Falkensee: 17 Prozent mehr Schüler erwartet
Die Schulleiter im Landkreis Havelland müssen auch in den kommenden Jahren nicht befürchten, dass ihre Schulen wegen sinkender Schülerzahlen geschlossen werden. Der Landrat vom Landkreis Havelland Roger Lewandowki und die Erste Beigeordnete Elke Nermerich (Bildungsdezernentin) haben am 7. Februar in Falkensee ihren Entwurf für die Schulentwicklungsplanung der Schuljahre 2017/18 bis 2021/22 vorgestellt.
Dieser Plan wagt eine Prognose für die kommenden Jahre. In der Vergangenheit lag man damit immer goldrichtig – und erreichte im Grundschulsektor eine Trefferquote von 99 Prozent.
Auf die 27 Grundschulen, acht Oberschulen, fünf Gymnasien, zwei Gesamtschulen und fünf Förderschulen in öffentlicher Trägerschaft kommt aber eine andere Herausforderung zu: Die Schülerzahlen sollen im Grundschulbereich um 17 Prozent steigen – von 8018 auf 9400 Schüler im Jahr 21/22. Elke Nermerich: “Die geburtenstarken Jahrgänge kommen. Die Grundschulen werden zwar an ihre Grenzen gebracht, können die zusätzlichen Schüler aber aufnehmen. Räumliche Engpässe gibt es vor allem in Dallgow-Döberitz und Wustermark. Hier haben die Gemeinden die Engpässe aber bereits erkannt und arbeiten an Lösungen.“
Roger Lewandowski: „Für Falkensee und Umgebung könnte es an den Grundschulen eng werden, wenn die Politik vor Ort den Wohnungsbau vorantreibt und so für einen erhöhten Zuzug sorgt.“
Bei den fortführenden Schulen kann es laut Prognose zu einer kleinen Delle bei den Schülerzahlen kommen, bevor sie auch hier wieder anziehen. Bemerkenswert sei, dass es in der SEK II auf dem Weg zum Abitur zurzeit einen Schwund von 10 bis 12 Prozent der Schüler gibt, die untypischerweise nach Klasse 11 oder 12 die Schule verlassen und bei denen niemand so recht weiß, wo sie verbleiben. Hier mag gefolgert werden, dass eine Abitur-Empfehlungsquote von zurzeit 55 Prozent, wie sie in den Grundschulen ausgesprochen wird, vielleicht zu hoch ist.
Trotzdem kann es im Schuljahr 2020/21 zu Engpässen gerade im Berliner Speckgürtel kommen, was den Platz für Schüler auf dem Weg zum Abi anbelangt. Die Kreisverwaltung schlägt vor, eine bestehende Oberschule zu schließen, um am gleichen Standort eine größere Gesamtschule zu errichten. Hier wird der Standort Brieselang favorisiert. Die Hans-Klakow-Oberschule wurde bereits ins Auge gefasst.
Der Fortbestand der Förderschulen im Landkreis kann laut Schulentwicklungsplanung gewährleistet werden. Roger Lewandowski: „Wir stehen zu unseren Förderschulen.“ Auch bei den Oberstufenzentren gibt es stabile Zahlen, alle drei Standorte sind für die kommenden Jahre gesichert.
Der 104 Seiten starke Entwurf zur Schulentwicklungsplanung wird am 8. Mai vom Kreistag beschlossen. (Text/Fotos: CS)
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