wieder verkehrssicher sind.
Früher war ja der Zahnriemen in den Wartungsintervallen oft ein Thema. Seit neuestem müssen wir auffällig viele Steuerketten wechseln, die so gar nicht im Wartungsplan stehen. Der Kunde bemerkt ein komisches Rascheln, wir schauen nach, und schon müssen wir direkt am Motor arbeiten.“
5: Sie wohnen ja in Spandau, arbeiten aber in Falkensee. Was gefällt Ihnen am Ort am meisten?
Michael Eichler: „Falkensee ist eine Stadt mit inzwischen doch sehr vielen Einwohnern, die aber trotzdem sehr persönlich und sehr familiär geblieben ist. Kurios ist es für uns, dass man in Falkensee gar nicht mehr unerkannt herumlaufen kann. Wir kennen inzwischen sehr viele aus dem Ort – und umgekehrt ist das ganz genauso. Und das macht auch Spaß und Freude, wenn man überall jemanden trifft und der fragt einen: ‚Und? Wie geht’s?‘ Man wird ständig beobachtet und gesehen. Aber diese Nähe zu den Kunden ist sehr schön, da immer Zeit für ein Schwätzchen bleibt.“
6: Den Spandauern sagt man ja eine eigene Mentalität nach. Wie würden Sie den typischen Havelländer beschreiben?
Michael Eichler: „Das ist ja inzwischen nur noch sehr schwer herauszufinden, wer hier überhaupt noch echter Havelländer ist. Wir haben ja auch viele Kunden, die sich hier erst später angesiedelt haben und die es hier im Havelland auch sehr schön finden. Wenn ich noch einmal umziehen würde, dann würde ich selbst auch sehr gern nach Falkensee ziehen. Wir haben natürlich Alteingesessene unter den Kunden, die schon vor der Wende in Falkensee gewohnt haben, und mit denen wir auch sehr gut auskommen. Wir kommen aber auch mit allen Zugereisten gut zurecht. Und wer von Hause nicht entspannt ist, den entspannen wir.“
7: Was gefällt Ihnen nicht an Falkensee, was könnte man hier noch verbessern?
Michael Eichler: „Das hohe Verkehrsaufkommen. Aber da sind sie ja bei. Wenn man mal überlegt, dass allein an der Bahnhofstraße und in der Dallgower Straße die Kreisverkehre gebaut wurden. Hier kann man jetzt schon sehen, dass eine gewisse Entschärfung des Verkehrs stattgefunden hat. Wir merken den zähen Verkehrsfluss ja immer wieder, weil wir auch viele Kunden auf der anderen Seite von Falkensee haben. Es tut sich was. Und wenn das so weitergeht, dann sind wir zufrieden. Sonst gibt es eigentlich nichts, was mich stören würde.“
8: Machen die Elektroautos, die gerade protegiert werden, Ihre Arbeitsgrundlage kaputt?
Michael Eichler: „Wir merken noch nichts davon, aber wir bereiten uns jetzt schon auf die neue Kundschaft mit den E-Autos vor. Wir haben bereits einen Mitarbeiter, der darf an Elektroautos arbeiten. Und wir stellen gerade noch jemanden ein, der darf ebenfalls an Elektroautos arbeiten. Der Dritte ist in diesem Jahr zur Schulung angemeldet. Danach haben wir bereits drei Leute, die Elektro- und Hybridautos reparieren dürfen. Wir sind also vorbereitet – und wir haben auch gar keine andere Wahl. Wenn ich jetzt auf Falkensees Straßen unterwegs bin, dann sehe ich allein auf dem Weg bis zum Kreisverkehr vier Elektroautos.“
9: Könntet ihr schon wieder expandieren?
Michael Eichler: „Könnten wir, wollen wir aber nicht. Man muss auch wissen, wann Schluss ist. Wir haben so viele KFZ-Werkstätten im Ort und in der Region: Wenn wir die Anfragen der Kunden alle gemeinsam stemmen, dann schaffen wir das auch in der Größe, die wir jetzt haben.“
10: Welche Arbeit machen Sie am liebsten?
Michael Eichler: „Am liebsten das, was Geld bringt und schnell geht. Richtig Spaß hat man immer an den Unfallschäden. Da kommt ein verbeultes Auto in die Werkstatt und am Ende unserer Tätigkeit steht es wieder schön und wie neu vor der Tür – und der Kunde freut sich. So etwas motiviert natürlich immer wieder.“ (Text/Fotos: CS)
Info: KFZ-Meisterbetrieb Michael Eichler, Nauener Straße 107, 14612 Falkensee, Tel: 03322-215438, www.eichler-kfz-falkensee.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 183 (6/2021).
Zu diesem Artikel gibt es auch ein YouTube-Video:
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