Spandau – Falscher Polizist und falscher Oberstaatsanwalt am Telefon – Festnahmen nach Trickbetrug
In der Nacht zu Samstag haben Zivilfahnder in Spandau zwei Männer nach einem Trickbetrug vorläufig festgenommen. Eine Bank hatte sich am 28. September 2018 an die Polizei gewandt, da eine 82-jährige Kundin ihr Wertdepot zum 4. Oktober gekündigt hatte und das Geld dann abholen wollte. Anschließende Ermittlungen ergaben, dass die Dame mehrere Anrufe von einem Mann auf ihrem Festnetztelefon erhalten hatte, der sich als Polizeibeamter ausgab. Dieser gab der 82-Jährigen gegenüber an, dass sich in der Bank ein „Maulwurf“ befinden würde und sie ihr Geld in Sicherheit bringen sollte. Dem vermeintlichen Polizisten gelang es, die Seniorin zu überzeugen, ihr Depot aufzulösen. Anschließend sollte sie das Geld in ihrer Wohnung aufbewahren. In der Nacht von Freitag zu Samstag meldete sich der falsche Polizist wieder per Telefon bei der Frau und übergab das Gespräch an einen Mann, der sich als Oberstaatsanwalt ausgab. Dieser bat die 82-Jährige, ihr gesamtes Geld in eine Handtasche zu verstauen und diese dann aus dem Fenster zu werfen, damit seine Kollegen es in Empfang nehmen könnten. Die Getäuschte kam der Bitte nach und warf die Tasche aus dem Fenster, wo zwei Männer diese an sich nahmen. Unbemerkt waren sie dabei von den Ermittlern beobachtet worden. Kurz vor 1 Uhr klickten dann die Handschellen bei den beiden Tatverdächtigen im Alter von 22 und 24 Jahren. Das Geld stellten die Fahnder sicher. Der Wagen des festgenommenen Duos wurde in der Nähe entdeckt und beschlagnahmt. Die Männer wurden dem Fachkommissariat für Trickdiebstahl und -betrug beim Landeskriminalamt Berlin nach erkennungsdienstlichen Behandlungen übergeben und wurden gestern einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Für beide ergingen Haftbefehle.