Altersmedizin in den Havelland Kliniken: “Wir schauen uns immer den ganzen Menschen an!”

Im Alter häufen sich die Krankheiten. Das ist auch der Grund dafür, warum es mit der Geriatrie eine eigene Altersheilkunde gibt. Sie kümmert sich um die Senioren und bietet einen ganzheitlichen und integrativen Behandlungsansatz. Die Havelland Kliniken betreiben sowohl am Standort Nauen als auch in Rathenow eine Fachklinik für Geriatrie, die von Chefarzt Max-Alfred Schaudig (60) geleitet wird. (ANZEIGE)

Hinzu kommt an beiden Standorten unter gleicher Betreuung eine Geriatrische Tagesklinik mit je 15 Betten. Max-Alfred Schaudig: “Auch aufgrund der demografischen Entwicklung ist die Geriatrie die Medizin der Zukunft. Wir sind durchgängig sehr gut ausgelastet. Zu unserem Behandlungsteam gehören neben dem geschulten Pflegepersonal auch Ergo-, Physio- und Sprachtherapeuten, Psychologen und Sozialarbeiter. Eine eigene Demenzabteilung soll in naher Zukunft projektiert werden.”

In die Akut-Geriatrie in der Klinik kommen oft betagte Patienten nach schweren Erkrankungen oder nach einem Sturz mit anhaltenden Komplikationen. Max-Alfred Schaudig: “Wir bezeichnen uns als Internisten mit der Zusatzbezeichnung Geriatrie. Viele unserer Patienten sind weit über 70 Jahre alt, multi-morbide und zu krank für eine normale Versorgung im Krankenhaus. Unsere Aufgabe ist es, sie wieder so auf die Beine zu stellen, wie sie sich gesundheitlich vor ihrer Akuterkrankung gezeigt haben.”

Max-Alfred Schaudig ist seit über 30 Jahren in der Geriatrie tätig: “Der Bedarf ist sehr groß, zum Glück ist aber auch die Akzeptanz inzwischen eine andere als früher. Da waren wir eine Nische, heute ist die Ge­­­­r­i­­atrie endlich voll anerkannt. Wir kümmern uns oft um Brüche nach einem schweren Sturz, aber auch um Lungenentzündungen, Nierenerkrankungen, neurologische Krankheiten oder Herz-Kreislaufleiden. Wir schauen uns die Patienten ganzheitlich an und achten auch auf das soziale Umfeld. Oft müssen wir gleich fünf oder mehr Krankheitsbilder auf einmal behandeln. Dabei ist viel Angehörigenarbeit wichtig. Ich sage immer: Die Angehörigen sind Teil des Therapeutenteams. Und: Zuhören ist wichtig, wir sind eine ‘sprechende’ Medizin.”

Die Geriatrische Tagesklinik ist teilstationär. Sie ist oft der nächste Baustein, um den Übergang vom Krankenhaus ins häusliche Umfeld zu erleichtern. Hier gibt es die komplette ärztliche Versorgung, die Patienten übernachten allerdings schon Zuhause.

Max-Alfred Schaudig: “Die Patienten werden morgens abgeholt und am Nachmittag wieder nach Hause gebracht. In der Tagespflege erhalten sie ihre Mahlzeiten, erleben soziale Anteilnahme und bekommen ihre Reha-Verordnungen inklusive der Ergo- und Physiotherapie. Der Vorteil der Tagesklinik ist, dass sie einen ganz eigenen Charme hat und von der Einrichtung her nicht an eine Klinik erinnert. In Nauen liegt sie nicht einmal auf dem Krankenhausgelände. Wir haben hier ein tolles Team vor Ort, sodass unsere Senioren oft traurig sind, wenn ihre Zeit in der Tagesklinik zuende geht. Ein Vorteil ist natürlich, dass die Tagesklinik jederzeit die Diagnostik vom Krankenhaus mitbenutzen kann – und auch die Medikation.”

Chronisch Erkrankte mit Rheuma, Rückenleiden oder Parkinson müssen leider nach ihrem Behandlungsintervall zunächst ein halbes Jahr Pause machen, bevor sie die Tagesklinik mit ärztlicher Verordnung erneut aufsuchen dürfen.

Was dem Chefarzt ansonsten noch auffällt: “Wir bemerken, dass wir immer weniger Senioren aus der Kriegsgeneration behandeln. Jetzt ist die Nachkriegsgeneration an der Reihe. Sie ist deutlich fitter, weil sie in jungen Jahren keinen Mangel mehr erleben musste. Und oft wartet Zuhause noch eine Aufgabe auf die Senioren: Und wenn das nur die Hühner im Garten sind. Generell gilt: Die Senioren haben ihre Lebensleistung bereits erbracht. Sie verdienen Respekt.” (Text/Foto: CS)

Info: Havelland Kliniken GmbH – Klinik Nauen – Klinik für Geriatrie, Ketziner Straße 19, 14641 Nauen, Tel.: 03321-421940, www.havelland-kliniken.de