Über Eiswerder
Spandau hat eine eigene Insel. Die heißt Eiswerder, ist gerade einmal 600 Meter lang, und kann über zwei Straßenbrücken leicht mit dem Auto befahren werden. Die kleine Insel in der Havel, mitten im Spandauer See gelegen, hat eine spannende Geschichte zu erzählen.
Im 19. Jahrhundert galt sie noch als bedeutender Militär-standort. Hier wurden eine Pulverfabrik, eine Geschützgießerei, eine Artilleriewerkstatt, eine Patronenfabrik und eine Munitionsfabrik errichtet – die alten Hallen sind auch heute noch auf der Insel sehr präsent.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die großen Hallen nicht mehr gebraucht. So wurden sie zunächst als Lagerort für Getreide und auch als Tanklager verwendet. Kurios: Zu Zeiten von Ost und West lagerte der West-Berliner Senat hier von 1953 bis 1990 seine erweiterten Senatsreserven an. Dabei handelte es sich um Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs, die im geteilten West-Berlin für den Fall einer Belagerung aufbewahrt wurden. Ziel war es, die Bevölkerung auf diese Weise im Falle eines Falles weiter ernähren zu können. Von den Fünfzigern bis Anfang der 70iger betrieb der bekannte Filmmogul Artur Brauner auf Eiswerder die Studios seiner Produktionsfirma CCC-Film.
Heute finden sich auf Eiswerder viele Bootsclubs, Fernsehstudios, die Live-Musik-Discothek JWD und das über die Grenzen Spandaus hinaus für seine Qualität bekannte Restaurant Stilbruch. Das Meilenwerk als Zentrum für Oldtimer soll im Jahr 2015 eröffnet werden. Und: Investoren entdecken Eiswerder zunehmend als Kapitalanlage. Es werden hier hochwertige Wohnungen und Lofts errichtet – für betuchte Mieter, die den Blick auf das Wasser der Havel oder auf die in Sichtweite befindliche Zitadelle Spandau zu schätzen wissen. (Text/Fotos: CS)
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