Besuch im Falkenseer Museum
Viele Falkenseer fahren jeden Tag die Falkenhagener Straße hinauf oder hinunter – und brausen dabei direkt am Museum vorbei. Dabei lohnt sich ein Anhalten so sehr. Das Museum zeichnet im Rahmen einer Dauerausstellung ein Bild von Falkensee.
Dabei geht es um die Natur- und Tierwelt des Havellandes, um archäologische Funde, aber auch um die noch junge, aber an einschneidenden Ereignissen nicht arme Stadtgeschichte. Die Zeit des Nationalsozialismus, der Aufbau Falkensees nach dem 2. Weltkrieg und das Leben der Stadtbewohner im Mauerschatten – all das wird in Form von Exponaten und Wandtafeln erzählt. Und natürlich ist auch die bekannte Lyrikerin Gertrud Kolmar (1894-1943) ein Thema, die in Falkensee fast ihr gesamtes Werk geschrieben hat.
Verantwortlich für das Museum ist die Leiterin Gabriele Helbig, die sich mit ihren beiden Kollegen Heide Reuter und Bert Krüger um alles kümmert: „Wir haben die Dauerausstellung vor kurzem umfassend modernisiert. Es gibt nun deutlich weniger Ausstellungsstücke als vorher, diese weisen aber einen deutlich höheren Qualitätsstandard auf. Alle Objekte erzählen nun sehr deutlich ihre eigene Geschichte. Das ist für die Besucher sehr spannend zu erfahren. Im letzten Jahr waren 6.000 Besucher bei uns. Tausend davon wurden in Gruppen durch das Museum geführt. Bei einem symbolischen Preis von nur einem Euro laden wir aber gern noch mehr Falkenseer dazu ein, unsere Arbeit einmal kennenzulernen.“
Das Museum wurde übrigens am 30. November 1992 eröffnet. Es gehört der Stadt und wird auch von der Stadt finanziert. Zusätzliche Gelder erwirtschaftet der Förderverein.
Gabriele Helbig und ihr Team kümmern sich nicht nur um die Dauerausstellung. Im Museum stehen das ganze Jahr über viele Veranstaltungen auf dem Plan. Am 13. September findet so bereits das 19. Backofenfest zum Tag des offenen Denkmals statt. Am 27. November wird das neue Heimatjahrbuch mit vielen wissenschaftlichen und analytischen Texten über Falkensee veröffentlicht. Gabriele Helbig: „Sehr gut angenommen werden auch unsere Stadtrundfahrten mit dem Reisebus. Sie werden in diesem Jahr wieder am 16. Mai, am 19. September und am 17. Oktober durchgeführt.“
Was viele nicht wissen: Das Museum verwaltet auch ein gewaltiges, nichtöffentliches Archiv mit vielen Sammlungen – so etwa eine mit 25.000 Papierfotos und Dias des lokalen Fotografen Heinz Krüger. Und so verbringen die Museumsleute auch viel Zeit damit, Autoren, Universitäten und Historikern bei verschiedenen Forschungsaufträgen zu helfen. (Text / Fotos: CS)
Info: Museum und Galerie Falkensee, Falkenhagener Straße 77, 14612 Falkensee, Tel.: 03322-22288, www.museum-galerie-falkensee.de
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